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Seit einiger Zeit siedeln Biber auch am Rohrbach an, der bei Ersrode entspringt und bei der Ludwigsaumühle zwischen Reilos und Mecklar in die Fulda mündet. - Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU Gutes Zeichen für intakte Natur

Biber siedelt am Rohrbach: Sorgen der Landwirte und Anwohner ernst nehmen

10.02.19 - Mehrere Jahrzehnte war der Biber aus der Region verschwunden. Das Tier wurde 1987 im Main-Kinzig-Kreis bei Sinntal ausgewildert, nach dem er circa 300 Jahre nicht mehr heimisch war. Auf Grund der günstigen Lebensraumbedingungen hat er sich bis zu uns ausgedehnt. In der Ludwigsauer Gemarkung leben mehrere Tiere an der Fulda, seit einiger Zeit siedeln Biber auch am Rohrbach an, der bei Ersrode entspringt und bei der Ludwigsaumühle zwischen Reilos und Mecklar in die Fulda mündet.

Zu der Freude über die Ansiedlung der Tiere, die unter strengem Artenschutz stehen, mischt sich aber auch Sorge. Denn links und rechts des Rohrbachs befinden sich landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dem possierlichen Nager ist es aber egal, wem der Grund und Boden gehört, den er zu seinen baulichen Aktivitäten nutzt, unterirdische Gänge anlegt und Bäume fällt, um Gewässer aufzustauen. Um die Interessen der betroffenen Landwirte zu berücksichtigen, fand vor kurzem ein Treffen zwischen der Unteren und der Oberen Naturschutzbehörde, der Gemeinde Ludwigsau, Landwirten, Flächenbesitzern, Forstmitarbeitern, Naturschützern und interessierten Bürgern im Familienraum des Bürgerhauses Friedlos statt.

Der Biberdamm am "Rohrbach" nahe dem gleichnamigen Ludwigsauer Ortsteil ...

In einer engagierten Diskussion formulierten die Beteiligten ihre Wünsche. So sorgen sich die betroffenen Landwirte um die zukünftige Befahrbarkeit ihrer Flächen, um Heu und Feldfrüchte weiterhin ernten zu können, ohne Gefahr zu laufen, mit ihren Maschinen einzusinken. Auch die zukünftige Nutzbarkeit wurde diskutiert - denn dort, wo der Biber sein Revier ausdehnt, werden landwirtschaftliche Flächen für den Fruchtanbau eingeschränkt. Nicht zuletzt sorgten sich die betroffenen Grundstückseigner um die Sicherheit der Wege. Immerhin fällt ein einzelner Biber jährlich mehrere Bäume, und längs des Rohrbachs befinden sich neben dem Rochbachtalradweg mehrere Feldwege mit Baumbestand.

Der Vertreter der Oberen Naturschutzbehörde klärte die Beteiligten über die Entschädigungsmöglichkeiten auf, die im Zuge von Biberschäden geltend gemacht werden können. Unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange bestehen zahlreiche Möglichkeiten, öffentliche Wege wieder begehbar zu machen, ohne den Biber aus seinem Habitat zu vertreiben. Diese Möglichkeiten wurden aufgezählt. Zudem stellte der ehrenamtliche Biberbetreuer des Kreises Hersfeld-Rotenburg, Klaus Hentschel vom NaBu, ein Maßnahmenpapier vor, das ganz konkret für die betroffenen Bereiche entwickelt wurde. Die Versammlung beschloss, dieses Maßnahmenpaket baldmöglichst umzusetzen. Am 13. Februar soll dazu eine Vor-Ort-Besprechung in Rohrbach stattfinden. Dann sollen die Maßnahmen vorgestellt und geprüft werden. (pm/Gerhard Manns)

Markus Sauerwein, Vertreter der Jagdgenossenschaft Rohrbach, kümmert sich um den Biber und ...


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