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- Fotos: Marion Eckert

OBERERSLBACH 5. Rhöner Maskenfastnacht

Tradition und Brauchtum der närrischen Tage in der Rhön

19.02.19 - „Was für eine Stimmung. Toll was Oberelsbach da wieder auf die Beine gestellt hat. Das ist lebendiges Brauchtum“, freute sich der Till von Franken über den Erfolg der fünften Rhöner Maskenfastnacht in Oberelsbach. Den Till von Franken verkörperte der Vizepräsident des Fastnachtverbandes Franken, Michael Ank gemeinsam mit seinem Sohn Ramon. „Eine Premiere. Zum ersten Mal sehen wir den Till von Franken bei uns in Oberelsbach“, wurden die beiden Ehrengäste begrüßt. Der Till von Franken ist das Symbol für den Fastnachtsverband und stellt den Schalk Till
Eulenspiegel dar.

Doch nicht nur der Till von Franken war bei der Rhöner Maskenfastnacht zu bestaunen, sondern die für Oberelsbach und seine Ortsteile so typischen Holzmasken gab es in Aktion zu erleben. Da knurrten und drohten die Oberelsbacher Spannmänner ins Publikum, die Strohmänner hatten Knüppel und Ketten dabei, sie sie auch einzusetzen wussten. Herbe Schläge mit der typischen Klatsche verteilten die Weisbacher Jüde, die sich flink und geschickt ihren Weg ins Publikum bahnten. Auch vor den Ginolfser Jüde mit ihren Spitzhüten waren Vorsicht angesagt, wenn sie überraschend aus dem Festzug ausscherten. Ruhig und gediegen schritten dagegen die Unterelsbacher Fosenöchter dahin, immerhin hatten sie ein weibliche Begleitung an der Seite. Weniger genau nahmen es da die
Oberelsbacher Hexen, die den einen oder andern mit ihren Besen einfach zur Seite kehrten.

Der Festzug der Rhöner Maskenfastnacht war ein besonderes Erlebnis für die Teilnehmer wie auch  die Besucher. Wie viele bei dem strahlenden Sonnenschein wirklich nach Oberelsbach gekommen waren, da konnte auch sie Feuerwehr, die die Verkehr- und Parkregelung übernahm nur erahnen. „Tausende“, fassten sie schließlich zusammen. Schon lange vor dem offiziellen Startschuss war jedenfalls die Festzugsmeile dicht umlagert, denn es galt ja nicht nur einen Blick auf die bizarren Masken und Kostüme zu erhaschen, sondern auch selbst das beste Bild zu schießen.

Die Menschen feierten eine große Faschingsparty und Bürgermeisterin Birgit Erb strahlte mit ihren Gästen um die Wette. „Uns geht es um den Erhalt unserer Tradition. Es freut mich riesig, dass die Einheimischen so stark mitmachen.“ Sie selbst allerdings war nicht kostümiert. Bei der ersten Rhöner Maskenfastnacht war sie noch als Weisbacher Jüde verkleidet gewesen. „Vielleicht wieder einmal“, schmunzelt sie und ließ sich von einem der Jüde gerne zu einem Tänzchen mitreißen.Neben den Einheimischen Trachten gab es auch tolle Gastgruppen zu
bestaunen, wie die „Obersinner Brönnbarchfratze“ oder die „Rienigger Uwerzuuch“. Auch Mellrichstadt war die MKG mit ihrem amtierenden Prinzenpaar nach Oberelsbach gekommen, sind sie doch Kooperationspartner
der Fastnachtsakademie Franken und damit auch Partner in Sachen Fasenacht der Marktgemeinde Oberelsbach.

Für Stimmung sorgten auch die drei Kommentatoren, die Ginolfser Musik- und Heimatvereinsvorsitzende Stefanie Schrenk und der Ginolfser Oberfaschingsnarr Harald Omert sowie das Fosenöchter-Multitalent Katharina „Käthe“ Kaufmann. Klar, dass sie sich den einen oder anderen Seitenhieb, auf die Nachbarn nicht verkneifen konnten. Das Publikum mochte die lockeren Sprüche und ließ sich gerne zum schunkeln und tanzen animieren.

Wer sich an diesem Nachmittag für tiefere Informationen über die Masken begeistern konnte,  der hatte die Möglichkeit den Fachvorträgen von Daniela Sandner (Leiterin des Deutschen Fastnachtsmuseums Kitzingen) und
Eva-Maria König (Leiterin des Rhönmuseums Fladungen) zu lauschen. Nach der detaillierten Vorstellung der Masken mit alle ihren Besonderheiten, die für die wissenschaftliche Forschung von Bedeutung sind, konnte die
Party weiter gehen. Die Musik spielte wieder und Fredi Breunig erklomm die eigens für ihn errichtete Bütt auf dem Marktplatz, über dem auch noch der Pleitegeier kreiste. Vom großen Weltgeschehen kam er sehr
schnell auf  Bayerns Landespolitik und natürlich Oberelsbach zu sprechen. Birgit Erb ist für ihn die „schwarze Squaw von Oberelsbach“, die es wie sonst niemand versteht Fördermittel locker zu machen, was sie allerdings vor kurzem in Kuba wollte, war ihm in diesem Zusammenhang ein Rätsel.

Dem Fastnachtsprediger war es schon beinahe peinlich auf das sanierte Rathaus zu blicken. „Da habe ich vor zwei Jahren die Dachrinne angemahnt. Da blätterte die Farbe ab. Und heute stehe ich hier und da komplette Rathaus ist saniert. Wenn ich was sooch, is des nedd immer ernst gemeint.“

Besonders freute er sich aber über die neueste Entwicklung von Ginolfs, der Ort gilt nun als die Skiregion Unterfrankens mit Schneesicherheit bis in den Mai. Natürlich sei die Bürgermeisterin schon wieder eifrig
und plane einen Skilift. Ihrer Findigkeit sei es auch zu verdanken, dass Oberelsbach nun Bayerischer Genussort ist, obwohl es gar keine Gastronomie mehr gibt.

Neben all diesem Trubel auf dem Marktplatz konnten die Sonderausstellung „Rhöner Masken“ im Tabakpfeifenmuseum und die Ausstellung der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer mit anthropomorphen Masken in der Elstalhalle besucht werden. Die fünfte Rhöner Maskenfastnacht bot jedem etwas. „Wichtig ist, dass wir zusammen feiern“, befand der MKG-Vizepräsident Thomas Dietz. (Marion Eckert) +++


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