Archiv
Die Fulda im Jahr 1552 - Fotos: Carina Jirsch / Historische Quellen: Stadtarchiv Fulda

FULDA Klasse Vortrag vom „Ersatzmann“

„So viel Jubiläum gab’s noch nie“: Wie man aus Not eine Tugend macht

22.02.19 - Offensichtlich pfeifen die Fuldaer auf den offiziellen Startschuss ins Jubiläumsjahr zur 1275-jährigen Klostergründung am 12. März. Bereits eine vierteilige theologisch-historische Vortragsreihe von Domdechant Professor Werner Kathrein lockte Anfang des Jahres die Massen. Am Donnerstagabend nun platzte das Forum im Kanzlerpalais bei einem Vortrag von Kulturamtsleiter und Stadtarchivar Dr. Thomas Heiler aus allen Nähten. Dieser erinnerte daran, dass 2019 nicht nur der Klostergründung im Jahr 744 gedacht wird, auch würden 1.000 Jahre Markt- und Münzrecht und 1.100 Jahre König Konrad I. gefeiert (siehe „Mehr zum Thema“). Und Dr. Heiler stellte fest: „So viel Jubiläum gab’s in Fulda noch nie.“

Referent Dr. Thomas Heiler

Stühlerücken: Das Kanzlerpalais platzte aus allen Nähten.

Ex-OB und Vorsitzender des Fuldaer Geschichtsvereins Gerhard Möller erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass an diesem Abend eigentlich Professor Gräf einen Vortrag hätte halten sollen, der aber absagen musste. Also sprang Dr. Heiler ein. „Ich bin überwältigt über die große Resonanz und auch ein bisschen nervös“, gab dieser freimütig zu. „Bitte erwarten Sie keinen Festvortrag mit elaborierten Formulierungen.“

Stattdessen machte Heiler aus der Not eine Tugend: „Geschichte ist mehr als die Highlights. Mit der ruhmreichen Geschichte Fuldas verbinden sich die Namen von Bonifatius, Sturmius und zahlreichen Fürstäbten, aber auch von bedeutenden Bauwerken wie der Ratgarbasilika, dem barocken Dom, der Michaelskirche und dem Stadtschloss. Doch gerade im Jubiläumsjahr sollte daran erinnert werden, dass für die Entwicklung von Kloster und Stadt auch andere Akteure sehr wichtig waren, deren Bedeutung bisher kaum gewürdigt wurde.“ Also habe er seinen Zettelkasten der letzten zwanzig Jahre durchforstet nach Themen, die zwar bekannt, aber noch lange nicht richtig erforscht seien.

Querschnitt durch die Ratgarbasilika, wo König Konrad I. im Jahr 919 zu Grabe getragen ...

Begrüßung durch Ex-OB und dem Vorsitzenden des Fuldaer Geschichtsvereins Gerhard ...

Das nonchalant vorgetragene Referat rückte einige dieser verkannten Hauptdarsteller in ein neues Licht und erzählte damit die Geschichte von Kloster und Stadt aus einer anderen Perspektive. Im Mittelpunkt standen der Naturraum, der Fluss Fulda, die frühen Verkehrswege, die ersten Bürger, der Stadtrat, die jüdische Bevölkerung, die Zünfte, die Bettler und Außenseiter sowie mutige Frauen und Männer, die sich für eine bessere Gesellschaft in Fulda eingesetzt haben.

Die Hutstoffwerke, 1965: Dort stand später das Löhertor, baut heute die RhönEnergie. ...

Stadtplan von 1930

Die Bahnhofstraße im 19. Jahrhundert

Ein von der Stadt bei ebay ersteigerter Viereinhalb-Minuten-Film über die Fuldaer Sehenswürdigkeiten aus dem Jahr 1936 sowie ein interaktives Spiel mit dem Auditorium rundeten den gelungenen Abend ab: Jeder im Saal sollte auf einen Zettel zwei Namen von Fuldaer Persönlichkeiten schreiben – tot oder lebendig –, die die Stadt am besten repräsentieren. Am Ende lag Hrabanus Maurus noch vor Bonifatius und Heinrich von Bibra. (Matthias Witzel) +++



Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön