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Am Dienstag wurde die Ausstellung "Frieden machen" der Bundeszentrale für politische Bildung an der RiMS eröffnet - Fotos: Carina Jirsch

FULDA "Frieden ist nie zwecklos"

"Frieden machen" - Ausstellung über zivile Friedensarbeit an der RiMS

Frieden machenInteraktive Ausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung über zivile Friedensarbeit vom 14. Februar bis 14. März 2019 an der Richard-Müller-Schule. Besuche möglich nach vorherigen Terminabsprache unter 0661 9687-0 oder aber per Mail: poststelle@richard-mueller-schule.fulda.schulverwaltung.hessen.de

28.02.19 - Wenn gewaltsame Auseinandersetzungen oder gar Krieg herrschen, stehen viele Fragen zur Diskussion: Sollte man sich in die Konflikte anderer Länder und Gesellschaften einmischen? Wenn ja, wie kann so ein Eingreifen aussehen? In welcher Situation ist es sinnvoll und wann ein Erfolg?

Ausgehend von sieben grundlegenden Fragen zur zivilen Konfliktbearbeitung ermöglicht die modular angelegte Ausstellung „Frieden machen“, die noch bis zum 14. März in der Richard-Müller-Schule in Fulda zu sehen ist, einen Zugang zu diesem komplexen Thema. Schulleiterin Claudia Hümmler-Hille betonte am Dienstagvormittag, selbst zwar keiner Generation anzugehören, die Krieg im eigenen Land hätte erleben müssen, als Nachkriegskind kenne sie jedoch die Erlebnisberichte ihrer Eltern. „Wir sind im Schatten der Mauer aufgewachsen, kannten aber nur das Gefühl von Freiheit.“ Fulda Gap, so meinte sie, sei zwar ein Begriff gewesen, von dem man gehört hätte, „das Szenario war allerdings so ungeheuerlich, dass es einfach nicht vorstellbar war.“

MdB Michael Brand

Harald Persch, Staatliches Schulamt Fulda

Politische Konflikte, ausgetragen mit Waffengewalt, hätten irgendwo im Rest der Welt stattgefunden, nicht jedoch in Europa. „Dann kam Jugoslawien. Man sah zu, wie aus Nachbarn Feinde wurden.“ Der Krieg, so nah an der eigenen Heimat, habe ein Gefühl der Unsicherheit gebracht und gezeigt, wie zerbrechlich Frieden tatsächlich sei.

Schulleiterin Claudia Hümmler-Hille

Gunter Geiger, Bonifatiushaus

Koordination der Ausstellung: Oberstudienrat Rolf Pauthner

„Global betrachtet, ist Deutschland ein Ort der Glückseligkeit“, so Hümmler-Hille. „Das sieht man an der Migrationswelle, die auch in unsere Richtung geht.“ Dass Menschen Frieden suchten, eine Heimat, die sicher sei, wäre ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. „Populisten, etwa wie in Ungarn, nutzen diese Situation aus, sie gewinnen an Kraft.“ Als Schule, führte die Direktorin aus, habe man einen Bildungsauftrag. „Lehrkräfte müssen es schaffen, jungen Menschen eine reflektierte Sichtweise auf aktuelle Geschehnisse zu ermöglichen.“

Den Schülern gab Hümmler-Hille noch ein Zitat von Erich Kästner mit auf den Weg: „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“

Harald Persch vom Staatlichen Schulamt Fulda gab zu bedenken, dass Furcht und Angst nicht zur zentralen Politik werden dürften. Der Leiter des Bonifatiushauses, Gunter Geiger rief die Schüler dazu auf, sich selbst zu engagieren. „Man kann auch im kleinen Rahmen Frieden stiften, etwa, wenn man für einen Mitschüler eintritt.“ Seine gegebenen Möglichkeiten zu nutzen, könne dazu führen, eine Welle loszutreten. „Denken Sie nur an die 15-jährige Schwedin, die für das Klima kämpft.“

Die Lehrerband: The Richies (Markus Gumplinger, Stefan Theiner, George Presslie, ...

MdB Michael Brand, der nach dem Abitur in Bosnien war, schilderte seine Erlebnisse. Er gab Einblicke in das Leid der Menschen, die im Kriegsgebiet lebten und mahnte, sich nie der Illusion von ewigem Frieden hinzugeben. „Wir beklagen die ganze Zeit, was nun in Syrien geschieht, aber unternehmen nichts dagegen. Man muss Farbe bekennen, Konsequenzen ziehen. Mitschuldig am Elend der Leute macht sich auch, wer nicht handelt.“ Frieden, so sagte er abschließend, sei sicher nicht einfach zu haben. „Wir dürfen nicht naiv sein. Aber alle Mühe lohnt sich, denn Frieden ist nie zwecklos.“ (mr) +++

Gunter Geiger, Bonifatiushaus

Derya Trzaskowski als Vertreterin der SV


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