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- Symbolfoto: pixabay

FULDA Durch Mahnsystem Druck gemacht

147 Fälle: Telefonsexagentur zockt Kunden ab und droht mit Inkasso

06.03.19 - Bei Anruf Abzocke: In Fulda soll eine Telefonsexagentur betrieben worden sein, die Kunden ihre kostenpflichtige Dienstleistung auch angerechnet hat, wenn die gleich nach der Ansage aufgelegt haben. In zehn Hauptverhandlungsterminen wird nun am Landgericht Fulda das Ausmaß des gemeinschaftlich versuchten Betrugs deutlich.

Habe ein Kunde dort angerufen, sei er darauf hingewiesen worden, dass die kostenpflichtige Dienstleistung mit 90 Euro berechnet werde. Wenn der Kunde nachfolgend nicht innerhalb von maximal 40 Sekunden aufgelegt habe, sei ihm ein Tonband mit sexuellem Inhalt vorgespielt worden. Die Anrufe seien regelmäßig auf einen Server umgeleitet und dort vollautomatisch abgearbeitet worden, erklärt die Staatsanwaltschaft Fulda.

Dabei seien auch die Telefonnummern sowie der Zeitpunkt des Anrufs erfasst und der Agentur der Angeklagten übermittelt worden. Die Angeklagten hätten nachfolgend die Adressen der Anrufer, die vor Ablauf der 40 Sekunden aufgelegt hatten, ermittelt und diesen dennoch 90 Euro berechnet. Dies, obwohl sie gewusst hätten, dass die Forderungen nicht berechtigt gewesen seien. Sofern die Anrufer nicht zahlten, hätten die Angeklagten mit einem gestuften Mahnsystem Druck aufgebaut.

Insbesondere seien den Anrufern mit aufeinanderfolgenden Schreiben jeweils erhöhte Rechnungssummen und deutlich gesteigerte Mahnforderungen übermittelt worden. Durch behauptete Forderungsabtretungen und die Angabe von Inkassounternehmen mit Sitz im Ausland sei zudem der Eindruck einer erschwerten Reklamationsmöglichkeit erzeugt worden. Dieses Szenario aus Täuschungen und Drohungen bei gleichzeitiger Behauptung der Forderungsberechtigung sei schließlich noch um subtile Andeutungen zur tatsächlichen Kontaktaufnahme des Anrufers und die von ihm hinterlassenen digitalen Spuren ergänzt worden.

Drei deutsche Staatsangehörige müssen sich deshalb seit Dienstag, 5. März, wegen 147 Fällen des gemeinschaftlichen versuchten Betruges jeweils in besonders schwerem Fall vor dem Landgericht Fulda verantworten. Derzeit sind 10 Hauptverhandlungstermine bestimmt. +++


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