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- Fotos: Sarah Goldbach

FULDA In einer Feldscheune

Artenschutz durch Falkner - Schleiereulen finden ein neues Zuhause

05.04.19 - Im Rahmen eines Projekts zur Schaffung von Nistmöglichkeiten für Schleiereulen haben Nina und Joachim Schuhmann in ihrer Feldscheune in der Gemarkung Bronnzell gemeinsam mit Ulrich Goldbach vom Landesverband Hessen des Deutschen Falkenordens einen Schleiereulenkasten angebracht. In der Scheune waren früher regelmäßig Eulen anzutreffen, wie Landwirt Schuhmann berichtet.

Die Schleiereule ist von der Landwirtschaft und - als Kulturfolger - von den Nistplätzen in Gebäuden abhängig. Sie ernährt sich von Kleinsäugern, insbesondere von Mäusen, die sie auf Feldern und in Scheunen findet. Leider werden diese auf Grund vielfältiger landwirtschaftlicher Veränderungen und Nistplatzknappheit immer seltener. Nistkästen unterstützen die Eulen dabei, zumindest einen ungestörten Ruhe- und Brutplatz zu finden. Jetzt bleibt zu hoffen, dass sich die Schleiereulen schnell ansiedeln und die Helfer ihrerseits durch die biologischste Form der Schädlingsbekämpfung entlohnt werden.

Die beiden hessischen Falknerverbände, der Deutsche Falkenorden und der Orden Deutscher Falkoniere, haben gemeinsam 26 Eulenkästen in Auftrag zu geben, die im Laufe des Jahres 2019 in geeigneten Scheunen, Ställen, Dachgiebeln und Kirchtürmen in Hessen angebracht werden.

Motiviert von einer in den 1980iger Jahren bereits durchgeführten Aktion durch Hessische Falkner wurde das Projekt neu aufgelegt und die Produktion der Schleiereulenkästen an die Oberurseler Werkstätten für Behinderte übertragen. Die Produktion verlief in den Werkstätten zügig und stellte die Verbände vor eine logistische Herausforderung, da die Falkner über ganz Hessen verteilt sind. Ein Kasten in der Größe einer Waschmaschine brachte zudem manche Transportoption an ihre Grenzen. Es fanden sich aber sofort Bauern, Jagdpächter und weitere Interessenten, die die Aktion der Falkner unterstützen. Gemeinsam und mit einigem Aufwand werden in den kommenden Wochen diese Kästen ihren neuen Platz finden und damit bereits im Frühsommer oder in 2020 Schleiereulen neue Brutplätze bieten. Die Montage und Aufhängung dieser unhandlichen Kästen wird in einer Höhe von cirka sechs bis acht Metern mancherorts nur mit Hilfe der freiwilligen Feuerwehr oder handwerklich begabter Freunde möglich sein.

Viele Falkner unterstützen seit langem aktiv den Artenschutz von Greifvögeln und Eulen. Bekannt ist das Auswilderungsprogramm von Wanderfalken. Durch Nachzucht und Auswilderung konnte die durch Pestizide Mitte des vergangenen Jahrhunderts fast ausgerottete Wanderfalken-Population im Verlauf von mehreren Jahrzehnten wieder aufgebaut werden. Zudem wurden in den letzten zehn Jahren in Hessen über 1.000 verunfallte Greifvögel und Eulen fachgerecht versorgt und falknerisch betreut, bevor sie in die Freiheit entlassen wurden. Das praktische Wissen zur Haltung und zum Umgang mit Greifvögeln unterstützt, neben der Schaffung von Lebensraum und Nachzucht, den Artenschutz dieser faszinierenden Vögel. (Ulrich Goldbach) +++


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