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Pannfisch für den Paten - Italienische Auftragskiller im Hotel Platzhirsch
08.04.19 - Humorige Krimis liegen bei den Deutschen seit Jahren voll im Trend. So verwundert es nicht, dass Autor Krischan Koch, der am Sonntagabend aus seinem Buch „Pannfisch für den Paten“ im Hotel Platzhirsch in Fulda las, genau dieses Genre bedient.
Im beschaulichen nordfriesischen Fredenbüll passiert sonst eigentlich gar nichts. Immer der gleiche Tagesablauf, dieselben Menschen: Der Imbiss von Antje ist Tummelplatz der Dorfbewohner, gibt es eine Neuigkeit – und sei sie auch noch so klein – erfährt man sie hier. Autos mit fremden Nummernschildern werden schon mal als verdächtig eingestuft, einfach, weil der Fahrer „niemand von hier“ ist oder es werden die neuesten Pläne zum Windpark diskutiert.
Koch bedient sich dabei so ziemlich jedem Klischee: Da ist zum Beispiel der Althippie Bounty, der mit nasaler Stimme seinem früheren politischen Tun „was da gemacht wurde, war mir eigentlich egal, aber die Partys mit Gras und schönen Frauen waren toll“ nachtrauert, und jetzt mit dünnem grauen Pferdeschwanz seinen „Kräutergarten“ pflegt, oder Oma Ahlbeck, die sich in der Reha in Bad Orb einen Kurschatten angelacht hat. Auch die italienische Mafia wird vom Autor so beschrieben, wie man sie aus zahlreichen (alten) Kinostreifen kennt: „Der Pate“ von Mario Puzo lieferte offensichtlich mehr als nur eine grobe Struktur für Kochs sizilianische Protagonisten.
Irgendwann, in einer späten Nacht, wird in einem frischen Betonfundament die Leiche eines Dorfbewohners vermutet. Da es weder eine richtige Spurensicherung, geschweige denn Polizeihunde gibt, wird Antjes treudoofer Imbiss-Mischling Susi geholt, um den Verschwundenen im nassen Zement zu lokalisieren. Zum Glück hält die verscharrte Leiche ein Stück Schokolade in der Hand, sonst, so sind sich alle sicher, hätte der brave Hund den Einbetonierten womöglich nie gefunden.
Steckt, wie von Dorfpolizist Thies Detlefsen vermutet, tatsächlich die Mafia mit einem international-tätigen Auftragskiller hinter dem schrecklichen Vergehen? Tatsächlich treibt sich seit einiger Zeit ein Unbekannter in Fredenbüll mit einem länglichen Koffer herum. (mr) +++