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In der Karwoche haben die Bad Hersfelder Amazon-Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Streik beim Logistik-Riesen

"Alles wird teurer - wir auch": Amazon-Beschäftigte gehen auf die Barrikaden

16.04.19 - Hunderte Amazon-Beschäftigte der beiden Bad Hersfelder Logistikzentren FRA1 und FRA3 befinden sich mitten im Ostergeschäft im Streik. Lautstark bekunden die „Amazonier“ in der Innenstadt ihren Unmut. Zu den Aktionen aufgerufen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), die sich für eine Lohnerhöhung und für die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen stark macht.

„Alles wird teurer – wir auch“: Unter diesem Motto wollen die Gewerkschafter eine spürbare Lohnerhöhung in der Tarifrunde des Einzel- und Versandhandels Hessen durchsetzen. „Berücksichtigt man, dass eine immer höhere Leistung in den Betrieben abgefordert wird, dann muss diese deutlich über der Inflationsrate liegen“, sagt die zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. „Amazon ist ständig bestrebt, unproduktive Zeiten zu minimieren – für den einzelnen Mitarbeiter bedeutet das mehr Druck und Leistungsverdichtung.“

Der Logistik-Riese sei nach wie vor nicht tarifgebunden und zahle weniger, als Verdi bei Anwendung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Hessen fordere. In den letzten Jahren hätte Amazon Lohnerhöhungen gewährt, die sich an den an den Tarifsteigerungen im Einzelhandel orientiert hätten.

Amazon sieht das freilich komplett anders: Der Streik hätte keinen Einfluss auf die Einhaltung des Kundenversprechens, da die überwältigende Mehrheit der Mitarbeiter normal arbeite. Das Unternehmen beweise jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein könne.

„Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist“, sagt ein Unternehmenssprecher. „In Bad Hersfeld beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet 11,18 Euro brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es in Bad Hersfeld im Durchschnitt 2.266 Euro brutto im Monat, inklusive leistungsbezogene Boni und Jahressonderzahlung.“

Zusätzlich würden Mitarbeiter von Aktien und weiteren Zusatzleistungen, wie Sondervergütung für Überstunden, Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Beiträgen für die betriebliche Altersvorsorge oder das „Career Choice“-Programm, profitieren. (pm / sh) +++


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