Ebbe auf dem Konto – Finanzlücke überbrücken

17.04.19 - Jeder von uns kennt das: Zu bestimmten Zeiten im Jahr herrscht Ebbe auf dem Konto. Versicherungen werden fällig – jährlich oder halbjährlich. Nachzahlungen für Strom, Wasser oder Steuer stehen an. Sonderausgaben werden notwendig, wie Reparaturen am Fahrzeug. Investitionen fallen an, wie eine neue Waschmaschine oder gar eine neue Küche. Wer nicht zu unkonventionellen oder gar kriminellen Geldbeschaffungs-Methoden greifen möchte, muss sich anderweitig Geld beschaffen. Gesetzt den Fall, Familie oder Freunde können nicht einspringen, bleibt als einziger Weg eine Kreditaufnahme. Aber es muss schnell gehen. Hier gibt es ein paar Tipps, wie Finanzlücken kurzfristig zu überbrücken sind:

Expresskredit

Wer dringend Geld braucht, kann einen Expresskredit aufnehmen. Das ist der schnellste Weg, an Geld zu kommen. Diese Kreditform wurde, wie der Name schon signalisiert, für kurzfristige Engpässe konzipiert. Im Gegensatz zum Ratenkredit bietet er eine unkomplizierte und schnelle Auszahlung – meist innerhalb von 48 Stunden. Nicht zu verwechseln ist der Expresskredit mit dem Minikredit. Beim Expresskredit geht es um die schnelle Bearbeitung, beim Minikredit um eine geringe Kreditsumme.

Über den Expresskredit können durchaus höhere Summen finanziert werden. Die Bandbreite ist groß – von 1.000 Euro bis 120.000 Euro. Je nach Finanzbedarf sind Laufzeiten zwischen 12 und 144 Monaten möglich. Der Expresskredit ist in der Regel auch die günstigere Alternative zum Dispokredit. Aber auch beim Expresskredit gilt: je besser die Bonität, desto geringer die Kosten. Bei schlechter Bonität kann der Kredit teuer werden und zu einer hohen monatlichen Belastung führen. In diesem Fall sollten alternative Geldbeschaffungs-Möglichkeiten überlegt werden.

Pfandleihhaus

Für eine relativ unkomplizierte und kurzfristige Geldbeschaffung eignet sich ein Pfandleihhaus. Voraussetzung ist, dass Wertsachen zur Verfügung stehen, die der Bedürftige zu Geld machen kann. Der Deal ist, Schmuck oder Laptop gegen Bargeld. Das geht schnell und ohne Bonitätsprüfung. Was vorab klar sein muss, dass der Pfandleiher nicht den tatsächlichen Wert auszahlt, sondern nur einen Teil des Zeitwerts. Meistens ist das die Hälfte oder nur ein Drittel. Trotz Geldnot kann sich dennoch ein Vergleich zwischen verschiedenen Pfandleihhäusern lohnen.

Zum selben Wert, den der Geldsuchende bezahlt hat, kann er sein Pfand wieder auslösen. Für den dazwischenliegenden Zeitraum zahlt er Gebühren und Zinsen. Dabei sind die Zinsen festgeschrieben mit 1 Prozent. Die Gebühren sind in der Pfandleiherverordnung geregelt, allerdings nur bis zu einem Betrag von 300 Euro. Dafür werden pro Monat 6,50 Euro fällig. Die Gebühren für Beträge ab 300 Euro sind frei verhandelbar. Kann das Pfand nach drei Monaten nicht ausgelöst werden, darf der Pfandleiher dieses frühestens nach vier Monaten öffentlich versteigern. Macht er mit dem Pfand Gewinn, steht dieser dem Pfandverleiher zu. Die Verluste trägt der Pfandleiher selbst.

Engpässe vermeiden

Expresskredit und Pfandleihhaus sind gute Möglichkeiten, um temporäre finanzielle Engpässe zu überbrücken. Sollten die Engpässe zum Dauerzustand werden, sind die Finanzen grundlegend neu zu ordnen. Wer die Finanzlücke schadlos ausgestanden hat, tut gut daran, sich ein kleines Polster zu schaffen. Ist dies aufgrund der aktuellen Einkommenssituation nicht möglich, ist der erste Weg, die Ausgaben zu überprüfen. Worauf kann unter Umständen verzichtet werden? Was ist aktuell zu teuer und geht günstiger, wie beispielsweise Strom, Handyverträge, Versicherungen etc. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit eines zusätzlichen Einkommens, wie beispielsweise ein Minijob. Ein kurzfristiger Engpass ist gut zu überbrücken. Handlungsbedarf besteht nur, wenn die Finanznot zum Dauerzustand ausartet. (pm) +++