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Dr. Wendelin Enders - Foto: O|N

PETERSBERG "Immer zuerst für die Menschen da"

SPD-Urgestein Ex-MdB Dr. Wendelin Enders mit 96 Jahren verstorben

25.04.19 - Im Alter von 96 Jahren ist am Dienstag das sozialdemokratische Urgestein, der langjährige Bundestagsabgeordnete Dr. Wendelin Enders in Petersberg gestorben, wo er zuletzt im AWO-Seniorenzentrum lebte. Wie kaum ein anderer war er für die Menschen in der Region als SPD-Politiker und langjähriger Vorsitzender des Turnvereins Petersberg bekannt und beliebt.

Enders mit seiner Tochter Susanne Foto: privat

Enders wurde 1922 in Langenberg bei Hofbieber geboren. Nach seinem Abitur an der Winfrieddschule, wurde er eingezogen und musste als Soldat am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Nach dem Krieg studierte Enders Geografie, Biologie und Geschichte in Göttingen und Marburg, promovierte zum Dr. phil. und war als Oberstudienrat am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium tätig.

1964 trat Enders in die SPD ein und wurde Gemeindevertreter in Petersberg. In den Bundestag rückte er 1967 für den ausgeschiedenen Abgeordneten Edwin Zerbe nach. Von 1969 bis 1983 vertrat er für die SPD den Wahlkreis Hersfeld und war anschließend von 1983 bis 1987 Listenabgeordneter. Ab den 70er Jahren vertrat Wendelin Enders die Bundesrepublik im Europarat und in der Parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU).

Dr. Wendelin Enders mit Heiner Schott beim Stammtisch auf der Enzianhütte ...

Über die Parteigrenzen hinweg genoss Dr. Wendelin Enders Anerkennung und große Wertschätzung. Der ehemalige Bürgermeister von Eichenzell und Enders`langjähriger Genosse Rudolf Breithecker schätzte ihn als aufrechte Persönlichkeit. "Er hat sich als Politiker immer im Dienst für die Menschen gesehen und als solcher engagiert - seine Mitmenschen kamen für ihn immer an erster Stelle", erinnert Breithecker an die Ausnahmeerscheinung. Auch in seiner jahrzehntelangen Vereinsarbeit sei er bis ins hohe Alter aktiv und allseits beliebt gewesen. "Wendelin Enders ist mir immer ein wichtiger und lieber Gesprächspartner gewesen", so Breithecker. (ci)

Nachruf der SPD 

"Die Politik in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg nimmt Abschied von Dr. Wendelin Enders. Im Jahr 1964 ist Wendelin Enders in die SPD eingetreten und wurde noch im gleichen Jahr Mitglied in der Gemeindevertretung in Petersberg. Seine erste Kandidatur für den Bundestag erfolgte im Jahr 1965 im Wahlkreis Fulda, Lauterbach, Schlüchtern (Bundestagswahlkreis 134), wobei er als Kandidat einstimmig von den Delegierten gewählt wurde. Bundestagsabgeordneter wurde er am 09. Mai 1967, als Nachrücker über die Landesliste und war bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages. In seinem Wahlkreis Hünfeld, Hersfeld-Rotenburg, Melsungen (WK 128, später 130) wurde er bei den folgenden vier Bundestagswahlen ( (1969 bis 1980) immer als Direktkandidat gewählt. Lediglich im Jahr 1983 scheiterte er knapp, zog aber über die Landesliste wieder als Abgeordneter in den Bundestag ein. In seiner aktiven Zeit als Abgeordneter war er in den Ausschüssen für das Bundesvermögen sowie für Kriegsfolgen und Verfolgungsschäden, im Haushaltsausschuss und im Gremium für innerdeutsche Beziehungen, Sport oder Landwirtschaft tätig. Im Europarat und in der Parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU) vertrat Wendelin ab den 70er Jahren die Interessen der Bundesrepublik.

In der Partei hat Wendelin Enders seinen Schwerpunkt in Petersberg und dort u.a. auch im SPD Ortsverein gelebt und dort nahezu alle Funktionen wahrgenommen. Dies passte auch zu seiner Überzeugung, denn er lebte seine Position, „Politik mit den Menschen für die Menschen“. Er setzte sich immer für die Interessen „seiner“ Wählerinnen und Wähler ein und so verwundert es auch nicht, dass er in einer Vielzahl von Vereinen Mitglied war und sich dort engagierte. Er selbst sagte einmal ich bin wohl bei über 20 Vereinen Mitglied, es können aber auch 50 Vereine sein.

Im Wahlkreis und darüber hinaus bei den Menschen präsent zu sein, war seine Stärke. Seine Wochenenden verbrachte er oft auf Parteiversammlungen, Familienfeiern und Vereinsjubiläen in seinem Wahlkreis oder am Sportplatz. Er war der „Abgeordnete zum Anfassen“, immer mit einem offenen Ohr für die Menschen.

Die SPD hat mit Dr. Wendelin Enders einen überzeugten Sozialdemokraten verloren. Ein engagierter Mensch, der ein großes Herz für das soziale Miteinander hatte und entscheidend die Politik im Bund, Land, den Landkreisen Fulda und Hersfeld Rotenburg sowie in Petersberg mitgestaltet hat. Mit seiner Einstellung und seinem politischen Handeln ist es ihm gelungen, das Leben von vielen Menschen zu verbessern." (pm)+++


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