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GELNHAUSEN Vereine stärker in Ganztag-Pakt einbinden

Acht Vereine erhalten Fördermittel für Bauvorhaben und langlebige Sportgeräte

03.05.19 - Anträge lagen keine vor, Wahlen standen keine an: Nur gut 90 Minuten tagte der Sportkreistag am Donnerstagsabend im Gelnhäuser Main-Kinzig-Forum. „Freuen Sie sich auf das Eintracht-Spiel des Jahres“, gab Vorsitzender Stefan Bahn den Delegierten mit auf den Heimweg. In seinem Bericht betonte der Vorsitzende, dass das Unwort des Jahres „Datenschutzgrundverordnung“ den Vorstand stark beschäftigt habe.

„Bei der Schulung in Maintal waren 120 Vereinsvertreter dabei, im Kultursaal des Druck- und Pressehauses Naumann waren es sogar 200 und in der Sparkasse Hanau 70.“ Zusätzlich habe es Seminare für Datenschutzbeauftragte gegeben. Er appellierte an die Vereine, genau zu überprüfen, ob die Verordnung auf der eigenen Vereinshomepage korrekt umgesetzt werde. „Ich sehe vor allem beim Impressum noch große Lücken.“ Nur rund 70 Vereine hätten bisher Mittel für langlebige Geräte aus dem Vereinsförderungsfonds abgerufen. Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ hätte 21 Kommunen des Main-Kinzig-Kreis mit insgesamt 150 000 Euro unterstützt.

Mit der Gründung des Clubs der 1000 habe der Sportkreis den großen Vereinen ein Instrumentarium zum Gedankenaustausch und der Entwicklung von Ideen an die Hand gegeben. Diese sollten dies unbedingt nutzen. Denn der Verein der Zukunft werde eine Mischung aus Haupt- und Ehrenamt sein. „Wir haben auch über einen Club 500 nachgedacht. Vereinsmanagement ist die einzige Möglichkeit, die Zukunft des Sportes gemeinsam zu entwickeln.“ Ein weiteres Herz- und Nierenthema sei Verein und Schule. „Es setzt eine Kooperation auf Augenhöhe voraus. Der Verein darf nicht Vehikel für die Schule sein“, mahnte der Sportkreisvorsitzende.

Landrat Thorsten Stolz betonte, dass die 574 Sportvereine mit ihren 115 000 Mitgliedern im Sportkreis Main-Kinzig einen hohen Beitrag für die Gesellschaft leisteten. Die Fusion der drei Sportkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern vor sechs Jahren habe Strukturen geschaffen, die sich bewährt haben. Allein 415 Projekte fördere der Landkreis jährlich und stelle auch künftig dem Sport kostenlos seine kreiseigenen Sportanlagen zur Verfügung. Froh war Thorsten Stolz, dass im Förderprogramm des Landes das Freibad Schlüchtern, das Hallenbad Gelnhausen, das Nidderbad und das Langenselbolder Freibad mit 1,8 Millionen Euro berücksichtigt werden. Kreisförderung in Höhe von einer halben Million Euro erhielten die Freibäder Lohrhaupten, Ulmbach und Sinntal.

Helmut Meister, Vizepräsident Finanzmanagement im Landessportbund, bedankte sich bei den Delegierten für ihre wichtige ehrenamtliche Tätigkeit. „Ohne diese Tätigkeit wäre ein Vereinsleben in unserem Land nicht möglich und letztlich auch nicht bezahlbar. Sie tun alle mehr, als Sie tun müssten.“ Die neuen regionalen und inhaltlichen Strukturen in den Sportkreisen hätten bewirkt, dass der regionale Sport in Hessen flächendeckend mit einer Stimme zu den Vertretern der kommunalen Politik und Verwaltung spreche. „Das stärkt unsere Position, beschleunigt den Dialog und schafft mehr Augenhöhe“, betonte Meister. Sportvereine seien wichtige Motoren der Integration und Inklusion. Die veränderte Schullandschaft erfordere mehr denn je Kooperationen. Vereine machten hier aus Schnittstellen enge Nahtstellen. „Der Landessportbund ist nach wie vor ein verlässlicher Partner seiner 7600 Vereine. Allein im vergangenen Jahr erhielten 265 Vereine für 1650 Übungsleiter einen Zuschuss von 304 000 Euro“, berichtete der lsbH-Schatzmeister.

Am Ende des Sportkreistages übergab Meister acht Vereinen Fördermittel für Bauvorhaben und der Anschaffung von langlebigen Geräten in Höhe von insgesamt 11.899 Euro. Dies waren die Freie Turnerschaft Dörnigheim (2.328 Euro), der Turn- und Fechtclub Hanau (2.590 Euro), die TGS Niederrodenbach (2.538 Euro), die SG Schlüchtern (793 Euro), TSV Höchst (889 Euro), FC Niedermittlau (474 Euro), TV Marköbel (1.023 Euro) und die TSG Niederdorfelden (1.068 Euro).

Aus der Sicht des organisierten Sportes hatte Stephan Schulz-Algie von der Sportjugend Hessen ausführlich über die aktuelle Entwicklungen im Kooperationsfeld „Schule und Verein“ berichtet. Es sei wichtig, Sportvereine stärker im Ganztagesangebot einzubinden. Der organisierte Sport sei eine wichtige Ergänzung zum Lernen in der Schule, betonte der Referent. Beim Pakt für den Nachmittag müssten Schule und Verein auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Im Main-Kinzig-Kreis gebe es rund 80 ganztägig arbeitende Schulen, von denen fünf Pakt-Schulen seien. Für das Programm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen stünden jährlich 400.000 Euro zur Verfügung. Stephan Schulz-Algie begrüßte ausdrücklich, dass die Landesregierung aus dem Pakt für den Nachmittag einen Pakt für den Ganztag mache und sich auf diese Weise auch für weiterführende Schulen öffne. Er erhoffte sich eine bessere Ausstattung der Ganztagsschulen mit Lehrerstellen. Er wies auf die Qualifikationsoffensive „Sport im Ganztag“ hin. „Jede Sportart braucht eigene Wege für eine passende Präsentation.“ (pm) +++


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