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Landrat Bernd Woide äußert sich zur Schließung des Hauptschulzweigs an der Johannes-Hack-Schule in Petersberg - Fotomontage: O|N

PETERSBERG Johannes-Hack-Schule vor dem Aus?

Landrat Bernd Woide: „Eine Bebauung würde der Schule die Luft nehmen“

09.05.19 - Die Johannes-Hack-Schule in der Gemeinde Petersberg (Kreis Fulda) soll ihren Hauptschulzweig schließen. Darüber berichtete OSTHESSEN|NEWS bereits am Dienstag. Jetzt äußerte sich Landrat Bernd Woide zu diesem Thema. Nachfolgend seine Stellungnahme im Wortlaut:

„Die Johannes-Hack-Schule verzeichnet im Grundschulbereich wachsende Schülerzahlen. Das ist erfreulich, hat allerdings zur Konsequenz, dass der Raumbedarf quantitativ und qualitativ steigt. Es werden also nicht nur weitere Klassenzimmer benötigt, sondern beispielsweise auch Differenzierungs- und Betreuungsräume. Der Landkreis als Schulträger hatte und hat sich der Frage zu stellen, wie dies gewährleistet werden kann. Die Überlegung, An- oder Neubauten zu errichten, wurde intensiv geprüft und schließlich verworfen – aus nachvollziehbaren Gründen: Eine Bebauung am Standort würde den ohnehin begrenzten freien Platz des Areals verengen, den Schulhof verkleinern, und der Schule würde die Luft genommen. Das kann – vor allem – für eine Grundschule keinesfalls die Lösung sein.

Der nun in Rede stehenden Schließung des Hauptschulzweigs der Johannes-Hack-Schule, um die freiwerdenden Räume für die Grundschule zu nutzen, liegen mehrere Aspekte zugrunde. Von den derzeitigen Schülerinnen und Schülern der Klassen fünf bis neun sind 66 – und damit weit mehr als die Hälfte – aus der Stadt Fulda, 46 sind aus Petersberg und anderen Orten des Landkreises. Differenziert betrachtet bedeutet das: Ohne Kinder aus der Stadt Fulda hätten an der Johannes-Hack-Schule schon seit Jahren keine Hauptschulklassen mehr gebildet werden können. Und auch zum Schuljahr 2019/20 ist die Situation ähnlich, von 24 Anmeldungen, sind 15 aus der Stadt Fulda.

Der Landkreis als Träger von 66 Schulen muss bei Entscheidungen selbstverständlich den Blick auf alle Schulen richten, nicht nur auf eine, und er steht dabei im Austausch mit dem benachbarten Schulträger Stadt Fulda. Tatsache ist: In unmittelbarer Nähe (rund anderthalb Kilometer) befindet sich die Geschwister-Scholl-Schule, die eine städtische Schule ist; die Don-Bosco-Schule in Künzell, eine Schule des Kreises, ist kaum drei Kilometer entfernt. Es gibt außerdem die Dom- und die Bardoschule in Fulda sowie im engeren Umkreis Hauptschulen in Hünfeld, Hofbieber und Eichenzell.

Bei allem Verständnis dafür, dass Eltern „ihre Schule“ behalten möchten, ist es leider so, dass die Hauptschule zwar eine wichtige Schulform ist, aber immer weniger angenommen wird. Vor allem auch in diesem Zusammenhang ist es pädagogisch sinnvoll, nicht an mehreren Standorten Mikroschulen zu erhalten, sondern einige Schulen zu stärken und damit für deren vernünftige Auslastung zu sorgen. Das ist im Übrigen auch die Aufforderung des Kultusministeriums im Rahmen der Zustimmung zum Schulentwicklungsplan. Der Landkreis ist gehalten, eine Konsolidierung des Hauptschulangebots vorzunehmen, um trotz generell rückläufiger Anmeldezahlen eine gute personelle Ausstattung der Schulen und eine zweckmäßige Unterrichtsorganisation gewährleisten zu können.

Unabhängig von der Diskussion um die Johannes-Hack-Schule haben wir im Landkreis Fulda und insbesondere in der Stadtregion ein sehr gutes Hauptschulangebot – in hervorragender Erreichbarkeit. All dies wird der Lehrerschaft und der Schulkonferenz, zu der auch der Elternbeirat und Schülervertreter gehören, in Gesprächen erläutert. Die Termine dafür sind bereits abgestimmt.“ (pm) +++


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