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Sandra Schuhmann sprach in ihrem Vortrag zum Thema „Mut tut gut“. - Fotos: Eckert

10.02.09 - Bischofsheim

"Wie wird man glücklicher?" - Psychologin Sandra SCHUHMANN gab Impulse

"Mut tut gut“, diese Überschrift trug der Vortrag, zu dem die Frauengruppe des Verband landwirtschaftlicher Fortbildung, in die Landwirtschaftsschule nach Bischofsheim eingeladen hatte. Als Referentin konnte die Vorsitzende der Frauengruppe Ute Schmitt die Individualpsychologin Sandra Schuhmann aus Schondra in Bischofsheim begrüßen. Der Vortrag war der Auftakt zu den diesjährigen Veranstaltungen der Frauengruppe, die sich am 5. und 6. März mit einem Lehrgang zum Thema Osterbrunch fortsetzen. Mit dem Vortrag und vielen lebensnahen praktischen Beispielen gab Sandra Schuhmann eine ganze Reihe wichtiger Impulse, um positiver zu denken, sich selbst das Leben leichter zu machen und glücklicher zu werden.

Durch Selbstannahme sei es möglich im Alltag, der Familie und dem Beruf zufriedener zu sein und insgesamt besser zu leben. Oftmals mache man sich selbst das Leben nicht leicht, im Umgang mit sich selbst und mit anderen. Nörgelei, Vergleiche mit anderen, negative Gedanken drehen sich im Kreis und verdüstern das Leben. Sandra Schuhmann ermunterte dazu, zu sich selbst „Ja“ zu sagen, nicht die schlechten Dinge zu sehen, sondern ausschließlich die positiven. Sie machte Mut, aus den alten Schienen auszubrechen und sich selbst in einem neuen Licht zu sehen. Wie schwer das aber sei, zeigte ein einfacher Test, bei dem die Teilnehmerinnen nur fünf positive Eigenschaften über sich selbst denken sollten. Bei negativen Punkten ging das ganz flott, da durften es gerne mehr als nur fünf sein.

Gefühle entstehen aus Gedanken. Anhand von Beispielen zeigte Sandra Schuhmann auf, wie mit positiven Gedanken auch positive Gefühle entstehen und umgekehrt, wie negative Gedanken, destruktive Gefühle hervorrufen. Jeder Mensch möchte sich anderen zugehörig fühlen, das soziale Miteinander sei ein Grundbedürfnis der Menschen. Von außen als zugehörig gesehen, empfindet sich mancher aber oft nicht als zugehörig, sei es im Freundeskreis oder Beruf. Entsprechende Selbstgespräche und Gedankenkreisläufe können Abwertung und Selbstzweifel noch verstärken. In der Folge fühle man sich noch mehr entmutigt, ausgegrenzt und nicht dazugehörig. Die anderen wissen nicht was los ist, verstehen den Rückzug nicht und so komme ein unguter Kreislauf in Gange, bis hin zu körperlichen Auswirkungen für den Betroffenen. Wer sich nicht zugehörig fühle, der sei angespannt, traurig, ängstlich, unsicher, komme sich dumm vor, fehlt am Platze und ungeliebt, ziehe sich zurück, sei gereizt und schlecht gelaunt. Sandra Schuhmann bezeichnete es als „höchsten emotionalen Streß“.

Fühle man sich dagegen zugehörig, dann sei man fit und belastbar, aktiv und gut drauf, glücklich, wissbegierig und voller Energie, man sei hilfsbereit, konzentriert, aufmerksam, humorvoll, könne auf andere eingehen und erlebe auch die anderen als sympathisch, liebenswert und freundlich. Diese positive Sichtweise könne man sich aneignen, sie tue gut, steigere das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen. Nur wie kommt man dahin? Um alte Überzeugungen zu ändern, brauche es Mut, unter Umständen begebe man sich sogar auf auf neues unbekannte Gebiet. Das könne unsicher und ängstlich machen, da brauche es wiederum Mut, um einfach voran zu gehen. Vielfach seien es aus der Kindheit übernommene Verhaltensmuster und Gedankenstrukturen, man müsse die, die einem nicht gut tun, die überholt und unnötig sind, erkennen und daraus aussteigen.

Der Satz „Ich bin so wie ich bin in Ordnung“, für manchen gar nicht so leicht zu denken oder zu sprechen, sei ein Schlüssel zu mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden. „Liebe dich selbst, dann lieben dich die Menschen“ oder „Ich nehme mich an, ja ich bin wertvoll“ oder auch „Ich mag mich mit allen Fehlern, Ecken und Kanten“. Diese Sätze täglich vor dem Spiegel zu sich selbst gesprochen, könne Veränderungen bewirken, mehr Humor und Lebensfreude in das Leben bringen. „Du bist du und so wie du bist, bist du gut genug. Kein Geld, kein Einfluss und keine Anerkennung von anderen Menschen kann es dir ausgleichen, wenn du dich selbst nicht magst.“ Für manchen höre sich da sicher alles an wie eine unlösbare Aufgabe. Doch Sandra Schuhmann machte Mut, nicht nachzulassen, es sich selbst wert zu sein, aus unguten und schlechten Gedankenkreisläufen auszusteigen. „Schreiben sie jeden Tag auf, was ihnen gut gelungen ist. Richten sie den Blick nicht auf das, was schief ging.“

Auch eine Partnerschaft könne auf diese Weise verbessert werden. Den Blick auf das positive richten, auf die vielen kleinen Selbstverständlichkeiten, das auch aussprechen, loben, ermutigen und zuhören, seien Schlüssel zu mehr Beziehung und zu mehr Freundschaft, sowohl in der Ehe als auch mit den Familienangehörigen, im Freundeskreis und Beruf. „Zeigen sie Interesse für den anderen, schenken sie Aufmerksamkeit, machen sie Komplimente.“ Begegne man anderen positiv komme mit Sicherheit auch sehr viel positives zurück. Wenn aber doch alte Sichtweisen so tief verankert sind, dass man es nicht schaffe, sie selbst zu durchbrechen, dann sei es keine Schande sich professionelle Hilfe in einer Beratung zu holen, um die alten, zerstörerischen Muster endgültig abzulegen und in eine glücklichere und zufriedenere Zukunft zu gehen. „Das sollten sie sich selbst wert sein“, so Schuhmann.

Sie ermutigte die Frauen, den 120 Prozentigen Perfektionismus aufzugeben, die Latte der Anforderungen nicht zu hoch zu legen, sich nicht selbst unter Druck zu setzen, sondern „Mut zur Lücke“ zu haben. Sonst komme man in einen unendlichen Teufelskreis und am Ende sei perfekt noch immer nicht perfekt genug. Daran könne man nur scheitern und verzweifeln. Ein indischer Spruch besage. „Die Vollkommenheit gehört den Göttern“. Es gehöre aber auch Mut dazu, andere Wege zu gehen, sich selbst das Leben leichter zu mache, sich selbst Freiheit zum Nein-Sagen zu geben.(me)+++




Ute Schmitt (rechts), die Vorsitzende der Frauengruppe des Vlf dankte der Referentin Sandra Schuhmann.


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