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Ein einsatzreiches Jahr liegt hinter der Feuerwehr der Stadt Alsfeld. - Archivfoto: Feuerwehr Alsfeld / O|N

ALSFELD 292 Einsätze, 3.401 Stunden im Ehrenamt

Einsatzreiches Jahr für die Feuerwehr: "Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale"

12.05.19 - 21.638 Stunden investierte die Feuerwehr der Stadt Alsfeld im vergangenen Jahr in das Ehrenamt – davon waren die Kräfte ganze 3.400 Stunden im Einsatz. Zu 292 Einsätzen wurden sie gerufen und waren zur Stelle. Bei der Jahreshauptversammlung am Samstagabend in der Hauptwache ließen die Einsatzkräfte das vergangene Jahr Revue passieren.

Der Unfall vor ein paar Tagen, bei dem ein Polizist ums Leben kam, beschäftigte auch ...

Das war ein einsatzreiches Jahr bei der Feuerwehr in Alsfeld. Zu fast 300 Einsätzen rückte die Wehr im vergangenen Jahr aus. Vor allem Unwettereinsätze, wie Hochwasser oder Waldbrände häuften sich in 2018. Doch auch Unfälle und Brände hielten die Feuerwehr immer wieder in Atem. Der letzte schreckliche Unfall ist noch gar nicht lange her: Vor einer Woche prallte ein 36-jähriger Polizist bei einem Unfall in Münsch-Leusel mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum - er verstarb noch an der Unfallstelle. „Der Unfall war ein nicht alltäglicher und einfacher Einsatz. Aber auch diese Herausforderung lässt sich leider steigern. Die eingeklemmte Person kannten wir. Er war ein Kamerad in anderer Uniform. Er war einer von uns. An diesem Tag starb ein Mensch, Vater und Polizist. Es war ein Einsatz, der nicht ohne Spuren an mir und am Rest der Helfenden vorüberging“, blickt Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer auf der Jahreshauptversammlung zurück.

Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer

Auch ein Unfall Anfang Januar 2018, bei dem eine Frau schwer in ihrem Auto eingeklemmt war, ging den Rettern sehr nahe. „Ein Baum stand anstelle des Beifahrersitzes. Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan, um der jungen Frau bestmöglich zu helfen. Wie es ihr heute geht? Wissen wir nicht. Das ist das Schicksal der Retter: Wir helfen, aber wie geht es mit den Menschen danach weiter? Manchmal ist es aber auch besser so, dass wir es nicht wissen." Doch das ist nicht immer so: Im Falle eines kleinen Mädchens, ihrem Papa und einer Freundin der Familie, die im Juli vergangenen Jahres auf einem Zebrastreifen von einem Auto erfasst wurden, wissen die Retter, wie es weiterging: "Es stellte sich im Nachhinein heraus, dass die verletzte Frau eine Freundin meiner Mutter war. Daher bekam ich in diesem Falle mal mit, was nach unserem Einsatz passierte. Und ich freue mich, dass das kleine Mädchen, trotz extrem schlechter Prognosen, wieder fit ist und seit Kurzen wieder in der Schule ist." Auch den beiden anderen Verletzten geht es heute wieder gut.

Dennoch - nach jedem Einsatz "bleiben Bilder – nicht die klassischen Fotos. Die Bilder im eigenen Bilderbuch. Der Fluch der Helfer, man nimmt immer etwas mit nach Hause. Und es bleibt lange im Kopf. Tage, Wochen, Monate, Jahre – teilweise für immer". Doch davon lassen sich die Ehrenamtlichen nicht einschüchtern - denn egal ob Brände, Unfälle, Unwetter oder andere Notlagen – die Mitglieder der Feuerwehr der Stadt Alsfeld waren im vergangenen Jahr bei hunderten Einsätzen zur Stelle. „Und dabei ist es egal, ob eine Berufs- oder freiwillige Feuerwehr kommt – es macht keinen Unterschied: Feuerwehren machen überall das Gleiche: sie helfen.“

Dafür sind auch die Gastredner wie Landrat Manfred Görig, Bürgermeister Stephan Paule oder Kreisbrandinspektor Sven Hollan dankbar. "Bei all diesen Zahlen fehlt noch etwas anderes - und zwar die unbezahlten Stunden, in denen die Kräfte mit Herz, Ehrgeiz und der Identifikation mit der Feuerwehr und der Stadt Alsfeld dabei sind. Das ist das, was Sie auszeichnet."

Manfred Görig, Stephan Paule, Kevin Planz und Sven Holland Fotos: Luisa Diegel

Neuer Fuhrpark

2018 wurde der Fuhrpark der Feuerwehr erneuert. Über 320.000 Euro wurden investiert, um für die Sicherheit der Bürger auch in Zukunft zu sorgen. Ein neues Trafkraftspritzfahrzeug-Wasser, drei Mannschaftssportwagen und ein Smart haben die städtischen Gremien angeschafft. „Der ELW 1, ein enorm wichtiges Fahrzeug für uns, konnte in 2018 leider nicht mehr fertiggestellt werden. In den nächsten Wochen ist es dann aber soweit“, so Schäfer. In 2019 steht eine weitere große Investition an: die abschließende Umstellung auf die digitale Alarmierung. Über weitere Anschaffung macht sich die Stadt zusammen mit der Feuerwehr weiterhin Gedanken: „Aber nur über das, was wir wirklich brauchen. Wir wollen keinen Luxus.“ (Luisa Diegel) +++

Stadtjugendfeuerwehrwartin Corinna Schlitt


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