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EICHENZELL Lobenswerter Einsatz

Drohneneinsatz gegen den Mähtod: Jungjäger retten Rehkitze

13.05.19 - Jährlich werden zigtausend Rehkitze, aber auch Junghasen und Bodenbrüter bundesweit beim Mähen getötet. Wie viele es genau sind, weiß niemand. Um die Zahl derer zu minimieren, die unter die Messer eines Kreiselmähers geraten, setzen immer mehr Jagdpächter auf den Einsatz von Drohnen. Mit Wärmebildkameras ausgestattet, überfliegen die elektronischen Helfer ganze Wiesen, um Jungtiere aufzuspüren, bevor Gras gemäht wird.

Andreas Block ist einer der Jagdrevierpächter in Eichenzell-Rothemann. Auch er sucht regelmäßig Flächen ab, um Wildtiernachwuchs zu retten. „Als Jäger hat man den Auftrag zur Hege, der Naturschutz steht klar im Vordergrund“, sagt er zu seinen Beweggründen.  Am Sonntag hat er tatkräftige Unterstützung von Jungjägern der Jagd- und Gebrauchshundevereinigung Rhön-Vogelsberg. Rund zehn Personen laufen die Grasflächen ab, Drohnen kommen zum Einsatz. Im Mai und Juni, wenn die Hauptsetzzeit der Ricken ist, gibt es schließlich viel zu tun.  

Fotos: Miriam Rommel

Winfried Schlitzer, Landwirt in Bimbach, ist dankbar für die freiwillige Arbeit der Jäger. „Wenn man einmal ein Kitz ausgemäht hat, vergisst man das nicht mehr. Man sitzt auf der Maschine und hört diesen schrecklichen Schrei und weiß, jetzt ist es zu spät.“ Viel für die jungen Rehe könne man in einem solchen Fall nicht mehr tun. „Wenn das Kitz noch lebt, kann man es aus der Wiese tragen und sich selbst überlassen oder es eben erlösen.“  

Mehrere Stunden lang werden am Sonntagmorgen die Wiesen abgesucht. „Im Moment haben noch nicht so viele Ricken gesetzt“, erklärt ein Teilnehmer. Trotzdem hat sich die Mühe gelohnt: Tief ins hohe Gras duckt sich ein winziges Kitz. „Besonders wichtig ist es, das Tier nie einfach anzufassen“, weiß Jagdpächter Block. „Der Körperkontakt ist so gering wie möglich zu halten.“ Um das Jungwild aus dem Gefahrenbereich zu bringen, dürfe man es nie mit bloßen Händen anfassen. „Handschuhe zu tragen und das Kitz zusätzlich mit ausgerissenen Grasbüscheln anzufassen ist Pflicht. Hält man sich nicht daran, könnte die Ricke ihren Nachwuchs verweisen. Auf menschlichen Geruch reagieren die Tiere absolut empfindlich.“

Auch Hundehalter, so meint Block, könnten aktiv etwas für den Tierschutz tun: „Im Moment ist Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere. Ich kann nur jeden Hundebesitzer darum bitten, verantwortungsvoll zu sein und seinen Vierbeiner in Wald- und Wiesengebieten anzuleinen um damit unnötige Jungtierrisse zu vermeiden.“ (mr) +++


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