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Das Foto entstand im Garten des Bischofshauses und zeigt die Gruppe der polnischen Gäste mit Bischof Gerber (hinten stehend), Caritasdirektor Juch und dem Caritas-Aufsichtsratsvorsitzenden Gurk (fünfter bzw. vierter von rechts), sowie den beiden Dolmetscherinnen bzw. Betreuerinnen (links außen und zweite von rechts). - Foto: C. Scharf/Caritas FD

FULDA Zeitzeugen der NS-Zeit

Bischof Dr. Michael Gerber empfängt polnische Caritas-Gäste

03.06.19 - In Begleitung von Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes, Msgr. Elmar Gurk, wurde eine Gruppe polnischer Senioren durch Bischof Dr. Michael Gerber empfangen: Die Gäste kommen aus Nord- und Ostpolen und halten sich im Rahmen eines Programms des Maximilian-Kolbe-Werks zur deutsch-polnischen Aussöhnung in Hessen auf. Gastgeber in der Region Fulda ist der Diözesan-Caritasverband; die Senioren aus dem östlichen Nachbarland sind während ihres Aufenthalts im Bonifatiuskloster in Hünfeld untergebracht.

Alle Reiseteilnehmer hatten als Kinder mit ihren Familien Gewalt und Gefangenschaft erlitten. Einer der polnischen Männer in der Gruppe war sogar auf dem Weg seiner Familie ins Gefangenenlager geboren worden. Eine Frau berichtete, dass sie ihren Vater nie kennengelernt habe; sie habe von ihm nur eine Abschiedspostkarte, die er wohl aus dem Zug geworfen hatte, und welche der Familie durch einen Finder zugestellt worden war.

Bischof Gerber zeigte sich tief beeindruckt von den Berichten der polnischen Gäste und betonte seinen Respekt dafür, dass sie bereit waren, diese Erinnerungen wachzuhalten und immer wieder zu teilen. Es sei wichtig, dass in der Schule im Unterricht diese Ära zu betrachten, in der noch Krieg und Gewalt in Europa herrschte. Doch viel wichtiger sei es, dass junge Leute mit Menschen in Kontakt kämen, die ihnen als Zeitzeugen authentisch berichten könnten.

Caritasdirektor Juch betonte die große Pflicht der Bistums-Caritas dafür, dass solche Begegnungen zwischen den Zeitzeugen und der jungen Generation möglich gemacht werden: „Wir haben bereits seit gut 30 Jahren jährlich polnische Gäste hier. Durch Begegnungen mit den Menschen hier aus der Region hoffen wir zu gegenseitigem Verständnis und vor allem zur endgültigen Überwindung der dunklen Vergangenheit zwischen den beiden Nachbarländern beitragen zu können!“

Mit herzlichem Dank für den Besuch entließ Bischof Gerber die Gäste einschließlich ihrer beiden Betreuerinnen, Caritas-Mitarbeiterin Monika Klug und Lisa Paduch vom Maximilian-Kolbe-Werk, zu einer Dombesichtigung und zu einem Treffen mit Caritas-Altenpflegeschülerinnen und -schülern, denen sie in einem ersten Zeitzeugengespräch von ihren Erfahrungen aus der NS-Zeit berichten und Fragen beantworten wollten. (pm) +++


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