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Ministerpräsident Volker Bouffier am Landestag der Jungen Union in Hünfeld - Fotos: Finn Rasner

HÜNFELD MP Volker Bouffier zu Gast

Landestag der JU Hessen - Sebastian Sommer mit 71 Prozent neuer Vorsitzender

09.06.19 - An diesem Wochenende steht Hünfeld ganz im Zeichen der Jungen Union: mehr als 400 Delegierte sind zum diesjährigen Landestag angereist, um über die inhaltliche und personelle Neuaufstellung Hessens größter politischer Jugendorganisation zu beraten. Höhepunkt der Veranstaltung am Samstag in der Hünfelder Stadthalle war die Wahl des neuen JU-Landesvorsitzenden Sebastian Sommer mit 71, 10 Prozent der Stimmen und der Besuch von Ministerpräsident Volker Bouffier. Der bisherige JU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Heck war aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Der 36-jährige promovierte Jurist ist seit Januar dieses Jahres Staatssekretär im hessischen Ministerium des Innern und für Sport.

Der neu gewählte JU-Landesvorsitzende Sebastian Sommer

Rund 400 Delegierte waren nach Hünfeld in die Stadthalle gekommen

Unter rhythmischem Klatschen wurde der Landesvater und CDU-Vorsitzende am Nachmittag mit dem Oldie "Daddy Cool" begrüßt. Volker Bouffier kam direkt vom Hessentag aus Bad Hersfeld, gratulierte dem neuen JU-Chef Sommer zu dessen Wahl und dankte auch dem Gegenkandidaten Yannick Schwander für den fairen Wettbewerb um den Landesvorsitz der Jugendorganisation. Dr. Heck dankte er für dessen sechs Jahre als Vorsitzender und konstatierte, dass er jetzt einen Platz in der Landesregierung habe, zeige, dass die CDU jungen Menschen eine Chance zum Weiterkommen gebe. Hünfeld und ganz Osthessen sei eine "Premiumregion", in der die Union traditionell 50 Prozent bekomme.

Folgerichtig kam Bouffier dann auf das schlechte Abschneiden der CDU bei der Europawahl zu sprechen. Am fehlenden Engagement der JU im Wahlkampf habe das ganz sicher nicht gelegen. Zum Dank übernahm Bouffier die Getränkekosten für die legendäre Wahlhelferparty, was mit großem Jubel quittiert wurde. "Ich weiß: lieber ein Onkel, der was mitbringt, als eine Tante, die nur Klavier spielt", kommentierte der CDU-Chef trocken.

Zwei CDU-ler für Europa: der langjährige MdEP Thomas Mann (rechts) und der "neue" ...

Landrat Bernd Woide mit Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk (beide CDU) ...

Mit der Ansage "Wir müssen aus dem Tief kommen", setzte sich Bouffier dann programmatisch mit den Fehlern des vergangenen Wahlkampfs auseinander. "Wir sind beim Klimaschutz, dem offensichtlich einzig wichtigen Thema, doch nicht untätig, wir haben aber nicht über unsere Erfolge geredet!" Die Grünen hätten derzeit einen Lauf, "die können übers Wasser gehen", blieben aber konkrete Antworten schuldig. Die CDU dürfe sich nicht damit abfinden, eine Partei der Senioren zu werden. Man müsse die Jugendlichen, auch die Friday-for-future-Bewegung ernst nehmen und sich inhaltlich damit auseinandersetzen, empfahl er. "Ich will Klimaschutz und Wohlstand zusammen bringen!" Wenn man kein Verbotsland wolle, müssten intelligente Lösungen her, die aber ihre Zeit bräuchten. Man dürfe nicht für den Beifall des Augenblicks auf vereinfachende Rezepte verfallen.

Mit Fehlern im Wahlkampf auseinandergesetzt

Ministerpräsident Bouffier mit JU-Landesvorsitzendem Sebastian Sommer ...

Ministerpräsident Bouffier mit Bürgermeister Schwenk

(v.l.n.r.) Bürgermeister Stefan Schwenk, Landrat Bernd Woide, Vizelandrat Frederik ...

Auch das Rezo-Video, die fehlende adäquate Antwort der Union darauf und der Umgang mit modernen Kommunikatonsformen thematisierte Bouffier. Die Debatte um Urheberrechte und Uploadfilter sei für seine Generation innerhalb der Union weitgehend 'terra incognita', während die Jungen offenbar am liebsten ein Netz ohne Reglementierung wolle. Da sei sowohl eine Diskussion um geistiges Eigentum, als auch der Umgang in sozialen Netzwerken miteinander ein wesentlicher Punkt. Bouffier sparte auch nicht mit heftiger Kritik an den Online-Schmähungen des ermordeten Walter Lübcke: "Was da im Netz stattfindet, ist unerträglich - die Würde des Menschen hört im Internet nicht auf!", mahnte er und forderte striktere Regelungen, um solche Hass-Kommentare schnellstmöglich löschen zu können. Das sei keine Zensur, denn die Freiheit der Rede sei konstituierend für unser Land, das viel ertrage - auch Irre und die Feinde der Demokratie, schlimmer noch aber sei die Gleichgültigkeit, endete er seinen Appell, mehr um Inhalte zu streiten.

Am morgigen Sonntag sollen beim JU-Landestag Anträge beraten und abgestimmt werden und der im März neugewählte JU-Bundesvorsitzenden Tilman Kuban soll um 09:30 Uhr sprechen. (Carla Ihle-Becker)+++

JU-Bundesvorsitzender Tilman Kuban (links)


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