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Der Gedenkstein wird enthüllt. - Fotos: Dieter Graulich

LAUTERBACH Lebensbedingungen verbessert

Durch Flurbereinigung und Dorferneuerung hohe Investitionen umgesetzt

11.06.19 - Das Flurbereinigungsverfahren Lauterbach-Allmenrod ist abgeschlossen. Im Rahmen einer Teilnehmerversammlung zogen Vertreter des Amtes für Bodenmanagement Fulda, Außenstelle Lauterbach (AfB), der Teilnehmergemeinschaft (TG) und der Stadt Lauterbach im Dorfgemeinschaftshaus Bilanz über das seit Februar 1991 laufende Verfahren.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde oberhalb der Grillhütte ein Gedenkstein an das Verfahren enthüllt. Den Ort und auch den Stein hatte der im Februar 2016 verstorbebe TG-Vorsteher Werner Schäfer ausgesucht. Verfahrensleiter Timo Karl vom AfB ging bei der Enthüllung des Gedenksteines auf den Werdegang des Verfahrens ein und würdigte dabei die Arbeit des TG-Vorstandes und hier besonders das Engagement des langjährigen Vorsitzenden Werner Schäfer.

Im Dorfgemeinschaftshaus informierte anschließend Abteilungsleiter Hanfried Böttner über den Verlauf des Verfahrens in das die gesamte Gemarkung Allmenrod mit Ortslage und allen Waldflächen einbezogen war. Im Laufe des Verfahrens wurde das Baugebiet „Wieslappen“ ausgewiesen und 14 neue Bauplätze geschaffen. Durch die Einbeziehung der Ortslage seien Grenzen begradigt, Überbauten beseitigt, der Gebäudebestand aufgemessen, Zuwegungen geschaffen, fehlende Abmarkungen ersetzt und bodenordnerische Maßnahmen, in der parallel verlaufenden Dorferneuerung, unterstützt worden.

Nach Durchführung der Bodenordnung sei die Zahl der Grundstücksparzellen im Flurbereinigungsgebiet von alt 998 auf neu 609 reduziert worden. Bei den land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken reduzierte sich die Zahl von 556 auf 243. Die durchschnittliche Flurstücksgröße für Acker- und Grünlandparzellen erhöhte sich entsprechend von 0,80 Hektar auf 1,84 Hektar. Das größte landwirtschaftlich genutzte Flurstück weist nun eine Größe von 7,35 Hektar auf. Durch die Neuordnung der Eigentumsgrundstücke sowie das heranlegen von Pachtflächen zu noch größeren Bewirtschaftungseinheiten, ergeben sich für die landbewirtschaftenden Betriebe erhebliche betriebswirtschaftliche Verbesserungen. Um eine bessere ökologische Eigenentwicklung zu ermöglichen, wurden die beiden Hauptvorfluter „Brenderwasser“ und „Bornwasser“ durch die Ausweisung von beidseitig zehn Meter breiten Uferrandstreifen, großzügig verbreitert. Durch die Ausweisung der Uferrandstreifen wird der Nitrateintrag reduziert und die Gewässerdynamik gefördert. Ferner bieten die Uferrandstreifen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten einen großzügigeren Lebensraum entlang der Fließgewässer.

Anja Püchner

Über das „Bornwasser“ wurde eine Brücke gebaut, die dem Lückenschluss des östlichen Ortsberingweges dient. Zum Lückenschluss des westlichen Ortsberingweges zum Neubaugebiet „Im Abel“ hin wurden je eine Brücke über den „Fliegengraben“ und den „Bienwiesengraben“ gebaut. Die Brücken haben eine Betonsohle die entsprechend tief eingebaut sind, so dass eine ausreichende Substratschicht vorhanden ist. Dadurch ist die ökologische Passierbarkeit in den Gewässern gewährleistet. Bestehende, sanierungsbedürftige Durchlässe wurden entsprechend der notwendigen, neuen Dimensionierung und der neuen Wegebreiten angepasst. Das vorhandene Netz von Wegeseitengräben wurde durch umfangreiche Neuanlagen, durch Vergrößerung der Dimensionierung, dem Austausch von schadhaften Rohrdurchlässen erheblich verbessert. Mehrere dezentrale Retentionsräume und Amphibienteiche zur Vermeidung der Abflußbeschleunigung und der Wasserrückhaltung wurden im „Oberen Kohlhaag“, „Im Abel“, „Im Grund“, „Am Bornwasser“, „Unterster Brendergrund“, „Am Schmittberg“ und bei den „Kalten Äckern geschaffen.

Grundsatz der Planung bei Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege war es, die vorhandenen wertvollen Landschaftselemente zu erhalten und ihren Bestand für die Zukunft zu sichern. Durch zusätzliche landschaftsgestaltende Maßnahmen erhielt das Landschaftsbild eine deutliche Verbesserung. Zu den Kosten des Verfahrens war von Abteilungsleiter Hanfried Böttner und Bernhard Grimm, Sachbearbeiter Bodenordnung bei der Flurbereinigungsbehörde Lauterbach, zu hören, dass 1,3 Millionen Euro für die Flurbereinigung verausgabt wurden. Davon übernahm das Land Hessen 80 Prozent und die verbleibenden 20 Prozent die Stadt Lauterbach.

Heinrich Schmelz

Helmut Freudenreich

Jörg Hauer

Peter Vogelbacher

In der Dorferneuerung, so Anja Püchner, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum, betrug die Gesamtsumme an Investitionen aus 21 kommunalen und 81 privaten Projekten 840.000 Euro. „Die Flurbereinigung war ein Segen für Allmenrod“, betonte Heinrich Schmelz vom TG-Vorstand anschließend in seinem Grußwort. Er hob dabei die Erschließung des Brendergrundes mit einer Anbindung nach Frischborn und den Ausbau des Knobelsweges als Radweg nach Lauterbach. Stadtrat Peter Vogelbacher unterstrich dies mit den Worten: „Es wurde viel getan“ und hob den Neubau von fünf Brücken hervor, denn „Brücken verbinden!“ „Die Flurbereinigung ist oft ein schwieriges Thema, aber in Allmenrod gab es ein gutes Ergebnis“, so Kreisbeigeordneter Helmut Freudenreich und auch Ortsvorsteher Jörg Hauer war voll des Lobes über das Verfahren. Für die TG-Vorstandsmitglieder Heinrich Schmelz, Albert Brähler und Bernd Listberger gab es abschließend Dankesurkunden für die geleistete Arbeit. (gr) +++


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