Neo-Nazi Stephan E. gesteht Mord an Walter Lübcke

26.06.19 - Der tatverdächtige Stephan E. soll den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gestanden haben. Das berichteten Teilnehmer aus einer nicht-öffentlichen Sondersitzung des Bundestags-Innenausschusses unter Berufung auf Generalbundesanwalt Peter Frank.

Wie der „Spiegel“ nun mitteilt, habe der 45-Jährige angegeben, alleine geplant und gehandelt zu haben. Trotzdem, so der Spiegel, würden die Behörden weiterhin ermitteln, ob es möglicherweise Komplizen oder Mitwisser gab. Über sein Motiv habe er gesagt, seine Tat sei eine Reaktion auf Lübckes Äußerungen über Migration gewesen. Lübcke meinte 2015 auf einer Veranstaltung in Lohfelden: "Da muss man für Werte eintreten. Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen."

Mittlerweile hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bestätigt, dass Stephan E. gestanden hat. Auch die Behauptung, E. sei alleine für die Tat verantwortlich, sei aufgestellt worden. Die Aufklärung des „politischen Mordes“ sei damit aber noch nicht abgeschlossen, so Seehofer.

Der Chef des Bundeskriminalamtes Holger Münch sagte laut Teilnehmern der Sondersitzung, er gehe nicht von einer Verschärfung der Sicherheitslage aus. Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang forderte, das Bundesamt müsse sich in Sachen Bekämpfung von Rechtsextremismus stärker aufstellen

Hintergrund:

Stephan E. wurde von Spezialeinheiten der hessischen Polizei vor rund zwei Wochen festgenommen. Der 45-Jährige mit rechtsextremistischem Hintergrund und Verbindungen in die rechtsextreme Szene wurde verdächtigt, den Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 02. Juni 2019 in Wolfhagen aus nächster Nähe erschossen zu haben. DNA-Spuren hatten die Mordkommission zu Stephan E. geführt. (mr) +++