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Ausverkauf am Samstag im Ulenspiegel - Archivfotos: Carina Jirsch

FULDA "Antiquarisches zum Sonderpreis"

Buchhandlung Ulenspiegel startet große Sonderaktion

06.07.19 - Am kommenden Samstag startet der Ulenspiegel Fulda eine Aktion vor und in der Buchhandlung und bietet Antiquarisches zum Sonderpreis an. Infos und Hintergründe zur Aktion gibt es von Manfred Borg im Wortlaut: 

"Werte Literaturfreunde, traditionsreiche, große, von Ketten unabhängige Buchhandlungen schließen. So auch Deutschlands größte alteingesessene Buchhandlung, der Stern Verlag, in Düsseldorf. Frankfurts älteste Buchhandlung Carolus hat vor kurzem, nach 147 Jahren, aufgegeben. Doch noch mehr sind kleinere Buchhandlungen und Antiquariate aus dem Stadtbild verschwunden. Geschuldet ist dies einmal dem – besonders in dieser Branche – wachsenden Internethandel, steigenden Mieten und einer sich veränderten Gesellschaftsstruktur. In vielen Fällen bedarf es keines Buches mehr, um ein Informationsbedürfnis zu befriedigen, ja, es ist nicht mehr nötig, in einen Buchladen zu gehen, um ein Buch zu kaufen. Manche Bereiche, besonders die Nachfrage nach Jugendbüchern und Ratgebern, ist völlig eingebrochen. Der „Stöberer“ im Antiquariat stirbt aus; Internetplattformen erleichtern die Suche nach gewünschten Titeln. Übrig bleiben Buchhandelsketten, die sich immer mehr konzentrieren und meist durch zent-ralen Einkauf ein austauschbares Schmalspur-Topseller-Sortiment bieten. Geboten werden in erster Linie Bestseller bekannter Verlage; kleine engagierte, unabhängige Verlage bleiben außen vor.

Auch der Ulenspiegel ist von dieser Entwicklung betroffen. War es in den fast 37 Jahren seines Bestehens immer eine Gratwanderung am Abgrund der Insolvenz, so ist die Lage derzeit besonders prekär. Eine rückläufige Kundenanzahl, stagnierende Aufträge der Schulen und Institute und nicht zuletzt eine drohende zweimonatige Baustelle und die damit verbundene Sperrung der Löherstraße in diesem Sommer verschärfen die finanzielle Situation, sodass uns, da nach GmbH-Recht eine fehlende Deckung anzuzeigen ist, spätestens zum Jahresende die Insolvenz droht.

Doch kampflos wollen wir nicht aufgeben. Ein kleiner gegenläufiger Trend lässt sich, laut Statistik, errechnen. Danach haben kleine engagierte Buchhandlungen, die eine gezielte Nische besetzen, sich vom Mainstream unterscheiden und meist am Kulturangebot teilhaben, eine wachsende Überlebenschance. Hier wollen wir dazugehören. Verändern wollen wir unser Erscheinungsbild, indem wir das antiquarische Sortiment verkleinern, das Buchangebot überschaubarer präsentieren und einen größeren Papeteriebereich aufbauen. Durch ein umfangreicheres Veranstaltungsangebot wollen wir den Kundenkontakt verstärken und vermehrt kleine unabhängige Verlage dazu einladen, ihr Programm vorzustellen. Auch von unserer neuen Präsenz in den Socialmedia erhoffen wir uns – trotz vorhandener Skepsis – eine Erweiterung des Kundenkreises. Schulen und Institute bitten wir um eine anteilige Berücksichtigung bei ihren Bestellungen, auch im Rahmen der Lehrmittelfreiheit.

Doch alle Veränderungen werden nichts nutzen ohne ihre Unterstützung. Auch wenn es manchmal bequemer erscheint vom Schreibtisch aus bei Amazon zu bestellen, schwächen Sie damit die ortsansässigen Kleinkrämer, die zum lebhaften Erscheinungsbild einer Stadt beitragen.

Natürlich ist unser Ziel, durch alle skizzierten Maßnahmen unseren Umsatz zu steigern. Weiterhin wollen wir unseren Beitrag zur Fuldischen Kulturarbeit leisten. Der Ulenspiegel soll auch zukünftig ein Ort der Begegnung sein, ein Treffpunkt für Literaturinteressierte und Freunde." (pm) +++


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