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Tierschützer und Viehwirte trafen sich zum "Speeddating" - Fotos: Kreisbauernverband

KÜNZELL Speed Dating - Landwirtschaft im Dialog

Tierschützer und Schweinehalter an einem Tisch

12.07.19 - Der Timer steht auf 7 Minuten. Weit verteilt in der rustikalen Festscheune in Wissels sitzen an diesem Abend ungewöhnliche Pärchen an Zweiertischen und sind in ihre Gespräche vertieft. Als der Timer abläuft, gibt die Glocke ein lautes Signal. Die Gesprächspartner trennen sich, an jedem Tisch steht eine Person auf und geht zum nächsten Tisch. Ungewöhnlich sind die „Pärchen“ deshalb, weil sie im Alltag vermutlich nicht ins Gespräch gekommen wären. An einem der Tische unterhält sich die Vertreterin einer Tierschutzorganisation mit einem konventionellen Schweinehalter.

Doch das Gespräch ist nicht laut oder hitzig. Auf beiden Seiten wird verständnisvoll genickt, erläutert und zugehört. Das gleiche Bild ergibt sich an einem anderen Tisch beim Milchviehhalter und der Umweltbeauftragten des Bistums Fulda. Sie alle waren einer Einladung des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld e. V. gefolgt, welcher zu dieser ungewöhnlichen Form des Kennenlernens geladen hatte. „Speed Dating - Landwirtschaft im Dialog“ lautete der Name der Veranstaltung, bei der es nicht darum ging, Singles zu verkuppeln. Vielmehr stand das gegenseitige Kennenlernen von Politikern, Kirchenvertretern, Umweltschützern und Landwirten im Vordergrund.

„Speed Dating liegt im Trend, vor allem wenn es darum geht viele Menschen in kurzer Zeit kennen zu lernen“, erklärte der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Dr. Hubert Beier in seiner Eröffnungsrede. „Wir möchten, dass miteinander statt übereinander geredet wird“. Die Spielregeln der Veranstaltung sind einfach: Die Redezeit beträgt 7 Minuten. Ist die Zeit vorüber, ertönt ein Signal und die Sitzplätze werden getauscht. So hat am Ende der Veranstaltung jeder Gast mit jedem Landwirt gesprochen. Die kurze Redezeit hat den Vorteil, dass das Gespräch schnell auf den Punkt gebracht werden muss. Themen wurden hierbei nicht vorgegeben, sodass jeder die Fragen stellen konnte, die ihn oder sie interessierten.

Als die sieben Gesprächsrunden vorüber waren, folgte eine offene Runde, in welcher die eigenen Eindrücke geschildert werden konnten. „Ich bin überrascht, wie viele Gemeinsamkeiten existieren“, so Ulrike Schott, stellvertretende Vorsitzende des Regionalverbandes des Tierschutzvereines „ProVieh“. „Mir ist klar geworden, dass alle, die Landwirtschaft betreiben, dies mit viel Herzblut machen. Es hat mir viel Spaß gemacht und ich habe viele Menschen kennengelernt“, zog Helmut Schönberger von Bündnis 90/ Die Grünen als Fazit. Und auch die anwesenden Landwirte zogen positive Bilanz: „Wir haben das Gespräch gesucht und gefunden. Die Veranstaltung ist auf jeden Fall wiederholenswert.“ 

Mit dabei waren: Dr. Norbert Herr (CDU), Helmut Schönberger (Bündnis 90-Die Grünen), Dr. Beatrice van Saan-Klein (Bistum Fulda), Claudia Schröder (Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck), Dr. Rudolf Leinweber (Jagd und Gebrauchshundevereinigung Rhön-Vogelsberg), Ulrike Schott (ProVieh), Andreas Rössner (interessierter Verbraucher), Christian Hartmann (Milchviehhalter), Stefan Schneider (Milchviehhalter), Björn Döppner (Sauenhalter), Michael Flügel (Sauenhalter), Peter Linz (Antonius-Hof), Sebastian Schramm (Milchviehhalter) und Simon Werner (Biolandwirt). (pm)+++


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