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SCHLITZ Highlight des Trachtenfestes

Tausende säumen die Straße beim Umzug: 80 Gruppen und 73 Pferde

15.07.19 - In Schlitz ist es nicht Umweltschutz, sondern gelebte Tradition, wenn beim traditionellen Umzug des Schlitzerländer Trachtenfests nichts dabei sein darf, was mit einem Motor die Luft verpestet. Die über 30 Motivwagen wurden von 73 Pferden, sechs Ziegen und - nicht zu vergessen - zwei Ochsen gezogen. Dazu gesellten sich dutzende nationale und internationale Folkloregruppen sowie 18 Musikkapellen.

Seit nunmehr 92 Jahren und immer im Zweijahresrhythmus treffen sich in der Burgenstadt inmitten des Vogelsbergkreises Folkloregruppen aus der ganzen Welt. In diesem Jahr zum Beispiel aus México, Brasilien, Portugal und Zypern. „Ich bin stolz“, sagt Bürgermeister Alexander Altstadt, für den es das erste Trachtenfest als Rathauschef ist, zu OSTHESSEN|NEWS, „wir hier in Schlitz zeigen, wie Freundschaften über Landesgrenzen, Altersunterschiede und die größten Sprachbarrieren hinweg entstehen und für viele, viele Jahre halten können.“

Fotos: Carina Jirsch

Neu-Bürgermeister Alexander Altstadt

Ex-Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer


Wie ein Schlitzer Klassentreffen

Einige Besucher kommen seit Jahrzehnten sogar aus dem Ausland zu Besuch, für viele gebürtige Schlitzer ist das Trachtenfest ein Grund, mal wieder die alte Heimat zu kommen und die Schulkameraden zu treffen. Dabei freuen sich die Schlitzer in jedem Jahr wie kleine Kinder auf das Highlight, den Umzug am Sonntag: Tausende säumen den Straßenrand und winken den 80 Zuggruppen zu. Und viele sind gut vorbereitet mit Picknick-Körben, Campingstühlen, auch mit Bierbänken und selbstkühlenden Bierfässern.

Noch besser als die Zuschauer waren aber die Gruppen auf den Motivwagen vorbereitet. Passend zum Motto „Handwerk und Brauchtum“ sah man aufwendig gebaute Wagen, auf denen Getreide mit der Sense geerntet, Brot (unter Einsatz von viel Mehr für die Zuschauer) gebacken, Stoffe gewebt, Kleider geschneidert und Bier nicht gebraut, dafür aber von eifrigen Mönchen getrunken wurde. Und zwar immer so, wie es im historischen Schlitz gewesen sein muss.


"Hätte vor Wut ins Holz beißen können"

Dass die traditionellen Tänze am Freitagabend dem Regenwetter zum Opfer fielen, weil die Bühne nass und somit zu rutschig für Tanzeinlagen war, merkte man keinem an. Auch nicht dem Ex-Bürgermeister und Vorsitzenden des Heimat- und Trachtenfest-Vereins Hans-Jürgen Schäfer: „Am Freitagabend hätte ich vor Wut natürlich ins Holz beißen können, wenn ich an die vielen ehrenamtlichen Stunden Vorbereitung und die Vorfreude der Aktiven denke. Aber es nutzt ja nichts, wir haben das Beste draus gemacht und feiern trotz allem ein schönes Fest.“ Trotz des Regens war die Innenstadt gut gefüllt, die Menschen sind in die Zelte geflohen, die Wirte wird es gefreut haben, ergänzt Schäfer schmunzelnd. Er ist froh, sich seine ehemals Doppelrolle nun mit seinem Nachfolger teilen zu dürfen.


Montag geht es weiter

Aber das Schlitzerländer Trachtenfest endet mit dem Umzug noch lange nicht. Am Sonntagabend sind noch Tanzvorführungen, ein Musikprogramm auf dem Marktplatz und das Höhenfeuerwerk vom Hinterturm geplant. Und auch am Montag gibt es nach dem Frühschoppen weitere Tanzvorführungen, ehe die Abschlusszeremonie gegen Mitternacht das Folklorefest schließlich beendet. Und die Vorfreude beginnt, auf das nächste Trachtenfest in zwei Jahren. (Julius Böhm) +++


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