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Der Tatort in Wächtersbach - Foto: Moritz Pappert

WÄCHTERSBACH Bürgermeister Weiher ruft zu Mahnwache auf

"Beispiel dafür, wo wir in Teilen der Gesellschaft angekommen sind"

23.07.19 - Wächtersbach steht unter Schock. Am Montag wurde am hellichten Tag ein junger Mann aus Eritrea auf offener Straße angeschossen und lebensgefährlich verletzt. Die Ermittler gehen von einem fremdenfeindlichen Motiv des mutmaßlichen Täters aus. Als Zeichen gegen Rassismus und in Gedanken an das 26-jährige Opfer und seine Freunde findet am Abend eine Mahnwache am Tatort statt.

"Ein Mensch hat einen anderen Menschen aufgrund seiner Hautfarbe angeschossen. Ich bin sehr betroffen", sagt Bürgermeister Andreas Weiher im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Zusammen mit dem Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Koch, mit Landrat Thorsten Stolz sowie den Kirchen im Stadtgebiet ruft er die Bürger Wächtersbachs auf, ein Zeichen gegen rassisitische Gewalt zu setzen und zur Mahnwache zu kommen.

Bürgermeister von Wächtersbach Andreas Weiher Foto: Facebook/Andreas Weiher

Gedanken werden zu Taten

"Ein weiteres Mal wurde die Grenze überschritten: Gedanken wurden zu einer schrecklichen Tat. Dieses Verbechen ist ein repräsentatives Beispiel dafür, wo wir in Teilen der Gesellschaft inzwischen angekommen sind", sagt Weiher und erinnert auch an den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor sieben Wochen. 

Er fordert von der gesamten Bevölkerung, sich gegen den in der Gesellschaft aufkeimenden Rassismus zu wehren - auf allen Ebenen: "Das muss in der Schule anfangen und im Berufs- und Vereinsleben fortgeführt werden. Aber auch die Politik, die Behörden und auch die Medien sind gefragt", so Weiher, "wir müssen diese Warnsignale ernst nehmen." 

Mahnwache um 19 Uhr

Eine Mahnwache sei ein gutes Zeichen, um die Gesellschaft wachzurütteln. Ab 18:30 Uhr wir die Industriestraße, wo der Schuss fiel, gesperrt. Um 19 Uhr soll die Mahnwache beginnen. Sie steht unter dem Titel "Kein Platz für Rassismus".


Das 26-Jährige Opfer schwebt nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft nicht mehr in Lebensgefahr. Der 55-jährige mutmaßliche Schütze fand die Polizei leblos in seinem Auto. Er hat offensichtlich selbst gerichtet. (Julius Böhm) +++


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