Archiv
Blumen werden vor Gleis 7 niederlegt - Fotos. Christian P. Stadtfeld

FRANKFURT/M. Motiv weiter im Dunkeln

Nach Mord am Bahnhof: Tatverdächtiger (40) wurde in der Schweiz gesucht

30.07.19 - Nach dem tragischen Tod eines achtjährigen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof steht die Main-Metropole unter Schock. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte, wurde der Junge zusammen mit seiner 40-jährigen Mutter aus dem Hochtaunuskreis von einem 40-jähriger Eritreer am Montag vor einen ICE gestoßen. Die Mutter konnte sich noch retten, der Junge verstarb noch an der Unfallstelle. 

Nach der Tat habe der Mann noch eine 78-jährige Frau vor den Zug stoßen wollen. Sie zog sich eine Schulterverletzung zu. Anschließend flüchtete der 40-Jährige und konnte in der Nähe des Bahnhofes von einem Polizisten gestellt werden. Er soll noch am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen Mordes und zweifachen Mordversuchs. Das Motiv ist weiterhin unklar. Nach ersten Erkenntnissen bestand zwischen Täter und Opfern keinerlei Beziehung. 

Update: Der Tatverdächtige war in der Schweiz zur Festnahme ausgeschrieben, wie der Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, am Dienstagnachmittag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) berichtete. Er soll am vergangenen Donnerstag in der Schweiz eine Nachbarin massiv mit einem Messer bedroht, sie gewürgt und eingesperrt haben. 2006 sei er in die Schweiz eingereist, dort sei er einer festen Arbeit nachgegangen, die Schweizer Behörden hätten ihn als „Beispielfall gelungener Integration“ und „gut integriert“ geführt.

"Der Mann soll seit 2006 in der Schweiz leben, verheiratet sein und Vater von drei Kindern sein. Ob es eine Verbindung zum Fall in Wächtersbach gibt, ist unklar. Wir ermitteln in alle Richtungen. Der Mann sagte uns, dass er vor einigen Tagen mit dem Zug aus Basel nach Frankfurt kam“ , so Oberstaatsanwältin Nadja Niesen in einer Pressekonferenz. In Deutschland soll der 40-Jährige noch nicht polizeibekannt gewesen sein. Laut Tagesschau.de war der Mann im Besitz einer sogenannten Niederlassungsbewilligung. Diese wird Ausländern in der Schweiz nach einem Aufenthalt von fünf oder zehn Jahren im Land ausgestellt. Niedergelassene haben damit laut dem Staatssekretariat für Migration ein unbeschränktes Aufenthaltsrecht, . 

Heute, einen Tag nach der Tat ist am Frankfurter Bahnhof wieder fast alles beim alten. Wären da nicht die Blumen, Kuscheltiere und Briefe, die vor Gleis 7 abgelegt wurden. "Ich habe keine Worte mehr...unbegreiflich fassungslos" oder "Ruhe in Frieden kleiner Engel" ist auf den bunt bemalten Briefen zu lesen. Die Menschen sind erschüttert. Viele TV-Teams und Journalisten sind vor Ort. Immer wieder kommt die Frage auf: "Fühlt man sich als Reisender an Bahnhöfen noch sicher?"

Bereits am Montagabend hatten rund 80 Menschen eine Mahnwache abgehalten. Für Dienstagabend 18.30 Uhr laden die evangelische Hoffnungsgemeinde und die ökumenische Bahnhofsmission zu einer weiteren Andacht im Frankfurter Hauptbahnhof ein. Die Frage nach dem Warum bleibt wohl vorerst ungeklärt. (Moritz Pappert) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön