Archiv
Der ON-Test: Abendessen für nur 3,50 Euro: Fischgericht mit Kartoffeln und Gemüse. - Foto: Maria Franco

FULDA Jede Portion zählt!

Gegen Lebensmittelverschwendung mit der App "Too Good To Go"

04.08.19 - Peter Axt (62) testet zum ersten Mal das Konzept. Er erfuhr zufällig in einer Fernsehsendung über die App und wollte es einfach mal ausprobieren. Die Online-Quittung am Smartphone zur Hand, holt er sich pünktlich um 18.30 Uhr an der Außentheke einige Fischbrötchen zum günstigen Preis und packt sie in seine mitgebrachte Stofftasche. 

Too Good To Go (frei übersetzt: zu schade zum Wegwerfen) oder kurz TGTG, ist eine App zur Lebensmittelrettung, die 2015 in Dänemark ins Leben gerufen wurde. In Deutschland wurde die App im Jahr 2016 eingeführt und die Idee wächst ständig weiter.

Am Ende des Tages tritt ein stets bekanntes Problem in der Gastronomie auf: Lebensmittel und Gerichte bleiben in Bäckereien, im Supermarkt, in Restaurants sowie Hotels übrig. Ein Drittel aller Lebensmittel werden weltweit verschwendet, allein in Deutschland sind das 18 Millionen Tonnen Essen, die in der Tonne landen. TGTG ist ein vorbildlicher Schritt in die richtige Richtung im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, neben den Optionen der Tafel und des Foodsharings.

Foto: Nordsee

Die mobile Anwendung kann kostenlos über den App-Store am Smartphone heruntergeladen werden. Nach der Standortangabe werden die teilnehmenden Unternehmen in der Umgebung gekennzeichnet. Verfügbare Portionen werden angezeigt und ein Zeitfenster zum Abholen angegeben. Dieser liegt meistens vor Ladenschluss. Die Preisspanne variiert zwischen zwei bis vier Euro. Ein Euro geht pauschal an die App, der Rest an den jeweiligen Betrieb. Nach der Auswahl folgen Bezahlmöglichkeiten wie Paypal oder Kreditkarte. Mit der mobilen Quittung kann vor Ort schließlich das Essen abgeholt werden.

„Ich würde die App auf jeden Fall weiterempfehlen. Aber ich wünsche mir weitere Läden. Hier gibt es nur Nordsee“, erzählt Axt. Die Pressestelle des TGTG gibt auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS an, dass sich in Fulda aktuell nur die Restaurant-Kette Nordsee beteiligt, hier wurden bisher 350 Mahlzeiten gerettet. In Gießen nehmen immerhin sechs Unternehmen teil, in Marburg sind es sieben. Frankfurt kommt auf rund 120 Betriebe. In der größten Stadt Hessens wurden 80.000 Mahlzeiten vor dem Wegwerfen bewahrt.

Das Konzept hat sich vor allem in größeren Städten bewährt. Dennoch sollten weitere Städte nachziehen und die Idee umsetzen. Lebensmittelverschwendung betrifft uns alle und es liegt in unserer Hand das Konsumverhalten zu überdenken. Das Interesse der Menschen ist groß. Auf der Facebook-Seite der App tauchen täglich neue Städteanfragen mit Wunschbetrieben auf.

Wie kann jeder Einzelne selbst aktiv werden? Mittels Mundpropaganda können ganz einfach Unternehmen, aber auch Freunde und Familien auf das Konzept aufmerksam gemacht und auf das Thema sensibilisiert werden. Sind Sie bereits Nutzer der App? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit. (Maria Franco)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön