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Veronica Ferres führte das Publikum durch das Irren und Wirren in flirrender Sommernacht - Fotos: Gudrun Schmidl

ROTENBURG/F. Ein musikalischer Sommernachtstraum

Veronica Ferres verzaubert die Besucher im Schlosshof

05.08.19 - Veronica Ferres ist eine der berühmtesten und erfolgreichsten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie hat in über 100 Spielfilmen mitgespielt und verkörperte in zahlreichen Fernsehfilmen die Hauptrolle. In einer ganz anderen Rolle erlebten sie die Besucher am Samstagabend im Schlosshof in Rotenburg/F. im Rahmen einer der hochkarätigen Kultursommer-Nordhessen-Veranstaltungen. „Ein Sommernachtstraum“ unter freiem Himmel stand auf dem Programm und der erfüllte sich in dem wunderschönen Ambiente und bei trockenem Wetter mit angenehmen Temperaturen.

„Das Superweib“ brachte mit Solisten der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der künstlerischen Leitung von Juri Gilbo den Text von Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ auf die Bühne. Shakespeares „Sommernachtstraum“ faszinierte auch den erst 17-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy, der im Jahre 1826 eine Ouvertüre zu der von ihm hoch verehrten Komödie schrieb und später auch im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV die komplette Bühnenmusik komponierte.  Die Schauspielmusik sollte ursprünglich Aufführungen des „Sommernachtstraums“ mit dem gesamten Shakespeare-Text atmosphärisch begleiten. Doch schon damals entstand bald der Wunsch nach einer nicht-szenischen Aufführung – nur mit Sprechern und einem Erzähler, der über den Handlungsverlauf von außen und in gekürzter Form berichtet. Veronica Ferres oblag es, das Publikum durch die Handlung und durch die Musik zu führen. Dabei arbeitete sie mit Erzähltexten und mit Originaldialogen. Das Publikum ließ sich verzaubern von den Irrungen und Wirrungen in flirrender Sommernacht:

Feen-König Oberon und seine Gattin Titania haben sich entzweit. Sie bezichtigen sich gegenseitig der Untreue. Oberon beschließt, sich an Titania zu rächen. Er ruft den schelmischen Puck zu sich. Dieser soll eine Blume namens „Love in Idleness“ herbeibringen: Deren Saft, auf die Lider eines Schlafenden geträufelt, führt dazu, dass dieser dem ersten Wesen, das er beim Aufwachen sieht, egal ob Mensch oder wildes Tier, in Liebe verfällt. Laue Nacht, lichter Wald, Sehnsucht und Liebesdramen, märchenhafte Kräfte, historische Plätze – die bevorzugten Sujets der Romantik sind in kaum einem anderen Werk der Weltliteratur so gehäuft vorweggenommen wie bei Shakespeares „Sommernachtstraum“. Veronika Ferres machte die Unvorhersehbarkeit der Irrungen und Wirrungen mit ihrer kraftvollen, eindrücklichen Rezitation begreiflich, die wunderschöne Musik vereint dabei die Sinnlichkeit einer Sommernacht mit der Sehnsucht, die Liebe des Lebens zu finden.

Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg wurde 1990 von Absolventen des renommierten ...

Seite an Seite mit Juri Gilbo, seit 20 Jahren künstlerischer Leiter und Chefdirigent ...

Ouvertüre, Scherzo, Elfenmarsch, Intermezzo, Notturno, Hochzeitsmarsch, Ein Tanz von Rüpeln und das großartige Finale war ein einzigartiger Hörgenuss und brachte das Publikum zum Träumen. Kurzfristig wurde die Programmfolge umgestellt. Ursprünglich war geplant, dass vor dem Auftritt der 54-jährigen Schauspielerin die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg im ersten Teil mit Höhepunkten der klassischen Musik auftritt. Die musikalischen Schmankerl wie der Neapolitanische Tanz aus „Schwanensee“, den Ungarischen Tanz Nr. 1 oder den Säbeltanz rundeten nunmehr nach der Pause den Abend ab. Zuvor verabschiedete das Publikum Veronica Ferres, die ihre Verbundenheit mit Text und Musik in ihre Rezitation spürbar einfließen ließ, mit herzlichem, langanhaltendem Applaus.

Die zahlreichen Autogrammwünsche erfüllte Veronica Ferres charmant

Der gemeinnützige Kultursommer Nordhessen GmbH veranstaltete diesen Abend in Rotenburg unter anderem mit Unterstützung des Vereins Gemeinsam in Rotenburg, der sich mit der Biermanufaktur Rotenburg auch um die Bewirtung kümmerte. Alles in allem ein hochkarätiges Kulturereignis, das in der eher ländlichen Region nicht selbstverständlich und nur mit großzügiger Unterstützung realisierbar ist.(gs) +++

 


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