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In der Löherstraße wurde der Mann verhaftet - Fotos: Kevin Kunze

FULDA Betrug oder Vergewaltigung?

Vorgehen der Polizei kritisiert: Aufregung bei Festnahme eines Tatverdächtigen

08.08.19 - Aufregung bei einer Festnahme am Mittwochvormittag in der Fuldaer Löherstraße: Ein unbekannter Mann vermutlich afrikanischer Herkunft sei plötzlich in seinen Laden gestürmt und habe versucht, von dort in die darüberliegende Wohnung zu gelangen, schildert Franz Köhler vom Bettenhaus Köhler den Vorfall. Er habe nicht verstehen können, was der Mann gerufen habe, offenbar sei er auf der Flucht gewesen. Ein Kunde habe die Polizei gerufen, die den Mann trotz seiner heftigen Gegenwehr vorläufig festnahm und mit Handschellen auf dem Rücken vor dem Laden auf der Straße knien ließ. Diese Maßnahme sei notwendig gewesen, weil der 25-Jährige trotz der Fixierung starke Fluchttendenzen gezeigt habe, begründeten die eingesetzten Polizisten ihr Vorgehen.

Mehrere Passanten, die auf die Festnahme aufmerksam wurden, fanden dieses Vorgehen der Beamten offensichtlich überzogen und kritisierten, dass der bereits mit Handschellen fixierte Mann auf dem Asphalt knien musste. Die 54-jährige Angestellte eines benachbarten Ladens fragte eine beteiligte Polizistin, warum das denn nötig sei, diese Behandlung sei doch menschenunwürdig. Das schilderte sie gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Daraufhin habe die Beamtin sie äußerst aggressiv angeschrien, sie solle sich nicht einmischen und ihre Personalien verlangt. Anschließend sei es zu einer kurzen Rangelei gekommen. Die 54-Jährige verwahrte sich nach eigener Aussage dagegen, von der Polizistin angeschrien und angefasst zu werden, woraufhin diese wahrheitswidrig behauptet habe, sie sei von der Passantin geschlagen worden. Auch zwei männliche Beobachter der Szene, die das Vorgehen der Polizisten als unangemessen kritisierten, wurden nach ihren Personalien gefragt und damit bedroht, sie wegen Behinderung der Polizeiarbeit anzuzeigen. 

Angeblicher Vergewaltiger

Nachdem der 25-Jährige im Streifenwagen zum Verhör mitgenommen worden war, erschien die Polizistin im Laden der 54-jährigen Zeugin und drohte ihr erneut mit einer Anzeige. Dabei habe sie vor Zeugen als Grund der Festnahme angegeben, der Mann sei ein gesuchter Vergewaltiger.

Auf O|N-Nachfrage bei der Polizei erklärte Pressesprecher Martin Schäfer dagegen, gegen den Mann sei wegen mutmaßlichen Betrugs und Erschleichung von Paketsendungen ermittelt worden. Dieser sei in einen Paketshop in der Robert-Kirche-Straße erschienen, um dort ein Paket abzuholen. Dem Mitarbeiter sei dies aufgrund der vorgelegten Abholdokumente verdächtig vorgekommen und er informierte die Polizei. Als der Tatverdächtige die Polizeistreife bemerkt habe, flüchtete er aus dem Geschäft und konnte zunächst entkommen. Nach einem telefonischen Hinweis sei eine auf die Beschreibung zutreffende Person in der Löherstraße durch die Polizei festgenommen worden. Hiergegen wehrte sich der Mann, schrie die Beamten an und versuchte weiterhin zu fliehen. Mehrere Bürgerinnen und Bürger seien auf den Polizeieinsatz aufmerksam geworden und es sei zu Diskussionen mit den Beamten gekommen. Die beteiligten Beamten hätten zur Art ihres Vorgehens erklärt, die Festnahme wäre sehr viel schneller gegangen, wenn sich die Passanten nicht eingemischt hätten.

Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen vor Ort wurde der Festgenommene in Gewahrsam genommen. Die Ermittlungen gegen den 25-jährigen, bereits polizeibekannten Mann, dauern an. (ci)+++


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