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POPPENHAUSEN (WAKU) Neues Backhaus bis 2024

Pappert zieht nach Eichenzell: "Auf die nächsten 25 Jahre Wachstum"

17.08.19 - Als Wilhelm Pappert 1928 die erste Backstube in Poppenhausen eröffnete, ahnte niemand, dass 91 Jahre später täglich bis 200.000 Brötchen und andere Backwaren an die inzwischen 118 Filialen in Hessen, Thüringen und Bayern ausgeliefert werden würden. Seither hält Pappert Poppenhausen inmitten der Rhön die Treue. Dort sind jedoch sämtliche Kapazitäten ausgeschöpft, Wachstum ist nicht mehr möglich. Der einzige logische Schritt: Die Großbäckerei zieht um - in den Industriepark Rhön in Eichenzell.

"Wir stehen am Anfang der Planungen, haben Gedanken und Visionen und wollen innerhalb der nächsten fünf Jahre ein neues Backhaus in Eichenzell-Rönshausen bauen und beziehen", sagt Geschäftsführer Bernd Pappert, der das Unternehmens seines Großvaters in dritter Generation führt. Am Ortsrand von Rönshausen hat das Unternehmen ein 25.000 Quadratmeter großes Areal erwerben können. 

Das sind ersten Skizzen des "Gläsernen Backhauses", das Pappert plant Fotos: Laura Struppe / Christian Stadtfeld

Auf dieser 25.000 Quadratmeter großen Fläche sollen zunächst 8.500 Quadratmeter ...

Weitere Skizzen, was es in Zukunft aussehen könnte


Die Argumente für Umzug und Neubau sind vielfältig: Kein zusätzlicher Platz in Poppenhausen, attraktivere Bedingungen für Mitarbeiter, Nähe zum Autobahndreieck Fulda - Geschäftsführer Manfred Klüber hat vor allem die Qualität der Produkte im Blick: "Unsere Backwaren brauchen viel Platz und Zeit, um zu ruhen und zu reifen. Wir wollen dem Teig in Eichenzell bis zu 72 Stunden Zeit geben, um einen noch besseren Geschmack zu entwickeln. Das ist am Standort Poppenhausen nicht mehr realisierbar."

Gläsernes Backhaus

Pappert und Klüber legen großen Wert darauf, dass bei Papperts - mit technischer Unterstützung - noch handwerklich gearbeitet wird. Aus diesem Grund ist in Rönshausen auch eine Art gläsernes Backhaus geplant, ein Café für Besucher, das einen Blick in die Produktion der Backwaren erlaubt. Pappert sagt: "Viele können sich gar nicht vorstellen, wie man über 100 Filialen jeden Tag ohne eine industrielle Fertigung beliefert. Wir schaffen das dank unserer hervorragenden Mitarbeiter. Und wer es nicht glaubt, darf uns gerne über die Schulter schauen."

Handarbeit in der Produktion. Hier entsteht Butterkuchen, die Geschäftsführer ...

Manfred Klüber und Bernd Pappert, die Geschäftsführer


Derzeit arbeiten in Fertigung, Verwaltung und Auslieferung in Poppenhausen auf rund 6.000 Quadratmetern rund 250 Mitarbeiter. Inwieweit der Standort Poppenhausen zumindest in Teilen erhalten bleibt, stehe noch nicht fest. Sicher ist jedoch, dass der neue Hauptstandort in spätestens fünf Jahren Eichenzell heißen wird. 

Im ersten Schritt soll in Eichenzell eine Produktionsfläche von etwa 8.500 Quadratmetern entstehen. "Das große Grundstück erlaubt aber mehrere Erweiterungsstufen", sagt Klüber, "hier, am Ortsrand von Poppenhausen, sind wir 25 Jahre lang unerwartet stark gewachsen. Nun, mit dem bereits vierten Standort in unseren über 90-jährigen Geschichte, bereiten wir uns auf die nächsten 25 Jahre Wachstum vor. Das Schöne ist aber: Es gibt keinen Zwang, drei bis fünf Jahre können wir ohne Weiteres noch aus Poppenhausen produzieren."

Der "Quetsche-Koche" wird von Hand belegt

Bürgermeister Helfrich: "Haben alles probiert"

Die Gemeinde Poppenhausen verliert einen ihrer größter Arbeitgeber. Bürgermeister Manfred Helfrich ist bedrückt, hat aber Verständnis für die Entscheidung: "Wir haben wirklich alles probiert und zusammen mit der Firma Pappert nach Möglichkeiten gesucht - es ist schlichtweg kein Platz. Und ein Industriegebiet können wir als Luftkurort leider nicht bieten."

Eine gewisse Verbundenheit zum Heimatstandort soll aber fortbestehen, wie Pappert und Klüber unterstreichen. "Letztlich sind es rund neun Kilometer zwischen dem neuen und dem alten Standort. Das war uns wichtig, damit die Belastung für unsere Mitarbeiter nicht allzu groß sein wird. Auch unser Stammhaus, in dem unsere Historie gezeigt wird, bleibt natürlich bestehen."

Sein Eichenzeller Pendant, Dieter Kolb, begrüßt den Umzug freilich: "Das zeigt einmal mehr die Vorteile von Eichenzell. Wir freuen uns auf ein traditionsreiches Unternehmen, weitere Arbeitsplätze und mit den Planungen und dem gläsernen Café sicher auch auf eine Attraktion für die Gemeinde."

Dieter Kolb und Manfred Helfrich

Pappert erklärt, wie viel Handarbeit in den Produkten steckt


Ziel: attraktiverer Arbeitgeber

Aber auch im Ringen um fähige Mitarbeiter will Pappert nachlegen: Am neuen Standort sind weitere technische Hilfsmittel, Rückzugs- und Erholungsräume, ein Fitness-Raum und weitere Projekte geplant. Weiterhin sind in einem Industriegebiet keine Probleme mit Nachbarn oder fehlenden Parkflächen zu erwarten - alles Kriterien, um auch als Arbeitgeber attraktiver zu werden.

Am Montag werden die Pläne im Bau-Ausschuss der Gemeinde Eichenzell besprochen. Ende des Monats sollen dann die Gemeindevertreter erstmals über das Vorhaben abstimmen. Es wird jedoch mit einem positiven Ergebnis gerechnet. (Julius Böhm) +++


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