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Zünftig geht es zu beim Heidelbeerkuchen-Wettessen in Giesel. - Fotos: Suria Reiche

NEUHOF Drei Tage Festlichkeiten

Beim Heidelbeerkuchen-Wettessen in Giesel bleibt kein Mund sauber

19.08.19 - Sie ist klein, blau und beliebt. So beliebt, dass der süßen Frucht im Neuhofer Ortsteil Giesel sogar ein ganzes Fest gewidmet wird: das Heidelbeerfest. Seit Samstag findet es auf dem Festplatz des kleinen Ortes statt und zieht nicht nur Osthessen an. Beim heimlichen Höhepunkt des Festes - dem Heidelbeerkuchen-Wettessen - war sogar ein Teilnehmer aus Amerika dabei.

T-Shirts aus, die Hände hinter den Rücken, die Köpfe ganz nah beieinander - und auf drei geht’s los! Gleich zwei Schiedsrichter sorgten am Sonntag dafür, dass bei dem Wettkampf auch alles mit richtigen Dingen zugeht. Geschummelt werden durfte nicht. Immerhin ging es um viel: Ruhm und Ehre standen auf dem Spiel, als die vier Männer auf der Festbühne nur mit ihren Mündern nach einer Münze im Kuchen suchen mussten. Wer sie zuerst in den Händen, beziehungsweise zwischen den Zähnen hatte, dem gebührten ein lauter Applaus und sogar ein kleines Preisgeld – und damit eine Entschädigung dafür, dass er vom Kopf abwärts mit blauer Heidelbeer-Pampe beschmiert war.

Extra für das Heidelbeerfest wurde eine Eissorte kreiert.

Als das Heidelbeerfest vor nunmehr 138 Jahren zum ersten Mal gefeiert wurde, war der Rahmen noch recht klein, erzählt Bernd Wiegand von der Freiweilligen Feuerwehr, die das Fest zusammen mit den Mitgliedern des Sportvereins Jahr für Jahr organisiert. Wiegand selbst war daran von Kindesbeinen an beteiligt und freut sich immer schon das ganze Jahr auf die dreitägige Feierlichkeit, die die Heidelbeere ehren soll: „Für uns ist das eine Art Erntedankfest. Immerhin wächst die Heidelbeere ja hier bei uns im Gieseler Wald.“

Der Musikverein Eichenzell sorgte am Sonntag für musikalische Unterhaltung. ...

70 Pfund der blauen Beere haben die Gieseler Backfrauen auch in diesem Jahr wieder in Kuchen verbacken, den es am Fest auch abseits des Wettessens zu verzehren gab. „Der Kuchen schmeckt toll“, findet sogar die diesjährige Heidelbeerkönigin, Anna-Lena Wiegand, „und er ist nicht so gefährlich wie der Heidelbeerwein“, fügt sie lachend hinzu. Die 29-Jährige hatte schon als kleines Mädchen den Traum, einmal Heidelbeerkönigin in ihrem Heimatort zu sein. Dementsprechend strahlte sie am Sonntag auch mit der Sonne um die Wette, die sich nur während des Wettessens kurz verabschiedete. Aber das machte nichts, die teilnehmenden Herren hatten ja sowieso keine Hemden an, die hätten nasswerden können.

Neben Kuchen, Wein, Schnaps und Co. gibt es auf dem Heidelbeerfest sogar eine eigens für das Fest kreierte Eissorte. Die schmeckt nach – wie könnte es anders sein – Heidelbeere und stammt vom Eiscafé Venezia aus Bad Salzschlirf. Das Eis, den Kuchen und den Wein kann man neben Haxen, Kesselfleisch und Musik vom Musikverein Heimatklänge aus Giesel übrigens auch noch am Montag kosten.

Die Kinder-Heidelbeerkönigin ist in diesem Jahr Lea. Auf dem Foto ist sie gemeinsam ...

Veranstalter Bernd Wiegand mit dem Königspaar

Aber können die Gieseler ihre Lieblingsfrucht nach den drei Tagen Heidelbeerfest überhaupt noch sehen? „Klar, Heidelbeeren gehen immer“, ist die einstimmige Antwort. Na dann kann es am Montag ja weitergehen mit den Lobpreisungen auf die Beere aus dem Gieseler Wald. (Suria Reiche) +++



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