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Präsentation in Hünfeld - Foto: Helmut Käsmann

HÜNFELD „An Hünfeld kommt man nicht vorbei“

Eugen Gomringer, Diet Sayler und Josef Linschinger präsentieren Katalog

03.09.19 - Alle Drei gelten als herausragende Vertreter der Konkreten Kunst und Poesie. Gemeinsam stellten Eugen Gomringer, Diet Sayler und Josef Linschinger am Wochenende ihren Katalog zu der noch bis Ende September laufenden Ausstellung im Hünfelder Museum Modern Art vor.

Eugen Gomringer, der als Begründer der Konkreten Poesie gilt, berichtete dabei im Künstlergespräch mit Peter Liebau unter anderem von seiner Zusammenarbeit mit Max Bill an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und seinem Austausch mit Hermann Hesse. 1951 schrieb er mit „avenidas“ ein Gedicht, das als erstes Gedicht der Konkreten Poesie gilt und in Berlin erst im vergangenen Jahr für große Auseinandersetzungen an der Universität gesorgt hatte, als der Text an einer Hausfassade übermalt wurde. Gomringer, den eine besondere Freundschaft mit Jürgen Blum verband, betonte im Gespräch, dass „man an Hünfeld nicht vorbeikommt“, wenn man sich dieser Kunstform annimmt.

Viele persönliche Begegnungen mit Jürgen Blum, aber auch eine ähnliche Vita, prägten die Verbundenheit von Diet Sayler mit Jürgen Blum. Während Blum bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland in Polen kaum eine Möglichkeit fand, seine Kunst zu publizieren, hatte Diet Sayler in Rumänien ein ähnliches Schicksal. Erst bei einem Staatsbesuch von Charles de Gaulle Ende der 60er Jahre durfte er erstmals ausstellen, weil die Diktatur sich als weltoffen darstellen wollte. Auch sein Weg führte schließlich nach Deutschland.

Diet Saylers Werk ist davon gekennzeichnet, dass er bewusst Zeichen und Formen in den Kontext zu Architektur und historischen Orten setzt, während sich Josef Linschinger sowohl mit Konkreter Kunst als auch Konkreter Poesie auseinandersetzt. Im Hünfelder Museum zeigt der österreichische Künstler gegenwärtig großformatige Farbkompositionen, die mit mathematischer Präzision angeordnet sind.

Kurator Günter Liebau zeigte sich schon in seiner Begrüßung begeistert davon, dass diese drei herausragenden Künstler zusammen an einem Ort ein besonderes Erlebnis seien. Dies gelinge nur, weil sie sich Hünfeld und Jürgen Blum in besonderer Weise verbunden fühlten. Eugen Gomringer hat diese besondere Wertschätzung für seinen Hünfelder Künstlerkollegen in einer „Ode für Jürgen Blum“ niedergeschrieben, die als Teil des Offenen Buches an einem privaten Gebäude in der Klosterstraße in Hünfeld zu sehen ist. (pm) +++


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