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25 Jahre Neubau Helios St. Elisabeth Klinik: Patienten-Service-Center und ZNA
08.09.19 - Als am 23. September 1994 der damalige Erzbischof Johannes Dyba den Neubau des Hünfelder Krankenhauses auf dem Hofberg einweihte, war ein Weg von 20 Jahren über politische und planerische Hürden vorausgegangen. 25 Jahre später ist die Helios St. Elisabeth Klinik ein modernes Krankenhaus der Akutversorgung, ein neues Patienten-Service-Center dient als zentrale Schnittstelle für Patienten und Ärzte. Am Samstag wurde das Jubiläum gefeiert, Besucher bekamen einen Einblick ins Klinikgeschehen.
Die Geschichte des Hünfelder Krankenhauses reicht 443 Jahre zurück: 1576 wurde es zum ersten Mal als "Sondersiechenhaus" erwähnt, 1739 wurde ein Hospitalneubau vor dem Niedertor, am Ort der heutigen Seniorenresidenz Seniana, errichtet. Schon in den 1970er-Jahren gab es erste Pläne für einen Neubau auf dem Hofberg, am heutigen Standort. Alt-Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel skizzierte in seiner Festrede die Planungen: "1974 wurde, nach grundsätzlicher Anerkennung des Bedarfs für einen Neubau, ein 48.000 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Hofberg erworben. 1981 konnte die Übersendung des vorab abgestimmten Raumprogrammes an den Hessischen Sozialminister erfolgen. Das angestrebte Ziel wurde erreicht. In der Antwort wurde die Notwendigkeit eines Neubaus erstmals von der politischen Spitze anerkannt und es wurde hierfür ein Betrag von ca. 70 Mio. DM genannt. Am 15.01.1991 konnte der erste Spatenstich mit dem Hessischen Sozialminister Karl-Heinz Trageser vollzogen werden. Er übergab an diesem Tag den Bewilligungsbescheid. Zur Ergänzung der Finanzierung trug neben Eigenmitteln der Stiftung der Landkreis Fulda mit 3,2 Millionen DM bei. Kommunen und Kirchengemeinden im Einzugsbereich des Krankenhauses, das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern, private Spender und das Bistum beteiligten sich an der Finanzierung der Krankenhauskapelle und des Schwesternkonvents."
Im Jahr 2001 übernahm die Helios Kliniken Gruppe: "In mir reifte (Ende der 1990er-Jahre, Anm. d. Red.) die Erkenntnis, das St.-Elisabeth-Krankenhaus Hünfeld ist auf Dauer alleine nicht lebensfähig. Gleichzeitig galt es zu sondieren, welche Alternativen in Betracht kommen. Da gab es die Initiative des damaligen Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Alois Rhiel für einen Krankenhausverbund aller drei Krankenhäuser im Landkreis Fulda. Zudem war mir das Interesse der Helios-Gruppe bekannt geworden. Als sich abzeichnete, dass das Herz-Jesu-Krankenhaus auf keinen Fall bei einem Verbund mitmacht, kam es am 18.10.2001 zu einem Gespräch mit den Kollegen Alois Rhiel und Bernd Woide, er war damals noch Bürgermeister und Krankenhausdezernent in Fulda. Ich informierte diese darüber, dass in eine abschließende Bewertung und Entscheidung der Hünfelder Gremien, neben einer Verbundlösung, die Anbieter Rhön-Klinikum, Asklepios und Helios einbezogen werden. Wie sahen die Alternativen zu einer privaten Lösung aus? Das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda wollte in Hünfeld nur Außenstellen einzelner Abteilungen aufrechterhalten. Das Klinikum sah in Hünfeld als Schwerpunkt die Einrichtung einer Jugendpsychiatrie vor, ansonsten nur eine Basisversorgung. Bei beiden Alternativen wäre die Geburtshilfe weg gewesen. Dies kam für uns nicht in Betracht."
Am Jubiläumstag des Neubaus jährt sich auch das Bestehen der Helios Kliniken Gruppe. Zum Doppeljubiläum erläutert Pflegedirektor Christopher Smith, was das Haus auf dem Hofberg heute auszeichnet: "Wir haben insgesamt 305 Mitarbeiter und 158 belegbare Betten. Unsere Fachdisziplinen sind die Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, wir haben eine Palliativmedizin, Chirurgie mit den Bereichen Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Gefäßchirurgie und Viszeralchirurgie. Eine Belegabteilung für HNO, weitergehende Geburtshilfe und Gynäkologie komplettieren das Angebot. Rund 7.500 stationäre Fälle werden in jedem Jahr behandelt, ambulante 12.000, dazu 700 Geburten."
Um die Qualität zu steigern, wird aktuell die Zentrale Notaufnahme umgebaut, ein neues Patienten-Service-Center dient als Schnittstelle für Patienten, aber auch Ärzte: "Ob grundsätzliche Fragen oder Terminierung, Sprechstundenkoordination, OP-Koordinierung, dort läuft alles zentral zusammen. So hat der Patient immer die bestmöglichen Ansprechpartner, aber auch die niedergelassenen Ärzte und Gesundheitsinstitute." Sechs Mitarbeiterinnen arbeiten im Patienten-Service-Center: "Die Fachbereiche Gynäkologie, Innere Medizin und Chirurgie hatten vorher insgesamt drei Sekretariate. Jetzt sitzen wir alle zusammen hier - das verbessert den Überblick sehr", erklärt Mitarbeiterin Sandra Biel. (mau) +++