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Ein Fest der Freude: 60 Jahre Bundespolizei Hünfeld - Fotos:Miriam Rommel

HÜNFELD Diamantene Hochzeit

60 Jahre Bundespolizei: Empfang der Stadt mit geladenen Gästen

Zum 60. Jubiläum: Am Sonntag, 08.September, veranstaltet die Bundespolizei in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür in der Molzbacher Straße 35 in Hünfeld.

08.09.19 - Die Hünfelder sind stolz auf ihre Bundespolizisten: Bei einem großen Festakt mit rund 200 geladenen Gästen machte Bürgermeister Stefan Schwenk deutlich, wie groß die Freude sei, die „Diamantene Hochzeit“ am Samstagabend gemeinsam feiern zu können.

60 Jahre existiert der Bundespolizeistandort mittlerweile in der Zusestadt, auf die Anfangszeit, als 1959 die ersten Grenzjäger in der Stadt einzogen, ging Schwenk besonders ein. „Damals war das bevorzugte Einsatzmittel der Feldstecher, mit dem sie akribisch die Situation an der unseeligen innerdeutschen Grenze beobachtet haben. Sie hatten noch Kombattantenstatus hier unmittelbar an der Linie, an der sich die beiden Blöcke, der Warschauer Pakt und die freie Welt im Westen unversöhnlich gegenüberstanden. Ein Funke hätte damals genügt, um einen Weltenbrand auszulösen.“ Erst durch das größte Glück, was dem deutschen Volk jemals widerfahren sei, nämlich der Einheit, hätten sich die zentralen Aufgaben der ehemaligen Grenzschützen und heutigen Bundespolizei völlig verändert. „Heute gehören zu den bevorzugten Einsatzmitteln hochtechnisierte Gerätschaften, aber auch ein Schutzschild und leider manchmal auch der Schlagstock, um für die innere Sicherheit zu sorgen, beispielsweise bei gewalttätigen Großdemonstrationen, gegenüber Fußballrowdys, an unseren Bahnhöfen und Flughäfen oder zum Schutz an den Außengrenzen vor Schlepperbanden, Kriminellen oder auch terroristischen Aktivitäten. Sie halten den Kopf hin, um für unsere Sicherheit zu sorgen. Die Menschen in unserer Stadt wissen das zu schätzen.“ Die Bundespolizei, so Schwenk weiter, „gehört zu dieser Stadt, gehört zu dieser Region, sie ist wichtig als Arbeitgeber. Aber sie ist vor allem wichtig wegen der Menschen, die hier Dienst tun, die in unserer Region Wurzeln geschlagen haben und die wir nicht missen wollen.“

Bürgermeister Stefan Schwenk

MdL Thomas Hering

Der Polizeidirektor der Bundespolizeiabteilung Hünfeld, Werner Friedrich, ging ebenfalls auf die enge Partnerschaft von Bundespolizei und Stadt ein: „Wir konnten uns der Unterstützung der Bürgerschaft und ihrer politischen Repräsentanten jederzeit und in jeder Lage sicher sein.“ Gerade nach der Wiedervereinigung hätten sich die Hünfelder in herausragender, „fast schon an Formen des zivilen Ungehorsams grenzender Art und Weise für „ihre“ Bundespolizei eingesetzt.“ Der von der Stadt ausgerichtete Festakt, so meinte er weiter, unterstreiche die intensive Verbundenheit deutlich.

„Im November jährt sich der Jahrestag des Mauerfalls zum 30. Mal. Somit teilt dieses Jubiläum die nun 60-jährige Geschichte der Hünfelder in zwei zeitgleiche Epochen.“ Veränderungen hätte es in der gesamten Zeit gegeben, resümierte Friedrich, besonders aber auch in den vergangenen zehn Jahren. „Zunehmende Gewalt rund um den Fußball aber auch bei Versammlungen“, als Beispiele nannte er die Eröffnung der Europäischen Zentralbank im März 2015 sowie den G20 Gipfel 2017 in Hamburg, „die unzähligen Demonstrationen, die sogenannte Flüchtlingskrise und die zeitgleich hohe terroristische Bedrohungslage mit Anschlägen in Deutschland stellten die gesamte deutsche Polizei und damit auch die Bundespolizei Hünfeld vor riesige Herausforderungen.“ Die Bandbreite dessen, was aktuell von den Beamten erwartet würde, sei dabei immens. „Sie reicht von der mit hoher interkultureller Kompetenz und großer Kommunikationsfähigkeit durchzuführenden Maßnahmen im Handlungsfeld Migration bis hin zum Notzugriff bei terroristischen Anschlagslagen.“ Auch in Bruchteilen von Sekunden zu treffende Entscheidungen, ob es sich bei einem polizeilichen Gegenüber mit Schusswaffe um einen psychisch Erkrankten, einen Geiselnehmer, einen Amokläufer oder einen Terroristen handele, stelle hohe Anforderungen an alle Kolleginnen und Kollegen.

Landrat Bernd Woide (Mitte links) MdB Martin Hohmann

Polizeidirektor der Bundespolizeiabteilung Hünfeld, Werner Friedrich

Präsident der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Uwe Siebert

Der Präsident der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Uwe Siebert, versicherte, man werde das von den Bürgern Hünfelds entgegengebrachte Vertrauen niemals enttäuschen. Der Standort in der Zusestadt, erklärte er, habe für ihn absoluten Vorbildcharakter. „Immer wenn hoher Besuch kommt, bringen wir ihn in unsere Vorzeigeabteilung, nach Hünfeld.“ Weiter ging Siebert auf die vielfältigen Aufgaben der Bundespolizei ein. „Aktuell sind wir noch sehr an den Grenzen zur Schweiz und nach Österreich beschäftigt. Das wird wohl auch noch eine ganze Weile andauern.“ Aber auch in Mecklenburg-Vorpommern, so erklärte er, sei man noch bis Ende September im Einsatz. „Am äußersten Ende der Bundesrepublik gibt es wenig Polizeipräsenz, dafür aber eine Menge Diebstahldelikte.“ Ein großes Thema der Bundespolizei sei der Frontex-Einsatz. „Ich hoffe, wir können dieses Engagement ausbauen und für uns in Zukunft sogar schwerpunktmäßig reklamieren.“ Den Standort Hünfeld, versicherte Siebert zur Freude der Anwesenden, würde man gerne weiter stärken und möglicherweise erweitern. „Extremismus, Terrorismus und Migration werden uns noch lange beschäftigen. Wir müssen gut aufgestellt sein, uns vorbereiten.“

Michael Brand, Mitglied des Deutschen Bundestages, dankte der Bundespolizei „die seit 60 Jahren, am Tag und in der Nacht, an unserer Seite war.“ Grußworte hielten weiter Thomas Hering, Mitglied des Deutschen Landtages sowie Landrat Bernd Woide. Musikalisch umrahmt wurde die Feierlichkeit vom Blechbläserquintett des Bundespolizeiorchesters Hannover unter der Leitung von Harald Frey. (Miriam Rommel) +++

MdB Michael Brand


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