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Museumsleiterin Ute Schneider und Geschäftsführer Karl Sauerbier vor den Gemälden von Konrad Zuse. - Fotos: Maria Franco

HÜNFELD Situation des Ehrenamts, Teil 1

Ist das Hünfelder Konrad-Zuse-Museum der älteren Generation überlassen?

13.09.19 - Wie steht es um die Zukunft des Ehrenamts in unserer Region? OSTHESSEN|NEWS hat sich einige Einrichtungen herausgesucht und dort die jeweilige Situation erfragt. Teil 1 der neuen O|N-Serie führt uns zum Computerpionier Konrad Zuse. 

Außenansicht des Konrad-Zuse-Museums am Kirchplatz. Foto: Archiv Konrad-Zuse-Museum

Ein Teil der technischen Abteilung Zuses.

Im Hünfelder Konrad-Zuse-Museum wird sowohl sein technisches, als auch künstlerisches Schaffen den Besuchern zugänglich gemacht. Auch regionale Kunst und Geschichte finden an diesem Ort ihren Platz. Die Institution liegt momentan in den Händen der Museumsleiterin Ute Schneider und dem Geschäftsführer Karl Sauerbier. Jedoch sind sie auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen, ohne die das Ganze nicht fortbestehen könnte. Derzeit unterstützen insgesamt 16 Hauptehrenamtliche die Kulturstätte, hin und wieder erhält das Team weitere Unterstützung vom  Förderkreis.

Das Museum steht vor einer schwerwiegenden Hürde: jüngere Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Der Altersschnitt der Ehrenamtlichen liegt nämlich deutlich im oberen Schnitt. „In absehbarer Zeit wird die Lage angespannt sein. Vor allem, wenn Ausfälle auftreten, wird es eng. Problem ist auch, dass die wenigsten „Jüngeren“ davon wissen, dass man hier helfen kann. Das Museum wird eher mit alten Menschen assoziiert“, so Schneider. Früher sah die Lage anders aus: „Lehrer haben sich verpflichtet gefühlt, sich kulturell zu engagieren und ihr Wissen mit dem Museum zu teilen. Der vorherige Museumsleiter Rigobert Guthmüller war beispielsweise als Lehrer an der Wigbertschule tätig.“

Allgemein wird jedem Ehrenamtlichen ein spezieller Bereich zugeteilt wie Öffnungsdienste, Führungen oder die Hilfe bei der Ausstellungsplanung. Die Museumsleiterin legt Wert darauf, dass die Besucher einen Ansprechpartner vor Ort haben. „Das Ehrenamt richtet sich ja eigentlich an Menschen, die helfen, vermitteln und sich einbringen wollen in die Gesellschaft und das ohne zwingendes Hintergrundwissen“, betont Schneider. Dennoch vermerkt sie einen Wandel zwischen Besuchern und Ehrenamtlichen: Der Besucher verlange zunehmend Professionalität. Dieser Anspruch schrecke die Ehrenamtlichen eher ab. Warum solle man sich so unter Druck setzen, wenn es doch freiwillig ist?

An dieser Stelle tritt für die Museumsleiterin die Frage hervor, in welche Richtung das Museum in Zukunft gehen wolle. Kann alles so bleiben oder muss eine Umstrukturierung folgen? Dabei spielt auch die Geldfrage eine große Rolle, ob es finanziell umsetzbar wäre.

„Noch können wir auf Freiwillige zurückgreifen. Dennoch ist es schwer Nachfolger zu finden“, sagt Sauerbier. Er ist der Ansicht, dass heute teilweise eine andere Mentalität herrsche: „Früher hat man um die Ehrenamtsposten gekämpft. Von Kind an habe ich Verantwortung getragen und später alles neben Beruf und Familie hingekriegt. Es war einfach  selbstverständlich. Da sehe ich den Knackpunkt: Viele junge Menschen trauen sich nicht.“ Für ihn verkörpere das Ehrenamt Spaß neben Arbeit zu haben. Schneider stimmt ihrem Kollegen zu: „Man ist damit irgendwie reingewachsen.“ Beide sind sich einig: Die Problematik tritt heute in vielen Vereinen auf. Es gibt immer mehr Verwaltungskram zu erledigen, es lastet eine zunehmende Verantwortung auf den Helfern und es ist schwer, Jüngere zu begeistern. (Maria Franco) +++


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