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von links: Innenminister Peter Beuth, Dr. Carina Agel (Stellvertr. Landesvorsitzende Hessen WEISSER RING e.V.), Dr. Patrick Liesching (Landesvorsitzender Hessen WEISSER RING e.V.) - Foto: Elfi Schütz – Landesbüro Hessen WEISSER RING

FULDA No-Stalk-App gegen Stalking

Weisser-Ring Landestagung: Innenminister Beuth und hr-Moderator Hübner

11.09.19 - Auf der diesjährigen Landestagung des größten deutschen Opferschutzverbandes Weißer Ring in Fulda stellte der Landesvorsitzende Dr. Patrick Liesching im Beisein des Hessischen Innenministers Peter Beuth die neue No Stalk App vor. Die von dem Verein entwickelte App soll es Opfern von Stalking erleichtern, Angriffe und Belästigungen zu dokumentieren und Beweise zu sichern. Übersichtlich angeordnete Kacheln erleichtern es, rasch Hilfe bei der Polizei oder einer Vertrauensperson zu rufen oder einen schrillen Alarrnton auszulösen, um auf Notsituationen aufmerksam zu machen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zur Beweissicherung Fotos, Videos und Audioaufnahmen zu fertigen, wobei die Daten nach der Aufzeichnung unmittelbar verschlüsselt und in ein sicheres Rechenzentrum in Deutschland übertragen werden. 

Der Hessische Innenminister, Peter Beuth, lobte die wertvolle Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weißen Rings, verwies auf die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Hilfsorganisation und der hessischen Polizei und überbrachte als Zeichen der Anerkennung eine finanzielle Zuwendung von 500 Euro. Beuth wies auf die erheblichen Investitionen der Landesregierung in die innere Sicherheit, insbesondere in Personal und Ausrüstung der Polizei hin und nahm in diesem Zusammenhang auch auf die gesunkene Kriminalitätsbelastung in Hessen Bezug. Kriminalitätsvermeidung sei der beste Opferschutz. Liesching dankte dem Minister seinerseits für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre. „Auch nach unserer Wahrnehmung sind wir in Hessen in Sachen Opferschutz gut aufgestellt. Jetzt gilt es, die Zusammenarbeit in den Netzwerken weiter zu festigen und zu verstetigen.“ Der Landesvorsitzende freute sich, dass Belange des Opferschutzes auch bei der Ausbildung des Nachwuchses bei Polizei und Justiz eine stärkere Rolle spielen sollen.

Zum Abschluss der Tagung gab der unter anderem aus dem „Maintower — Kriminalreport“ bekannte hr-Moderator Robert Hübner Einblicke in Inhalte und Konzept der Sendung. Er berichtete anschaulich, dass es gelinge, durch die Ausstrahlung aktueller Kriminalfälle auch Fahndungserfolge zu erzielen. Darüber hinaus wirke die Berichterstattung über verschiedene Kriminalitätsfelder auch präventiv und trage dazu bei, dass es gerade bei Betrugsstraftaten oder Trickdiebstahl schon gar nicht dazu komme, dass Menschen zu Opfern werden.

Zum Hintergrund 

Der Weiße Ring wurde 1976 in Mainz gegründet als „Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.“. Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von mehr als 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit mehr als 400 Außenstellen. Der Weiße Ring hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Er erhält keine staatlichen Mittel.

Allgemeines zur No Stalk App

1. Warum braucht man die App?
Schätzungen gehen von mindestens 200.000 bis 300.000 Stalking-Fällen jährlich aus (Dunkelziffer). Dabei sind 80 Prozent der Stalker männlich und 80 Prozent der Opfer weiblich. Aber nur 1 Prozent der Täter wird polizeilich erfasst. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2018 sind den Behörden im vergangenen Jahr rund 19.000 Stalking-Fälle bekannt geworden. Das heißt: In 97 Prozent der Fälle passiert nichts. Oft, weil die Betroffenen nicht wissen, wie sie die Taten beweisen sollen. Die App wird also dringend gebraucht, um genau das zu ändern: Stalker sollen zur Verantwortung gezogen werden können.
2. Für wen ist die App?
Für aktuelle und potenzielle Stalking-Betroffene, sowie für Menschen, die sich für das Thema interessieren, und die sich darüber informieren möchten.
3. Was kann die App?
Die App besteht aus einem Informations-, einem Dokumentations- sowie einem Notfallmodul. Das Informationsmodul bietet alle relevanten Informationen zum Thema Stalking. Mit dem Dokumentationsmodul können alle Stalking-Aktivitäten (Fotos, Videos, Text- und Sprachnachrichten, Auflauern) benutzerfreundlich mit dem Handy dokumentiert werden, um damit juristisch erfolgreich gegen den Stalker vorgehen zu können. Über den Notfall-Button können Betroffene im Falle einer direkten Bedrohung schnell und unkompliziert Hilfe holen.
4. Wie hilft die App dabei, dem Stalker das Handwerk zu legen?
Indem sie die Aktivitäten zunächst beweiskräftig dokumentiert. Damit kann die/der Betroffene zur Polizei gehen. In 80 Prozent aller polizeilich erfassten Fälle hört das Stalking bereits nach der Anzeige oder Gefährderansprache auf. Weitere Informationen zu der neuen App gibt es unter: www.nostalk.de sowie in der No Stalk App. (pm) +++


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