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„Kreuzotter-Weibchen beim ersten Sonnen-Bad nach der Winterruhe“ - Fotos: Peter Kaiser

FULDA Bei „Kreuzotter-Wetter“

Kreuzotter-Nachwuchs in Fuldas Wäldern entdeckt

17.09.19 - Sehr erfreuliche Meldung für den Artenschutz der in Hessen vor dem Aussterben bedrohten Reptilien: In einem Wald im Landkreis Fulda konnte aktueller Kreuzotter-Nachwuchs gesichtet und nachgewiesen werden. Für Peter Kaiser aus Fulda, ehrenamtlich für die Kreuzotter-Kartierung im Landkreis Fulda und in der hessischen Rhön unterwegs, ging eine große Hoffnung in Erfüllung, denn zwei weibliche Tiere waren dieses Jahr von Februar bis Juni in einem Umkreis von ca. 20 m in einem kleinen Biotop regelmäßig anzutreffen. Zusammen mit Matthias Frank, Reptilien-Experte und Naturfotograf aus Fulda, entdeckten sie bei einer Begehung am vergangenen Wochenende nun zwei der sehr scheuen und versteckt liegenden Jungtiere, ein Weibchen und ein Männchen, und hielten den Fund fotografisch fest.

Weibliches Kreuzotter-Baby im Totholz

Schon im Mai konnte Kaiser zusammen mit seinem Gast, Reptilien-Kenner Klaus Weinstein aus dem nordhessischen Waldeck, bei „Kreuzotter-Wetter“ sensationell fünf Tiere innerhalb von zwei Stunden ausfindig machen, davon ein weibliches Jungtier aus dem Vorjahr. Während dieses theoretisch zugewandert sein könnte, sind die aktuellen Jungtiere nun zweifelsfrei von einem oder beiden „festsitzenden“ Weibchen. Kreuzottern bringen in der Zeit von August bis September nur alle 2-3 Jahre etwa 5-15 Jungtiere zur Welt, so daß die Beobachtung der etwa 14 - 20 cm langen und kugelschreiberdünnen Jungtiere sehr selten ist. Berücksichtigt man dann noch ein maximales Alter von ca. 15 Jahren in freier Natur, die vielen Freßfeinde vom Greifvogel bis hin zum Wildschwein und die intensive Wald- und Forstwirtschaft, ist eine Ausbreitung der Vorkommen kaum noch möglich.

Daher bedarf es einerseits der Schaffung neuer geeigneter Lebensräume, aber auch dem besonderen Schutz und der regelmäßigen Landschaftspflege vorhandener Biotope. Im Rahmen eines Artenhilfsprogrammes (AHP Kreuzotter) betreut Kaiser ca. 30 Biotope, in denen in den 90er Jahren noch zahlreiche Tiere registriert werden konnten. Heutzutage ist die Suche nach Kreuzottern sehr mühselig und zeitaufwendig und nur noch selten von Erfolg gekrönt. Und leider mangelt es immer noch an der Wertschätzung solcher Artenschutz-Aktivitäten, trotz Versprechungen aus der Politik, die ehrenamtliche Arbeit zu fördern, beklagt der seit 2017 im Artenschutz aktive Reptilienfreund. (pm) +++


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