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FREIENSTEINAU Ortstermin

Hafer-Mahd im Ober-Mooser Teich auf vollen Touren

19.09.19 - Die Sömmerung des Ober-Mooser Teiches neigt sich langsam dem Ende entgegen. „Nach erfolgreicher Einsaat von Hafer im Frühjahr ist es nun an der Zeit die aufgewachsenen Pflanzen zu entnehmen“, betonte Ruben Max Garchow, Projektleiter des Naturschutzgroßprojektes, jetzt bei einem Ortstermin. Im Laufe des Jahres habe sich eine dichte Vegetationsschicht aus verschiedenen Knöterichgewächsen sowie Hafer gebildet. Auch andere seltene und geschützte Pflanzenarten finden sich auf dem Teichboden wieder. Diese hatten jetzt genug Zeit, um die Samenreife zu erreichen und die Samenbank des Teichbodens wieder aufzufrischen. Dadurch können die Pflanzen in vielleicht sieben bis zehn Jahren während einer erneuten Sömmerung abermals keimen.

Die Entnahme der Vegetation erfolgt mit einem Traktor auf Raupenketten und einem, für feuchte Flächen umgebauten, Ladewagen mit Gleitkufe der Firma Scherz Umwelt GmbH & Co.KG aus Altenstadt. Diese Technik ist auf Teilen des Teichbodens notwendig, da trotz der langen Trockenphase immer noch Bereiche mit schlammigem Grund vorhanden sind. Bei einem Gespräch mit Jürgen Scherz wies dieser darauf hin, dass oftmals bei der Bewirtschaftung von Naturschutzflächen, sogenannten FFH-Gebieten (Flora Fauna Habitat), oftmals von Kunden, in der Regel öffentliche Auftraggeber, nachgefragt wurde, ob eine Maschine zur Befahrung von schwer zugänglichen Gebieten, zum Beispiel Moorwiesen oder ähnliche Flächen vorhanden sei. Im Bereich der Landschaftspflege gebe es zwar Maschinen die mit Raupenlaufwerken arbeiteten und durch den geringen Bodendruck eine Bewirtschaftung von Feuchtgebieten erlaubten, war von Jürgen Scherz zu hören. Allerdings seien diese Gebiete nicht so zahlreich, dass sich die Anschaffung einer Spezialmaschine gelohnt hätte, da diese über weite Strecken nicht ausgelastet gewesen wären und eine wirtschaftliche Betreibung damit nicht gegeben sei. Zusätzlich sei eine Maschine mit Raupenlaufwerken nicht selbständig mobil, so dass zusätzliche Kosten durch den ständigen Transport für LKW und Tieflader entstanden wären. Gerade bei vielen verschiedenen kleinen Flächen seien solche Maschinen auch für den Kunden unwirtschaftlich.

Die Kombination aus beiden Möglichkeiten: Reifen und Raupenlaufwerke sei die ideale Ausrüstung für eine neue Forstmaschine um einerseits die zusätzlich zu bewirtschaftenden Flächen zu bearbeiten und andererseits einen Traktor zu haben, der in der konventionellen Landschaftspflege eingesetzt werden könne. Die im Ober-Mooser Teich eingesetzte Maschine der Scherz Umwelt GmbH & Co. KG sei die Erste deutschlandweit vom TÜV geprüfte und somit für beide Fortbewegungsarten zugelassen sei.

Der Einsatzradius belaufe sich im Wesentlichen auf 200 bis 300 km  um den Standort Altenstadt. Hier habe man bereits diverse Flächenumwandlungen von Wald in Wiese, Rückführung von verbuschten Flächen in Grünland, Waldrandrückschnitte, Allgemeine Pflegearbeiten wie Entbuschung, Gehölzschnitt, Renaturierungen durchgeführt. Im Thema Waldrandrückschnitt war die Firma im vergangenen Jahr im Forstamt Schotten für das Projekt „Waldwiesenränder“ tätig. Für das LIFE-Projekt Wetterauer Hutungen wurden diverse Entbuschungen durchgeführt. Ein besonderes Projekt dabei sei die Instandsetzung einer Steilhang-Fläche in der Gemarkung Glauberg „Am Wüstenrain“ gewesen.

Im Forstamt Darmstadt wurden wiederholt Feuchtwiesen zur Förderung Schutzbedürftiger Schneckenarten gemäht. Hier seien besondere Arbeitsweisen erforderlich, die  in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen entwickelt wurden.  „Wir haben uns für diesen innovativen Weg entschieden und nutzen nun beide Varianten zum Vorteil unserer Kunden. Für jede Bodenbeschaffenheit haben wir die richtige Maschine“, so Scherz abschließend. Projektleiter Ruben Max Garchow wies darauf hin, dass die Maßnahme geplant, begleitet und finanziert worden sei durch das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg. Ziel der sogenannten Sömmerung des Teiches sei die Reduktion der bis zu 1,5m mächtigen Schlammschicht, sowohl durch die Aktivität von Bodenlebewesen, als auch durch die Vegetation, welche dem Boden Nährstoffe entzieht. Die Trockenlegung des Teiches verschaffe für beides den notwendigen Sauerstoff und natürlich auch Zugang zum Teichboden. Insgesamt wirke die Maßnahme also einer allmählichen Verlandung des Gewässers entgegen und diene somit dem langfristigen Erhalt des Teiches als Rast- und Brutlebensraum für viele verschiedene Vögel. Nach den ersten Messungen zeichne sich ab, dass ungefähr 30 cm der Schlammschicht abgebaut wurden.

Man hofft nun, dass die Arbeiten möglichst schnell abgeschlossen werde können, um den Teich wieder zu fluten, damit die vielen Zugvögel wieder einen Rastplatz hätten. (gr) +++


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