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Der Lokschuppen in neuem Glanz - Fotos: Gerhard Manns

BEBRA Lilli und Horst Schlämmer auf der Bühne

Offizieller Start ins Jubiläumsjahr und feierliche Eröffnung des Lokschuppens

23.09.19 - „Wenn in Bebra was los ist, sind sie da“. So kündigt Moderator Jens Rettig den Eisenbahnchor „Germania“ Bebra unter der Leitung von Josef Koster an, der am Samstagabend den Festakt zum Auftakt des Stadtjubiläums plus die feierliche Eröffnung des Lokschuppens stimmungsvoll mit dem Liedbeitrag „Bebra, du meine Stadt“ eröffnete. Bedeutende Ehrengäste wie der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in offizieller Vertretung von Ministerpräsident Volker Bouffier, die Landtagsabgeordneten Lena Arnoldt (CDU), Kaya Kinkel (Bündnis90/Die Grünen), MdB Michael Roth (SPD), Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Landrat Dr. Michael Koch sowie geladene Gäste aus der Stadt und der Region füllten den Lokschuppen mit Leben. Draußen warteten Fahrgäste auf den Cantus, Güterzüge ratterten in Sichtweite auf den Gleisen vorbei.

Staatsminister Michael Roth

Minister Tarek Al-Wazier

Landrat Dr. Michael Koch

Horst Schlämmer war auch da...

...und fing auch gleich zu "Nörgeln" an

Der Bahnhof Bebra wurde 1848 eröffnet. Er sollte über 150 Jahre die Geschichte einer Stadt, einer Region, ja eines ganzen Landes bestimmen und prägen, sollte Lebensgeschichten sehen, Trennung und Zusammenfinden erleben. Hier traf sich sowohl die Geschichte der Eisenbahn als auch die Geschichte zweier Staaten. 1876 wurde am Eisenbahnknotenpunkt Bebra der Bau des Lokschuppens fertig gestellt. Wasserturm, Segment-Drehscheibe (die einzige in Deutschland), Kesselhaus mit Schornstein und das Inselgebäude bilden heute das Ensemble des Industriedenkmals Bahnhof Bebra. Die Lage des Bahnhofs inmitten der städtischen Bebauung zeigt auf sinnbildhafte Weise die Verbundenheit von Stadt und Eisenbahn.

Bürgermeister Uwe Hassl

Dennoch regierte dort, wo früher stolze Dampflokomotiven über eine Drehscheine ein- und rausfuhren, in den vergangenen Jahrzehnten der Verfall. In den letzten Jahren wurden seitens der Stadt Bebra erhebliche Anstrengungen unternommen, um dem entgegenzuwirken. Visionäre trafen auf Bedenkenträger, aber letztendlich entschied sich die Kommunalpolitik zum Wohle der Stadt und für einen Lokschuppen in neuem Glanz, der zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert wurde.

Lilli ließ es nach der Pause krachen

Stadtverordnetenvorsteher Herbert Börner gehörte anfangs zu den Skeptikern, zeigte bei seiner Rede Größe: „Ich bekunde heute meinen ausdrücklichen Respekt all den engagierten Bürgerinnen und Bürgern und all den Verantwortungsträgern gegenüber, die sich teilweise mit viel Herzblut für den Erhalt des Lokschuppens eingesetzt haben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bebra und die gesamte Region haben eine „geile Location“ mehr“. Seinen Dank richtete er auch an die Stadtentwicklungsgesellschaft Bebra mit dem neugewählten Bürgermeister und Noch-Geschäftsführer Stefan Knoche an der Spitze, der die Stadtverordnetenversammlung die Umwidmung und den Umbau des Lokschuppens übertragen hat.

Ehrenbürgermeister Horst Groß mit Gattin

Auch wenn der Lokschuppen, dessen Wände noch immer Geschichte atmen, im Mittelpunkt stand, bildete der Abend auch den Auftakt für die Feiern zum 1250-jährigen Gründungsjubiläum der Stadt. Eine Stadt, auf die andere Städte herab geschaut haben, als sie ihre Bedeutung als Eisenbahnerstadt verlor. Aber in Bebra haben Stadtpolitiker mit Visionen, der frühere inzwischen verstorbene Bauamtsleiter Manfred Klöpfel und viele engagierte Bürgerinnen und Bürgern sich der Stadtgeschichte angenommen, um Bebra aktiv fit für die Zukunft zu machen. Erinnert wurde an Waldemar Becker, der nach seinem Tod der Stadt 300.000 Euro vermacht hat. Auch allen Mitgliedern des Fördervereins "Industriedenkmal Bahnhof Bebra" galt Dank und Anerkennung.

Festspielintendant Joern Hinkel

Fast auf den Tag genau vor fünf Jahren wurde das Handelszentrum „das be!“ eröffnet, das typisch für den Fortschritt von Bebra steht. „Ohne Fördermittel ist in dieser Stadt kein einziger Stein umgedreht worden“, betont Bürgermeister Uwe Hassl. Der Ehrengast aus Wiesbaden weiß, warum: „Bebra neigt sich den Fördermitteln zu wie die Blume zur Sonne“. Tarek Al-Wazir lobte das rundum gelungene Projekt, das einer „Form der Vereinzelung“ entgegenwirkt. „Menschen brauchen Orte, an denen sie sich treffen“. Zudem erheiterte er mit dem berühmten Heinz-Ehrhardt-Zitat: „Wenn sie nach Indien wollen, müssen sie in Bebra umsteigen“. Staatsminister Michael Roth erinnerte sich an einen Besuch in Bebra vor zwei Jahren. Er gibt zu, dass er beim damaligen Anblick des Lokschuppens ein wenig Fantasie brauchte, um sich das Ergebnis vorzustellen. Roth betont, dass Bebra ein wichtiger Ankerplatz ist und bleibt.

Stefan Knoche, ab 1. März 2020 Bürgermeister von Bebra

Bebras erster Ehrenbürger Wolfgang Schneider, rechts mit Alheims Bürgermeister ...

Selbst ins Gespräch brachte sich die schrullige Kultfigur Horst Schlämmer aus Grevenbroich, die die Vielzahl der Reden aufmischte und auch nach der kulinarischen Pause mit einem herausragend guten Catering keine Ruhe gab. Im Lokschuppen, der schon jetzt mit einem ansprechenden Veranstaltungsprogramm aufwartet und als Event-Location gut gebucht ist, wurde letztendlich auf den Beginn des Jubiläumsjahres angestoßen. Der Magistrat hatte beschlossen, erst im September in das ganzjährige Fest zu starten, um zum krönenden Abschluss das dann fertig gestellte Bahnhofsensemble einzubinden. Im Inselgebäude wird bis dahin die eindrucksvolle Ausstellung „Grenzbahnhof Bebra“ zu erleben sein, die an diesem Abend visuell vorgestellt wurde.  

Die Männer der Feuerwehr Bebra waren für den Brandschutz verantwortlich ...

Moderator Jens Rettig hatte das Vergnügen mit Horst Schlämmer

Das vom Eisenbahnchor „Germania“ Bebra zu Beginn vorgetragene Lied aus der Feder von Udo Jürgens hätte passender nicht sein können: „Ihr von morgen werdet staunend rückwärts sehen, ihr von morgen werdet neue Wege gehen“. Bebra ist schon immer eine Stadt im Wandel und geht ihren eigenen, überaus erfolgreichen „Bäwerschen Weg“. (Gudrun Schmidl) +++

Stadtverordnetenvorsteher Herbert Börner

Eine freundliche Ratte, die neue Kinderfigur

Der Lokschuppen mit toller Beleuchtung am 25.11.2011

Ein Team von O|N mit dem damaligen und leider verstorbenen Bauamtsleiter Manfred Klöpfel ...

Der Visionär Manfred Klöpfel im Interview mit O|N Redaktionsleiter Hans-Hubertus ...

 


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