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- Fotos: Anita Burck

REGION Tierschutz Fulda informiert

Herbstzeit ist Igelzeit: menschliche Obhut - "oft falsch verstandene Tierliebe"

27.09.19 - Aktuell sind viele Igel in Gärten und Parks auf Nahrungssuche unterwegs, um sich eine ausreichende Fettschicht für den Winterschlaf anzufressen. Der Deutsche Tierschutzbund und der Tierschutz Fulda warnen vor falsch verstandener Tierliebe, wenn Tiere frühzeitig in menschliche Obhut genommen werden. "Nur Igel, die wirklich krank, verletzt oder bei Wintereinbruch stark untergewichtig sind, brauchen Hilfe von Fachleuten. Mit einem igelfreundlichen Garten oder durch Zufütterung kann dagegen jeder helfen, Igel sicher über den Winter zu bringen. "

Sofern Igel nicht verletzt oder augenscheinlich krank erscheinen bzw. stark von Parasiten, wie Flöhen, Zecken oder Fliegenlarven, befallen sind, seien sie draußen in ihrer natürlichen Umgebung am besten aufgehoben. „Daher sollte man Igel, die auch tagsüber unterwegs sein können, zunächst nur beobachten“, rät James Brückner, Referent für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. „Hilfsbedürftige Igel erkennt man daran, dass sie abgemagert erscheinen oder sich apathisch verhalten. Bevor ein Igel aber vorschnell in Pflege genommen wird, sollten Igelfreunde zunächst beim Tierarzt oder beim örtlichen Tierschutzverein um fachlichen Rat fragen.“

Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für den Winterschlaf

Igelmännchen beginnen je nach Witterung im Spätherbst mit dem fünf- bis sechsmonatigen Winterschlaf. Es folgen die Weibchen, die nach der Jungenaufzucht noch mehr Energie aufnehmen müssen. Jungigel ziehen sich sogar erst im November zurück. Bis dahin müssen sie sich ausreichend Fettreserven, bis zu einem Gesamtgewicht von mindestens 500 Gramm anfressen, damit sie ihren ersten Winter überstehen. Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden sie meist ausreichend zu fressen. Für junge Igel kann eine Zufütterung sinnvoll sein. Geeignet ist Katzendosenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Zudem sollte den Tieren Wasser angeboten werden. Milch und Essensreste sind nicht artgerecht und schaden dem Tier.

Wichtig für den Winterschlaf sind außerdem igelfreundliche Gärten, in denen es neben Nahrung auch genügend Rückzugsmöglichkeiten gibt. Komposthaufen, aber auch Reisig- oder Blätterhaufen bieten ein ideales Quartier für den Winterschlaf und werden daher am besten liegen gelassen. Wer sich dennoch entschließt, heruntergefallenes Laub zu entfernen, sollte am besten zu Rechen oder Harke greifen. Laubbläser entfernen neben dem Laub auch Insekten und Weichtiere in großem Ausmaß – eine wichtige Nahrungsquelle für Igel. Bei Laubsaugern besteht sogar die Gefahr, dass sie kleinere Igel einsaugen und töten. (pm) +++


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