Krebserregend: Säcke mit Alt-Asbest verunsichern Anwohner und Schüler

09.10.19 - Wenn Menschen den Begriff Asbest hören, schrillen bei den meisten direkt die Alarmglocken. Denn Asbest ist krebserregend. Der Stoff, der sich in kleine Fasern zerteilt, kann leicht eingeatmet werden und zu einer chronischen Entzündung der Lunge führen, was letztlich Krebs verursacht.

Genau darüber machen sich momentan Anwohner und Schüler rund um die Ferdinand-Braun-Schule in Fulda Gedanken. Denn dort wurde während Abrissarbeiten eines Werkstattgebäudes Platten gefunden, die Anteile von Asbest enthalten. Diese Platten wurden anschließend in Säcke verpackt, die sich nun zwischen Goerdelerstraße und dem Gelände der Berufsschule hinter einem Bauzaun stapeln.

Dort stehen sie nun schon seit den Sommerferien, weil die Suche nach einer Abbruchfirma und einer geeigneten Deponie einige Wochen in Anspruch nahmen. Erst jetzt wurde nach und nach damit begonnen die rund 200 Säcke in eine Spezialdeponie nach Süddeutschland abzutransportieren. Wie lange es noch dauern wird, bis alle Säcke entsorgt sind, ist noch unklar. "So schnell wie möglich. Es wird jedoch noch einige Wochen in Anspruch nehmen", sagte Johannes Heller von der Magistratspressestelle gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Eine ernsthafte Gefahr geht von dem Material aber nicht aus. "Eine Analyse hat ergeben, dass der Anteil an Asbestfasern im Material sehr gering ist", so Heller. Außerdem sei die Dachfläche mit Restfaserbindemittel eingesprüht und abgesaugt worden. Anstelle des alten Werkstattgebäudes soll nun ein 1200 Quadratmeter großes Automatisierungszentrum entstehen. Ursprünglich sollte bis Ende dieses Jahres der Rohbau fertig sein. Ob dieses Ziel gehalten werden kann, ist aufgrund des Asbestfundes und den daraus resultierenden Verzögerungen jedoch noch nicht klar. Der Ausbau soll dann 2020 erfolgen. (Felix Hagemann)+++