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Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda - Fotos: Herz-Jesu-Krankenhaus

FULDA Arzt-Patienten-Seminar am Mittwoch

Bauchschmerzen und ihre Ursachen - Das Herz-Jesu-Krankenhaus klärt auf

Arzt-Patienten-SeminarAm Mittwoch, 23. Oktober 2019 findet ab 17:00 Uhr das interdisziplinäre Arzt-Patienten-Seminar zu dem Thema "Gemeinsam ganzheitlich gegen Krebs mit moderner Therapie: Denn jeder Tumor ist anders!" im Foyer statt.

22.10.19 - Bauchschmerzen sind nicht gleich Bauchschmerzen. Es gibt die unterschiedlichsten Magen-Darm-Erkrankungen, die Schmerzen zur Folge haben können. Die Chefärzte Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger und Dr. med. Christian Berkhoff vom Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda informieren über die diversen Krankheitsbilder und ihre Therapien und geben damit Einblicke in das Leistungsspektrum der Fuldaer Klinik. Die beiden Abteilungen der Inneren Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Kardiologie und der Allgemein-, Viszeral- sowie Minimal-invasiven Chirurgie kooperieren hierbei sehr eng miteinander.

"Bauchschmerzen können in verschiedenen starken Formen auftreten", weiß Chefarzt Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie. Der Schmerz variiert je nach Krankheitsbild und kann dem Patienten in verschiedenen Bereichen des Bauches Beschwerden bereiten. "Es ist wichtig zu wissen, wie und wo die Schmerzen auftreten." Treten sie beim Essen oder beim Stuhlgang auf? Sind sie stechend, dumpf oder bohrend? Ist der Schmerz dauerhaft oder kommt und geht er (Koliken)? "Diese Fragen muss der Patient für sich beantworten", so Kronenberger. Er empfiehlt bei chronischen Schmerzen ein Schmerzprotokoll zu führen. "Treten die Schmerzen plötzlich und stark auf, dann sollte der Patient gleich zum Arzt gehen", sagt der Chefarzt und verweist auf Erkrankungen wie die Blinddarmentzündung, bei der eine sofortige Operation notwendig ist. 

Dr. med. Christian Berkhoff

Prof. Dr. med. Bernd Kronenberger

Die erste richtige Anlaufstelle für jegliche Beschwerden ist der Hausarzt, der in der Regel nach einer vorläufigen Diagnose an einen Facharzt überweist. "Hat der Patient akute Schmerzen oder starken Blutverlust sollte er sofort zum Arzt", rät Kronenberger. Alarmsymptome für eine ernste Ursache sind neben Schmerzen, starker ungewollter Gewichtsverlust, Blutverlust oder Blutarmut, Schluckstörungen oder Ähnliches. Außerhalb der Dienstzeiten des niedergelassenen Arztes können sich Patienten bei akuten schweren Beschwerden stets im Krankenhaus vorstellen.

Reflux-Erkrankung

Sodbrennen ist häufig und muss nur behandelt werden, wenn die Schmerzen andauern oder ernsthafte Probleme wie Blutverlust, Gewichtsabnahme, Schluckstörungen oder Husten auftreten. Bei Sodbrennen sollte zunächst der Hausarzt aufgesucht werden. Die medikamentöse Therapie kann mit Säureblockern oder schleimhautschützenden Substanzen erfolgen. Gibt es Auslöser wie bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, sollten diese gemieden werden.

Für Patienten mit andauernden Refluxbeschwerden oder Schluckstörungen ist das Herz-Jesu-Krankenhaus die richtige Anlaufstelle. Betroffene leiden oft unter starkem Sodbrennen, das auch durch Tabletten nicht gemildert wird. Im Herz-Jesu-Krankenhaus wird daher außer einer endoskopischen Magenspiegelung mit Probenentnahme unter anderem eine Säure- und Druckmessung der Speiseröhre durchgeführt, welches ein wichtiges Element in der Diagnostik der Reflux-Erkrankung darstellt. Neben der medikamentösen Behandlung sowie konservativen Therapiemaßnahmen ist in ausgewählten Fällen eine Operation notwendig. Diese wird in der Regel minimal-invasiv durch eine Bauchspiegelung-OP durchgeführt. 

Koliken durch Gallensteine

"Dumpfe kommende und gehende Oberbauchschmerzen oder Schmerzen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen, lassen immer an ernste Erkrankungen der Galle oder der Bauchspeicheldrüse denken. Diese Erkrankungen sind immer ein Grund, ins Krankenhaus zu gehen", so Kronenberger. Mögliche Ursachen sind unter anderem eine Entzündung der Gallenblase oder festsitzende Gallensteine in den Gallenwegen. In diesem Fall sei eine Endoskopie der Gallengänge notwendig. Das Herz-Jesu-Krankenhaus ist auf die Gallengangs-/Bauchspeichdrüsengangsspiegelung (Endoskopisch-Retrograde-Cholangio-Pankreatikographie, kurz ERCP) spezialisiert. Die meist erforderliche Gallenblasenentfernung erfolgt in der chirurgischen Abteilung der Klinik minimal-invasiv (Schlüssellochoperation).

Divertikel-Krankheit 

Divertikel

Ein Schmerz im linken Unterbauch kann auf Divertikel zurückzuführen sein. "Reizlose Divertikel sind keine Krankheit, sondern Wandausstülpungen des Darms, die man häufig als Zufallsbefund bei einer Darmspiegelung findet", erklärt Dr. med. Christian Berkhoff, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und minimal-invasive Chirurgie. Divertikel können eine Entzündung auslösen. "Es gibt beeinflussbare Faktoren im Lebensstil, durch die das Risiko einer Entzündung reduziert werden kann." Dr. Berkhoff ist es vor allem ein Anliegen, ein Gerücht aus der Welt zu schaffen: Dass Körnchen, Nüsse und Ähnliches Auslöser einer Entzündung seien und Patienten mit Divertikeln aus diesem Grund bestimmte Diäten einhalten müssen – dies sei falsch. Der Sachverhalt ist in den sog. AWMF-Leitlinien von Chirurgen und Internisten im Konsens aufgrund wissenschaftlicher Studien festgehalten. "Das erzähle ich den Patienten auch immer in meinen Vorträgen. Für viele ist diese Erkenntnis ein Gewinn neuer Lebensqualität." 

Die Therapie selbst hänge von der Art der Entzündung und gegebenenfalls von der Häufigkeit der Entzündungsschübe ab. "Es gibt nur einen geringen Anteil an Entzündungen, die operiert werden müssen", so Berkhoff. Ob eine Operation notwendig ist, sei oft erst mithilfe einer Untersuchung durch Computertomografie oder Ultraschall möglich. Sollte die Diagnose eine OP nötig machen, werde diese auch schonend minimal-invasiv durch eine Bauchspiegelung mit kleinen Schnitten durchgeführt. 

Darmkrebs

Kolonkarzinom mit auffälligem Wachstum und Defekten

Darmkrebs ist oft die Folge von Polypen. Diese treten in der Regel rund zehn Jahre vorher auf. Aus diesem Grund raten die Chefärzte Dr. Berkhoff und Prof. Dr. Kronenberger Patienten ab einem gewissen Alter oder bei familiärer Vorgeschichte zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. "Polypen können mit Blutverlust und Schmerzen auf sich aufmerksam machen, lange bleiben sie allerdings auch ohne Beschwerden.", so Kronenberger. Darmkrebs bleibe darum oft lange unerkannt und werde in der Regel in Folge von Darmverschluss, Verstopfungen und Durchfall entdeckt. Im Herz-Jesu-Krankenhaus werden Polypen schonend mittels Darmspiegelung (Koloskopie) entfernt. Dabei werden auch spezielle Techniken eingesetzt, die eine Abtragung größerer Polypen oder Polypen hinter Schleimhautfalten ermöglicht. Durch hochauflösende Endoskopie, Weitwinkelendoskope und einer besonderen bildtechnischen Aufbereitung können ebenso schwierig zu entdeckende flache Polypen aufgespürt sowie vollständig entfernt werden. Die gegebenenfalls erforderlichen Operationen bei Darmkrebs erfolgen entweder minimal-invasiv oder offen in der chirurgischen Abteilung.

Entzündliche Darmerkrankungen 

Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen sowie Schleim oder Blut im Stuhl - das alles können Anzeichen für eine entzündliche Darmerkrankung wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn sein. Beide Erkrankungen müssen nach der Diagnose mithilfe einer speziellen Therapie medikamentös behandelt werden. Bei weiterhin anhaltenden Problemen und Entzündungen kann auch eine Operation notwendig werden. 

Bauchschmerzen durch eingeklemmte Nerven in der Bauchwand oder durch Nebenwirkungen von Medikamenten

Die Spezialisten des Herz-Jesu-Krankenhauses wissen allerdings: Nicht immer sind Bauchschmerzen die Folge einer Erkrankung der inneren Organe oder des Darmes. "Ein eingeklemmter Nerv in der Bauchmuskulatur kann zu starken, stechenden und bohrenden Schmerzen in der Bauchwand führen", erklärt Kronenberger. Häufig haben Patienten mit diesen Beschwerden eine lange Leidensgeschichte und viele ergebnislose endoskopische Untersuchungen hinter sich. Der Bauchwandschmerz kann durch eine gezielte klinische Untersuchung und eine hochauflösende Ultraschalluntersuchung der Bauchwand diagnostiziert werden. Die Behandlung erfolgt durch eine gezielte entzündungs- und schmerzhemmende Spritzentherapie.

Auch Narben von Bauchoperationen können Bauchwandschmerzen auslösen. Außerdem verursachen Medikamente häufig Bauchschmerzen als Nebenwirkung. Nicht-darmbezogene Schmerzursachen sollten bei der Diagnostik von Bauchschmerzen daher unbedingt berücksichtigt werden.  Es lohnt sich die zugrundeliegenden Symptome stets aus mehreren Blickwinkeln und fachübergreifend zu betrachten.

Interdisziplinäres Arzt-Patienten-Seminar

Das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda bietet viele Möglichkeiten, um die Patienten über Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Am kommenden Mittwoch, den 23. Oktober 2019 findet ab 17:00 Uhr ein interdisziplinäres Arzt-Patienten-Seminar zu dem Thema "Gemeinsam ganzheitlich gegen Krebs mit moderner Therapie: Denn jeder Tumor ist anders!" im Foyer des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda statt. 

Die Themen in der Übersicht: 

Krebs der Verdauungsorgane: Alarmzeichen und Früherkennung – Wie sicher ist die Vorsorge?
Prof. Dr. med. B. Kronenberger
Chefarzt der Inneren Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie, Kardiologie

Operation bei Brustkrebs: Was ist nötig und was ist möglich?
Dr. med. B. Stitz
Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Operation bei Magen- oder Darmkrebs: Wie radikal muss operiert werden?
Dr. med. C. Berkhoff
Chefarzt der Allgemein-, Viszeral-, minimal-invasiven Chirurgie

Was kann die interventionelle Radiologie zur Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen beitragen?
Dr. med. B. Loewenhardt
Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie

Warum kann ich den Krebs nicht aushungern?
Prof. Dr. med. H.-G. Höffkes
Leiter des Onkologischen Zentrums

Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.herz-jesu-krankenhaus.de und auf www.facebook.com/herz.jesu.krankenhaus.fulda.


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