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Unterzeichnung des Konzessionsvertrages zur Gasversorgung von links: Geschäftsführer der Werraenergie Hans Ulrich Nager, Bürgermeister Martin Henkel, Vorsitzender des Aufsichtsrates Werraenergie Klaus Bohl - Foto: Stadtverwaltung Geisa

GEISA Historische Entscheidung

Weg freigemacht für Gasversorgung in Geisa

18.10.19 - „Heute wird ein Stück Geschichte geschrieben“, so der Geisaer Bürgermeister Martin Henkel. Der Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am Dienstag den erstmaligen Abschluss eines Konzessionsvertrages zur Gasversorgung mit der Werraenergie GmbH mit Sitz in Bad Salzungen über die Nutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Bau von Leitungen für das allgemeine Gasversorgungsnetz im Stadtgebiet der Stadt Geisa.

Als Gäste konnten zur Stadtratssitzung im Rathaussaal der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Werraenergie, Klaus Bohl (Bürgermeister Bad Salzungen), und der Geschäftsführer der Werraenergie, Hans Ulrich Nager, begrüßt werden. Beide beantworteten die Fragen der Stadtratsmitglieder und informierten über die Arbeit des Unternehmens Werraenergie. Klaus Bohl erläuterte am Beispiel der Stadt Bad Salzungen, wie wichtig die Gasversorgung für Entwicklung einer Region sei. Damit würden auch die Voraussetzungen geschaffen, um große Betriebe anzusiedeln. „Ihr Bürgermeister hat die richtigen Worte getroffen. Wenn Sie sich heute dafür entscheiden, schreiben Sie Geschichte“, so Klaus Bohl.

Bürgermeister Martin Henkel erläuterte den Entwurf des Konzessionsvertrages und betonte die große Bedeutung dieser anstehenden Entscheidung, den Weg freizumachen für die Gasversorgung in Geisa. „Durch die Lage im Sperrgebiet der DDR und das Fehlen von großen energieintensiven Betrieben wurde Geisa nicht mit Erdgas erschlossen. Nach der deutschen Wiedervereinigung ist es aus verschiedenen Gründen nicht gelungen, die Stadt mit Erdgas zu erschließen. Besonders für Gewerbebetriebe mit großem Energiebedarf führt dies zu Wettbewerbsnachteilen. Da wir uns aber als Gewerbestandort weiterentwickeln wollen, benötigen wir zwingend die Versorgung mit Gas. Deshalb arbeiten wir seit mehreren Jahren sehr intensiv an diesem Thema und am heutigen Tage werden wir es zum Abschluss bringen. Der Startschuss für die Erschließung der Stadt Geisa und auch der Ortsteile wird heute gegeben.“

Im Gebiet der Stadt Geisa hat es bisher keine Gas-Konzessionsverträge gegeben. Die Beheizung der Gebäude erfolgt bislang in der großen Mehrzahl über Öl. Auch weil viele der Ölheizungen inzwischen mehr als 25 Jahre alt sind und in absehbarer Zukunft ausgetauscht werden, bietet sich nun die Erschließung mit Gas an. „Uns bietet sich ein historisches Zeitfenster, welches wir nun nutzen. Große Teile der thüringischen, hessischen und bayerischen Rhön sind nicht mit Gas erschlossen. Durch die Erschließung mit Gas verschaffen wir uns einen wichtigen Standortvorteil. Auch mit Blick auf die Energiewende ist unsere Entscheidung richtig, denn ohne die Gasnetze wird die Energiewende in den nächsten Jahrzehnten nicht gelingen. Dabei kann man davon auszugehen, dass sich zukünftig die Zusammensetzung des Gases, weg von fossilem hin zu synthetisch erzeugtem günstigen Gas ändern wird. Jede Zeitepoche bringt Veränderungen mit sich. Erfolgreich sind diejenigen, die diese Veränderungen frühzeitig erkennen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen. Genau dies tun wir heute für die Zukunft unserer Stadt“ so Martin Henkel. 

Henkel erinnerte an bedeutende Beschlüsse des Stadtrates, wie die Entscheidung zur Stromversorgung vor 100 Jahren, als die Stadt Geisa Gesellschafter im Überlandwerk Rhön geworden wäre. So sei auch der an diesem Abend abzuschließende Konzessionsvertrag von sehr großer Wirkung für die weitere Entwicklung der Stadt Geisa. Perspektivisch würde er sogar dafür plädieren, dass die Stadt Gesellschafteranteile an der Werraenergie erwirbt und damit selber zum Gesellschafter wird.

Der innerörtliche Aufbau des Netzes und der Bau des Netzes im Gewerbegebiet sollen bereits im kommenden Jahr beginnen. Da der Bau einer Fernleitung bis an das bestehende Netz in Dermbach jedoch mit circa 6 Mio Euro sehr teuer sei und der Zeitraum bis zur Schaffung des Baurechts ehrfahrungsgemäß mehrere Jahre dauere, würde die Gaseinspeisung vorerst über eine Einspeiseanlage für verflüssigtes Erdgas im Gewerbegebiet erfolgen. Dieses würde über einen Verdampfer gasförmig und dann in das Netz eingespeist. Von dort soll Werraenergie das Netz aufbauen. Der innerstädtische Ausbau und die Erschließung der Ortsteile sollen je nach Bedarf erfolgen. Um diesen Bedarf abzufragen wird es für den Bereich der Kernstadt bereits am 29. Oktober eine Einwohnerversammlung im Kulturhaus geben.

Mit dem Konzessionsvertrag gewährt die Stadt Geisa dem Energieversorgungsunternehmen das Recht zur Benutzung ihrer öffentlichen Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen, die der Versorgung von Letztverbrauchern durch ein Netz der allgemeinen Versorgung – mit einem Konzessionsvertrag der allgemeinen Versorgung mit Gas – dienen. (pm)+++
 

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