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Ein verdientes Dankeschön gilt allen ehemaligen und aktuellen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Ein Vierteljahrhundert und ein Jahr

Weltladen feiert Jubiläum - die Sommernachtsträumer schenken Emotionen

29.10.19 - „25 Jahre feiern kann jeder“, schmunzelt Elke Jakubowski, die als hauptamtliche Koordinatorin im Bad Hersfelder Weltladen alle Fäden in der Hand hält. Der heutige Weltladen wurde 1993 als Eine-Welt-Laden gegründet. Warum gab es keine Feier zum eigentlichen Jubiläum im vergangenen Jahr? Es wurde schlichtweg versäumt, aber nicht vergessen. Am Sonntagabend wurden im Buchcafé nunmehr 26 Jahre Weltladen gefeiert mit allem, was dazugehört. Sekt zum Anstoßen, ein leckerer Imbiss, zahlreiche Gäste und ein buntes Programm.

Inge Sehmer, Vorsitzende der Kreissynode (links) gehörte zu den geladenen Gästen ...

Karten Vollmar und Dekan Dr. Frank Hofmann (rechts)

Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt ...

Wenn ein Vierteljahrhundert und ein Jahr gefeiert wird, gehört unbedingt ein Rückblick dazu. Reich bebildert und informativ vorgetragen übernahm Rüdiger Frey diese ehrenvolle Aufgabe als „Unterstützer der ersten Stunde“. Er erinnerte an das Gründungsjahr und an den Friedensaktivisten und Gründer des Eine-Welt-Ladens Michael Held. Nach dem sogenannten zweiten Golfkrieg wuchs bei ihm und seinen Mitstreitern die Erkenntnis, dass die Weltwirtschaft, an der die Menschen durch ihr Einkaufsverhalten einen Anteil haben, zu Verelendung, Fluchtbewegungen, Machtkonzentration und Krieg führt.

Das Trio Einklang

Elke Jakubowski begrüßt die Gäste

Jan Frederik Saure

Heide Schumann-Held

Ein Dankeschön an Elke Jakubowski

Rückblick

Durch den Fairen Handel sahen die Aktiven eine Möglichkeit, benachteiligte Länder beim Handel mit ihren Produkten zu unterstützen und hofften, dazu beizutragen, dass die Welt ein Stück gerechter und menschenwürdiger wird. Der juristische Träger des Weltladens ist der Evangelische Kirchenkreis Bad Hersfeld. Über viele Jahre führte der Eingang zum Eine-Welt-Laden über einen Hof. Es gab noch kein Kassensystem, aber eine Schmuckvitrine. „Der Gang in die Öffentlichkeit gehörte immer zum Laden dazu“, betonte Rüdiger Frey und erinnerte an die Besuche von Produzenten, die ihre fair gehandelten Produkte vor Ort vorstellten, an die Jahrestagungen des Weltladenverbandes in Bad Hersfeld, an die zahlreichen Aktionen vor dem Laden oder in der Innenstadt, den Besuch zahlreicher Schulklassen und Konfirmandengruppen.

Das unübersehbare Weltladen-Fahrrad

Seine Gedanken galten vor allem Michael Held, der tragischer weise im Umfeld des Weltladens tödlich verunglückt ist, dem er unermüdlich mit Wort, Schrift und Tat seinen Stempel aufgedrückt hat. Dekan Dr. Frank Hofmann dankte der „Pioniergeneration“ für den beispielhaften Einsatz und die geleistete Aufbauarbeit und erinnerte an das Wagnis und Risiko für den Evangelischen Kirchenkreis, mit dem Weltladen von der zweiten in die erste Reihe zu gehen. Dieser Mut und die Investitionen haben sich gelohnt. Der Weltladen in der Klausstraße, der am 17. Juni 2016 Neueröffnung feierte, ist ein Schmuckstück geworden und längst eine Institution in der Stadt.

MdL Torsten Warnecke im Gespräch mit Rüdiger Frey

Bürgermeister Thomas Fehling gab zu, dass er lange Zeit zwar von dem „Eine-Welt-Laden“ wusste, aber sich nicht weiter informierte. Die Begegnung mit Michael Held, der ihn als Schirmherrn von „Fairem Kaffee“ gewinnen konnte, weckte sein Interesse. „Sein Name, sein Gesicht verbinde ich mit dem Weltladen“, betonte er und regte an, sich in einem Moment der Stille an ihn und alle Verstorbenen, die sich ebenfalls für die gute Sache eingesetzt haben, zu gedenken. Eine schöne Geste! Die Stadt Bad Hersfeld unterstützt nunmehr seit Jahren den Weltladen, indem die Präsentkörbe zu Dienstjubiläen mit fair gehandelten Produkten bestückt werden.

Dominic Mäcke, rechte Hand von Intendant Joern Hinkel, hat mit den Sommernachtsträumern ...

Dazu gehört auch leckere Schokolade, die an diesem Abend als kleines Dankeschön reichlich verteilt wurde. An alle anwesenden ehemaligen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an die aktuell 18 Ehrenamtlichen, die mit Elke Jakubowski in einem guten Verhältnis und mit viel Spaß zusammenarbeiten. Die Koordinatorin dankte ganz besonders Heide Schumann-Held, die sie mit all ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in ihre Aufgaben bestens eingeführt hat.

Henrike Saure

Die Tänzerinnen rund um Barbara Dibowski (rechts) luden zum Mittanzen ein ...

Jan Frederik Saure moderierte das Programm, das von dem Trio Einklang musikalisch umrahmt wurde. Henrike Saure begeisterte mit einer Tanz-Performance und zum Abschluss tanzte Barbara Dibowski mit weiteren Tänzerinnen und letztlich tanzten alle Gäste mit. Den eindringlichsten Beitrag lieferten allerdings die Sommernachtsträumer, die mit Regieassistent Dominic Mäcke eigens für diesen Anlass ein zum Nachdenken anregendes Stück zum Thema Schenken erarbeitet haben. „Schenken ist kein Handel. Beim Schenken geht es um Geben und Nehmen. Schenken ist Wertschätzung. Wenn ich etwas bekomme, muss ich dann auch etwas schenken? Darf ich mich über schrottige Geschenke beschweren oder meinte es der Schenkende einfach nur gut?“ Fragen über Fragen wurden in kurzen Szenen überdacht. Die Frage, ob man Emotionen verschenken kann, beantworteten die Mitspieler in einem zweiten Teil selbst. Mit einem liebevollen Ritual und herzlichen Umarmungen wurden alle Gäste im Saal bedacht, auch der anwesende Festspielintendant Joern Hinkel, der wie alle anderen auch gerührt war. Eigentlich ist es so einfach, die Welt ein wenig besser zu machen. (Gudrun Schmidl) +++    

Archivfotos (9): Gudrun Schmidl

Neueröffnung des Weltladens


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