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Die Emissionen sind sichtbar und laut Anwohnern sehr geruchsintensiv - Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)

FULDA "Unerträglicher Gestank!"

Tiernahrungserzeugung stinkt den Anwohnern gewaltig - "bis zum Erbrechen"

29.10.19 - Wenn sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wegen eines heftigen Gestanks mehrfach übergeben müssen, ist definitiv etwas nicht in Ordnung: "Ich muss Ihnen heute von den inzwischen unerträglich gewordenen Geruchsbelästigungen im Industriegebiet Eisweiher durch die Firma kff-Petcare GmbH berichten. In der ehemaligen Wurst- und Fleischfabrikation wird inzwischen Tiernahrung von der Fa. Deuerer, Bretten produziert, was im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel stinkt! Inzwischen haben sich sehr viele Menschen die dort in der Nachbarschaft arbeiten, aber vor allem auch Anwohner, über den bestialischen Gestank beschwert." Das schreibt uns ein Arbeitnehmer, der ebenfalls in einer Nachbarfirma im Industriegebiet Eisweiher tätig ist. Bei der Verwaltung des Lebensmittelkonzerns Tegut haben inzwischen über 400 Mitarbeiter unterschrieben, dass sie sich von den Geruchsemissionen so belästigt fühlen, dass sie Abhilfe fordern.

Der Gestank, den man gar nicht beschreiben könne, sei einfach unzumutbar, die Menschen im Einzugsgebiet von Deuerer liefen mit zugehaltener Nase herum. Betroffen seien vor allem die Anwohner im Bereich Niesig und dem Pfingstrasen, weil der Wind zumeist aus Westen komme.

Wolfgang Bilz ist bei der Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutz des Regierungspräsidiums Kassel in Bad Hersfeld für solche Probleme zuständig und auch längst informiert. Außer der besagten Unterschriftenliste gebe es fünf weitere Beschwerdeführer, die alle die "intensive Geruchsbelästigung" beklagten. Deshalb habe man sich mit der Firma Deuerer in Verbindung gesetzt und am vergangenen Mittwoch dort eine sogenannte olfaktorische Messung vorgenommen. Dabei würden Proben genommen, entsprechend verdünnt und das Gas speziellen Probanden "zugeführt", wie es in der Fachsprache heißt. Deren Reaktion werde dann berechnet und ausgewertet, was einige Zeit in Anspruch nehme.

Daniel Mertens, bei Tierfutterhersteller Deuerer Teamleiter für Qualitätsmanagement, ist sich ebenfalls bewusst, dass sich hinsichtlich des Geruchs, der an den Trocknungsöfen entstehe, etwas ändern müsse. Der Einbau einer Abgasreinigungsanlage sei bereits in Planung, werde sich aber vermutlich noch ein halbes Jahr hinziehen. Warum hat der Tierfutterproduzent, der ja seit Jahrzehnten in dieser Branche tätig ist, nicht eher daran gedacht, die Nachbarn vor dem Gestank zu schützen? Man habe an diesem Standort im Industriegebiet Eisweiher zwar bereits im Februar 2017 begonnen, produziere aber erst seit Anfang dieses Jahres mit rund 170 Mitarbeitern unter Volllast im Zwei- bis Drei-Schichtsystem. "Wir haben in dieser Zeit kontinuierlich aufgerüstet und mehrere Millionen Euro investiert", erklärt Mertens. Nachdem die jetzt erhobenen Daten ausgewertet worden seien, müsse die Abgasreinigungsanlage erst konzipert und gebaut werden, das könne bis zu einem halben Jahr dauern. "Doch wir kommen zu einer vernünftigen Lösung!"

Wie gerade die geruchsempfindlichen Anwohner und Mitarbeiter der Firmen am Eisweiher diese Zeit überstehen werden, ist unklar. Vielleicht lässt sich der nötige Einbau doch irgendwie beschleunigen, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr wegen des Gestanks übergeben muss. (Carla Ihle-Becker)+++


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