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Die Bürgermeister mit "Medibus"-Ärztin Dr. Doris Gronow - Fotos: Gerhard Manns

NENTERSHAUSEN "Medibus" gegen Ärztemangel

Fünf Kommunen sind sich einig: Rollende Hausarztpraxis soll weiterarbeiten

06.11.19 - Bei einer Zusammenkunft der fünf Bürgermeister der Gemeinden Nentershausen, Cornberg, Weißenborn und Herleshausen, sowie der Stadt Sontra im Rathaus Nentershausen, gab es ein einmütiges Bekenntnis zur Weiterführung des Projektes „Medibus“, der seit 2018 in diesen Kommunen Station macht, um kranke Bürger zu behandeln. Vor dem Hintergrund, dass es in Cornberg und Weißenborn keine Landarztpraxen mehr gibt, in Nentershausen und Herleshausen nur noch eine Arztpraxis vorhanden ist und in der Stadt Sontra gerade noch drei Arztpraxen, sollte dieses Modell verlängert werden. Das 600.000 Euro teure Projekt, das die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) und die DB-Regio betreiben, soll aber im Juni 2020 auslaufen, so die Planungen. 

Die Bürgermeister im "Medibus" von links: Achim Großkurth, Cornberg, Thomas Mäurer, ...

Projekt soll weiter laufen- Erfolgsmodell

Die Bürgermeister Achim Großkurth, Cornberg, Lars Böckmann, Herleshausen, Thomas Eckhardt, Sontra, Thomas Mäurer, Weißenborn und Ralf Hilmes, Nentershausen möchten aber, dass dieses erfolgreiche Pilotprojekt so lange fortgeführt wird, bis sich die Versorgung mit Allgemeinmedizinern in ihren Kommunen normalisiert hat. Unsere Bürger haben sich mittlerweile an den „Medibus“ gewöhnt und deshalb appellieren die fünf Rathauschefs an die KV dieses Projekt weiterlaufen zu lassen. Deshalb bezeichnet die KV das Pilotprojekt auch als Erfolgsmodell. Sollte das Projekt im nächsten Jahr nicht verlängert werden, müsse man mit einer erheblichen Belastung, volle Praxen und lange Wartezeiten bei den noch verbliebenen Hausärzten rechnen.

Der "Medibus" machte Station in Nentershausen

Cornbergs Bürgermeister Achim Großkurth plädierte dafür, dass das Projekt „Medibus“ zukünftig weitergeführt werden sollte. „Wir tun alles dafür, so stellen wir im Rathaus einen Raum für die wartenden Patienten zur Verfügung, der im Winter auch beheizt ist“, nennt Großkurth ein Beispiel. Das wird auch in den restlichen vier Kommunen so gehandhabt.

Für junge Leute unattraktiv

Eine Unterversorgung mit Allgemeinmedizinern im ländlichen Raum hat auch zur Folge, dass für junge Leute das Leben auf dem Land unattraktiv ist und schon deswegen ist eine ärztliche Grundversorgung genauso wichtig, wie schnelles Internet auf dem flachen Land. Auf die Frage, ob die Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den Gemeinden, wie vom Klinikum Hersfeld in Bebra und Bad Hersfeld betrieben sinnvoll wäre, antwortete der Nentershäuser Bürgermeister Ralf Hilmes, dass man mit dem Kreis deswegen im Gespräch sei.

Hintergrund

Sontra, Nentershausen, Cornberg und Herleshausen haben Zweckverband "Zweckverband Interkommunale Zusammenarbeit" InKomZ geründet. Für die Zukunft der ländlichen Regionen ist es von großer Bedeutung, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung und damit einhergehend eine hohe Lebensqualität langfristig zu sichern. Aus diesem Grund haben die Kommunen Sontra, Herleshausen, Nentershausen und Cornberg beschlossen, zusammenzuarbeiten. 2017 wurde das „Fachwerk Gesundheit“ gegründet, in dem unter anderem Ärzte, Therapeuten, Apotheker sowie Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen gemeinsam mit kommunalen Vertretern die zukünftigen Strukturen der Gesundheitsversorgung gestalten. Themen wie E-Health-Lösungen, Mobilitätskonzepte und Modelle der Übertragung ärztlicher Aufgaben spielen hierbei eine Rolle. Ein wesentlicher Baustein des Gesundheitskonzeptes ist der Aufbau eines interkommunalen Gesundheitsversorgungs-Zentrums mit mehreren Standorten. Am 1. September ist das erste in Sontra eröffnet worden. (pm / Gerhard Manns) +++


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