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Das Ausgrabungsfeld von oben - Fotos: Yannik Overberg

FULDA Ausgrabungen vorgestellt

Tierknochen und Mauerreste: Spannende Geschichtsstunde im Schlosshof

08.11.19 - Seit Sommer 2018 wird der hintere Hof des Fuldaer Stadtschlosses saniert, und der Umbau wurde genutzt, um umfangreiche archäologische Ausgrabungen zu unternehmen. Gefunden wurden neben Alltagsgegenständen wie Scherben alter Krüge und Tierknochen vor allem Mauerreste, die Auskünfte über die beiden Vorgängerbauten des Stadtschlosses geben können. Am Freitagmorgen erläuterten Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Frank Verse, Dr. Jochen Schröder vom Institut für Bauforschung Marburg sowie Stadtbaurat Daniel Schreiner die Funde.

Darstellung der mittelalterlichen Abtsburg

Von links: Dr. Frank Verse und Dr. Jochen Schröder

Stadtbaurat Daniel Schreiner

Darstellung des Renaissance-Schlosses

Von der um das Jahr 1.300 gebauten Abtsburg gibt es gerade einmal eine Darstellung, vom Renaissance-Schloss, im 17. Jahrhundert errichtet, immerhin zwei. Dennoch weiß man so gut wie nichts um diese Residenzen. Die nun offengelegten Mauerreste belegen aber, dass die Abtsburg seinerzeit nur zur Hälfte abgetragen wurde, andere Teile für den Umbau zum Renaissance-Schloss stehen blieben, das schließlich im 18. Jahrhundert zu seiner heutigen Form barockisiert wurde.

Fundstücke ...

"Archäologie ist ein Sammeln von Indizien", so Dr. Verse, "noch sind die Auswertungen der Funde lange nicht abgeschlossen." Und Stadtbaurat Schreiner ergänzte: "Im günstigsten Fall werden wir Erkenntnisse über die komplette Stadt- und Gesellschaftsentwicklung Fuldas erlangen. Angefangen vom Bau der Abtsburg, die vor allem Wehrcharakter hatte, um Stift und Stadt in Schach zu halten." Aus dieser eher zünftigen Zeit stammen Tierknochen, die einfach achtlos in den Hof geworfen wurden. Undenkbar für das 17. Jahrhundert, als das Renaissance-Schloss vor allem repräsentativen Zwecken dienen sollte, der Wehrcharakter bis auf ein Minimum heruntergefahren wurde und schließlich in der Barockzeit völlig verschwand.

Die Sanierung des Schlosshofes wird Anfang nächsten Jahres abgeschlossen, dann gibt es von den ausgegrabenen Mauerresten nichts mehr zu sehen. Andere Fundstücke werden mittelfristig in einer kleinen Ausstellung im Schlossturm präsentiert. (mw) +++


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