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Das Novum im 21. Jahrhundert, dass ein ganzer Ort ohne Mobilfunktechnik ist, gehört somit der Vergangenheit an. - Foto: Arnd Ph. Rössel

KALBACH 20 Jahre Odysee

Der "weiße Fleck" ist endlich weg: Oberkalbach schaltet Mobilfunkmast frei

22.11.19 - Oberkalbach ist seit vergangenen Dienstag kein weißer Fleck mehr am Mobilfunkhimmel. Nach langer Bau- und Wartezeit hat die Deutsche Telekom den lang ersehnten und bereits im Juli vergangenen Jahres errichteten Mobilfunkmast freigeschaltet. Das Novum im 21. Jahrhundert, dass ein ganzer Ort ohne Mobilfunktechnik ist, gehört somit der Vergangenheit an.

Bis es soweit war, dass die Oberkalbacher mobil telefonieren und im Internet surfen können, ist ein unendlicher Prozess vorausgegangen, wie Bürgermeister Florian Hölzer bei einer kleinen Einweihung am Mobilfunkmast schilderte. So sei die Odyssee der Mobilfunkanbindung für Oberkalbach, welche immerhin fast 20 Jahre andauerte, nicht auf einen Verursacher zurückzuführen, sondern auf das Zusammenspiel von unterschiedlichen Ereignissen und Akteuren: Ursprünglich scheiterte aufgrund von Gesundheitswarnungen bereits im Dezember 2000 die Errichtung eines Mobilfunkmastes auf dem Turm des Mittelkalbacher Feuerwehrgerätehauses. Im Januar 2001 erging auf Betreiben der CDU-Fraktion eine Resolution über Mobilfunkanlagen, welcher die Gemeindevertretung im Februar 2001 zustimmte. Diese wurde von den Fraktionen unterschrieben und den zuständigen Ministerien in Berlin und Wiesbaden eingereicht.

Mit dem Anbieter E-Plus äußerte im selben Jahr der erste Betreiber Interesse am Sportplatz Oberkalbach, einen Mobilfunkmast zu errichten, welches jedoch vom damaligen Gemeindevorstand abgelehnt wurde. Nachdem das Projekt bis 2004 schlummerte und der Mobilfunk in den anderen Ortsteilen Kalbachs mittlerweile präsent war, stellte Ortsvorsteher Ewald Ickler die Anfrage, dass ein Funkmast am Oberkalbacher Sportgelände seinen Standort finden soll. Der Ortsbeirat entschied sich jedoch für einen Standort am Hochbehälter Richtung Heubach. Trotz gesundheitlicher Bedenken einer Vielzahl von Bürgern nimmt die Gemeinde in 2005 Gespräche und Kontakt mit verschiedenen Mobilfunkbetreibern auf. Einzig die Telekom reagiert in 2006 und hält den Standort Hochbehälter Richtung Heubach für ungeeignet. Auch ein Sender der Deutschen Bahn AG beim Tunnel ist für die Versorgung von Oberkalbach mit Funktechnik nicht geeignet.

Bedingt durch die Widersprüche aus der Landwirtschaft in 2006 wegen der Gefahr von Erkrankungen des Rinderbestandes durch Strahlenbelastung führen zu weiteren Verzögerungen. Im Spätherbst 2006 bittet der Ortsbeirat Oberkalbach den Gemeindevorstand, einen Termin mit verschiedenen Anbietern zu vereinbaren, bei dem in einem Ortstermin die Standortfrage geklärt werden soll. In einem Aktenvermerk vom Januar 2007 wird vom damaligen Bürgermeister Dag Wehner darauf hingewiesen, dass Verhandlungen mit einem privaten Standortanbieter kurz vor dem Abschluss stehen. Diese scheiterten bekanntlich. Von den großen Anbietern Vodafone, Telefonica (E-Plus) und Telekom wollte keiner mehr den Schritt nach Oberkalbach wagen, auch aufgrund der entstehenden Kosten und zu geringer Resonanz.

Das Projekt ruhte bis zum Sommer 2016. Der Ortsbeirat Oberkalbach entschied einen neuen Versuch zu starten, nachdem man allseits und in verschiedenen Gefahrensituationen erkannt hatte, dass es ohne Mobilfunk nicht mehr geht. Privatpersonen, Gastronomie und Wirtschaft machten Druck. Im August 2016 unternahm Bürgermeister Hölzer Anstrengungen mit Vodafone in Eschborn, Telefonica, München und der Deutschen Telekom in Frankfurt zu einer Lösung in der Mobilfunktechnik zu kommen. Letztendlich entschied sich die Telekom, einen Mobilfunkmast in Oberkalbach, welcher mit dem Abschluss eines Vertrages ab Mai 2018 für 15 Jahre manifestiert wurde zu errichten.

Im Juli 2018 wurde dieser auf Gemeindegelände in der Nähe des Sportplatzes in Oberkalbach errichtet. Nach Verlegung der Glasfaserkabel in diesem Frühjahr und einigen Startschwiergkeiten bei der Telekom konnte letztendlich der Funkbetrieb in 4G-Technik starten. Ortsvorsteher Torsten Ickler fiel mit der Inbetriebnahme ein großer Stein vom Herzen, nahmen doch die Anfragen, wann der Mast denn endlich in Betrieb gehen würde in den letzten Wochen doch zu. (Arnd Rössel) +++


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