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Andachtsplatz im Friedwald Waldhessen - Foto: FriedWald GmbH

LUDWIGSAU Friedwald Waldhessen

Totensonntag - Gedenken und Erinnern in der Stille der Natur besonders tröstlich

25.11.19 - Der Totensonntag ist kein gesetzlicher Feiertag, aber ein bedeutender Tag der evangelischen Kirche, bekannt auch unter dem Namen Ewigkeitssonntag. Diese Bezeichnung ist sehr treffend für den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, die Auferstehung und das ewige Leben. Die Gräber der Verstorbenen werden geschmückt und Kerzen entzündet. Der Gang zum Friedhof oder der Besuch eines Gottesdienstes gehört besonders an diesem Tag für viele Hinterbliebene dazu. Auch im Friedwald Waldhessen nahe dem Ludwigsauer Ortsteil Ersrode werden Angehörige in ruhiger und friedlicher Umgebung ihrer Toten gedenken. Sie nutzen die Möglichkeit, am Baum als Ort des Gedenkens und Erinnerns still zu trauern, Zwiesprache zu halten und dabei die beruhigende Wirkung des Waldes zu spüren. Eine Andacht findet am heutigen Tag nicht statt. Stattdessen wird im Jahreskreislauf auf dem von mächtigen Lebensbäumen umgebenen Andachtsplatz der Verstorbenen über Konfessionsgrenzen hinweg gedacht.  

Archiv-Fotos: Gudrun Schmidl

Eröffnung des Friedwaldes Waldhessen am 21. August 2009

Mit der Möglichkeit, die letzte Ruhestätte in einem Friedwald zu finden, eröffnet sich eine naturnahe und würdevolle Alternative zu den bislang gewohnten Bestattungsformen. Denn in einem Friedwald wird die Asche Verstorbener in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines ausgewählten Baumes beigesetzt. Damit ist die Einäscherung vorausgesetzt. Mit Namen beschriftete Metalltafeln an den Bäumen machen auf die Grabstätten aufmerksam. Die Grabpflege übernimmt die Natur. So zieren – je nach Jahreszeit – Moose, Farne, Wildblumen, buntes Laub oder Schnee das Baumgrab. Frei gestalten können die Angehörigen die Trauerfeier – und ihre Trauer. Welche Rituale die Beisetzung in einem Friedwald begleiten, ist den Wünschen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen weitgehend überlassen. Christliche Beisetzungen sind im Friedwald ebenso üblich wie Bestattungen ohne geistlichen Beistand.

Vor genau zehn Jahren wurde der Friedwald Waldhessen eröffnet. Seitdem fanden dort schon über 1.000 Beisetzungen statt. Mehr als 2.500 Personen haben sich bereits in Vorsorge für ihre Bestattung im Friedwald entschieden. „Die Zahl der Menschen, die schon zu Lebzeiten diesen Ort der letzten Ruhe für sich gewählt haben zeigt, wie wichtig es für die Bürgerinnen und Bürger hier in der Region war, diese Ergänzung zum klassischen Friedhof zu schaffen“, sagt Wilfried Hagemann, Bürgermeister von Ludwigsau. Noch bis ins Jahr 2108 ist die Gemeinde Ludwigsau Träger des Friedhofs im Wald.  Friedwald-Kunden können bereits zu Lebzeiten selbst wählen, an welchem Baum sie ihre letzte Ruhe finden möchten – und mit wem. Bäume und Plätze gibt es für Familien, Partner oder Alleinstehende in verschiedenen Preislagen. Bis zu zehn können unter einem Baum begraben werden. Ein besonderer Platz im Friedwald ist der Sternschnuppenbaum – mit Plätzen für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. 

Beispielhaft für die Beisetzung der Urne an der Wurzel eines Baumes im Beisein des ...

In regelmäßigen Abständen finden Waldführungen statt

„Die Nähe zur Natur wird wieder wichtiger. Das merken wir hier im Friedwald immer wieder – ob bei Waldführungen, bei Beisetzungen oder wenn wir Angehörige bei ihrem Besuch am Grab treffen“, beschreibt Michael Faust seine Erfahrungen als Friedwald-Förster im Friedwald Waldhessen und erster Ansprechpartner vor Ort. Der Friedwald Waldhessen ist vor allem durch seinen Artenreichtum auf der 60 Hektar großen Fläche einzigartig. 160- bis 180-jährige Eichen, Buchen und Birken wechseln sich mit nachwachsendem Laub- und Nadelbäumen ab. Die Ruhe und Stille des landschaftlich reizvollen Gebiets können Besucher auf gut ausgebauten Waldwegen innerhalb des Bestattungswaldes, umgeben von Licht und Schatten im Wechsel der Jahreszeiten, genießen.
 

Immer weniger Bundesbürger möchten in einer klassischen Grabstätte beigesetzt werden. Zunehmend beliebter werden Angebote, die keine Grabpflege erfordern, insbesondere auch außerhalb von Friedhöfen. (Quelle: Aeternitas, Verbraucherinitiative Bestattungskultur). Die FriedWald GmbH bietet Baumbestattungen in Zusammenarbeit mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern an. Mit dem Friedwald Reinhardswald bei Kassel wurde im Jahr 2001 der erste Friedwald in Deutschland eröffnet. Inzwischen gibt es deutschlandweit 68 Friedwald-Standorte. Weitere Informationen unter www.friedwald.de/waldhessen . (pm/gs)


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