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Hebammen für Fulda ist ein neues Förderprogramm des Landkreises Fulda (von links): Dr. Babette Müller-Rockstroh, Claudia Mathes-Prock, Vize-Landrat Frederik Schmitt und Franziska Köstler. Hebammen für Fulda ist ein neues Förderprogramm des Landkreises Fulda (von links): Dr. Babette Müller-Rockstroh, Claudia Mathes-Prock, Vize-Landrat Frederik Schmitt und Franziska Köstler. - Foto: Sebastian Mannert

FULDA Landkreis fördert: „Hebammen für Fulda“

Gegen den Mangel an niedergelassenen Hebammen im Landkreis

27.11.19 - „Hebammen für Fulda“ heißt ein neues Programm, mit dem der Landkreis Fulda Hebammen dabei unterstützen möchte, sich selbstständig zu machen. „Es ist wunderbar, dass die Zahl der hiesigen Neugeborenen bei gut 2000/2100 pro Jahr liegt – bis vor einigen Jahren waren es noch rund 1700“, sagt Vize-Landrat Frederik Schmitt und ergänzt: „Aber leider gibt es einen deutlichen Mangel an niedergelassenen Hebammen, die Mütter und Kinder in der Zeit vor und nach der Geburt begleiten.“ Das soll sich mit dem neuen Förderprogramm ändern.

80 Hebammen sind beim Gesundheitsamt des Landkreises als selbstständig Tätige gemeldet. Das klingt recht komfortabel, aber keinesfalls im Hinblick auf die Geburtenzahl und schon gar nicht angesichts ihrer wichtigen Aufgaben und der Intensität der Begleitung. Was zählt, ist nicht die Zahl der Hebammen, sondern ihre Kapazität. Und die ist im Landkreis mehr als ausgeschöpft.

„Die Arbeit der Hebammen hat medizinische, aber auch psychologische Aspekte. Sie bestärken die Eltern, geben Sicherheit auf dem herausfordernden Weg, eine Familie zu sein“, sagt Frederik Schmitt. Gerade für Familien mit unterschiedlichen Problemlagen bedeute das niedrigschwellige Angebot und die Unterstützung durch eine Hebamme eine große Hilfe. Doch die Terminkalender der Hebammen sind voll. Wer sich nicht frühzeitig in der Schwangerschaft um eine Wochenbettbegleitung kümmert, steht mitunter erst einmal allein da.

Das soll nicht so bleiben. Deswegen hat der Landkreis nun ein Förderprogramm zur Weiterbildung von Hebammen initiiert – unterstützt durch Claudia Mathes-Prock, Fortbildungsbeauftragte des Landesverbandes der Hessischen Hebammen, Kreissprecherin Franziska Köstler und Dr. Babette Müller-Rockstroh, Professorin für Hebammenwissenschaft an der Hochschule Fulda. Denn sie alle kennen das Dilemma.

Es gibt nicht nur mehr Geburten, sondern auch weniger Hebammen generell, weil derzeit viele ins Rentenalter kommen. Und von den rund 70 Absolventinnen, die bisher an der Hochschule ihren Abschluss gemacht haben, bleibt nur ein Bruchteil im Landkreis Fulda. „Wir haben Studierende aus allen Bundesländern, insbesondere aus Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg“, sagt Dr. Babette Müller-Rockstroh: „Doch wenn sie fertig sind, gehen viele in ihre Heimatgegend zurück. Etliche lassen sich auch nieder – aber in den Geburtshäusern in Kassel, Würzburg oder Erlangen. Wir sehen also: Die, die wir ausbilden, trauen sich eine Selbstständigkeit mit Vorsorge, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung zu Recht zu – aber in Fulda bleiben sie zumeist nicht.“

Da setzt das neue Programm des Landkreises an: Ausgebildete Hebammen, die sich verpflichten, sich zwei Jahre in Fulda niederzulassen, werden bei den notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen unter anderem in den Themen Geburts- und Familienvorbereitung sowie Rückbildungsgymnastik finanziell unterstützt. „Der Landkreis übernimmt 80 Prozent der Lehrgangsgebühren – in der Summe etwa 2.200 Euro“, sagt der Vize-Landrat. Als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet das Claudia Mathes-Prock: „Das ist eine hervorragende Chance für die Absolventinnen, sich in Fulda zu qualifizieren und niederzulassen.“ Darauf setzt auch Frederik Schmitt: „Wir sind eine starke Region und haben hier viel Potenzial, das wir auf diese Weise sichern können.“

Interessierte können sich beim Landkreis Fulda an Judith Hofmann unter der Telefonnummer (0661) 6006-589 oder per E-Mail melden: [email protected]. (pm) +++


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