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"Wenn nichts mehr geht, Chancel geht immer", in der Parfümerie Mainzer Tor in Alsfeld. - Fotos: Luisa Diegel

ALSFELD Und plötzlich ist Heilig Abend?

Last-Minute Geschenke-Shopping: "Uns macht es nichts aus, zu arbeiten"

25.12.19 - Müssen Geschäfte unbedingt am 24. Dezember geöffnet haben? Die Diskussion um die Öffnungszeiten an Heilig Abend im Einzelhandel ist jedes Jahr in aller Munde. Die Meinungen sind gespalten - viele haben ihre Geschenke längst besorgt - für andere kommt Weihnachten auf einmal ganz plötzlich und sie nutzen die Gelegenheit, um ihre Last-Minute Geschenke zu besorgen. Doch geht das zu Lasten der Verkäufer? OSTHESSEN|NEWS hat sich bei den Einzelhändlern in der Alsfelder Innenstadt einmal umgehört.

Stress, Hektik, Gehetze: all das sollte vor allem in der Weihnachtszeit vermieden werden - ist doch die Zeit im Dezember auch gleichzeitig die Zeit der Besinnlichkeit. Dennoch gehen heute noch einmal viele Menschen vor die Haustür - nicht nur, um für das Essen am Abend einzukaufen, sondern auch, um noch ein Last-Minute-Geschenk für die Partnerin oder die Kinder zu besorgen. In Alsfeld öffnen die Geschäfte bis 13 Uhr ihre Türen. "Heute macht mir das nichts mehr aus. Früher, als meine Kinder noch klein waren, war das anders. Wir klingen den Tag mit einem Gläschen Sekt und einer netten Ansprache vom Chef schön aus", erzählt uns Susanne Länner von "Gertler Augenoptik-Uhren-Schmuck". "Vor allem Männer nutzen morgens noch die Chance, die letzten Geschenke zu besorgen", sagt und lacht sie.

Das dürfte man auch in der Parfümerie am Mainzer Tor denken. "Nein, die Frauen kommen an Heilig Abend auch immer noch sehr gerne zu uns. Letztes Jahr war unsere letzte Kundin am 24. Dezember sogar eine Frau", erinnert sich Mitarbeiterinnen Kristina Senger und Laura Blankenburg. Auch für sie gehört Arbeiten am 24. Dezember dazu - denn den Laden bis 13 Uhr zu öffnen, lohnt sich allemal: "Es ist mehr los, man merkt, dass die Leute früh in die Stadt kommen, um die letzten Besorgungen zu machen." Die Leute kaufen vor allem Klassiker und Neuheiten, die sie in den Werbungen sehen. "Aber wenn gar nichts mehr geht, Chanel geht immer."

Auch beim Raumausstatter Durchhardt ist am Morgen noch einiges los. Auch hier sind es vor allem die Männer, die noch auf der Suche nach Presenten sind - Taschen oder Geldbörsen sind hier der Geschenke-Klassiker. Andrea Duchhardt und Daniela Pobart freuen sich, die letzten Weihnachtskunden am 24. Dezember glücklich zu machen. "Für uns ist das normal, zu arbeiten. Wir im Team wechseln uns ab - die eine Hälfte arbeitet an Heilig Abend, die andere an Silvester." Für die Verkäufer beim Raumausstatter ist es zur Gewohnheit geworden, "einkaufen für abends machen wir schon vorher".

Auch für Helmut Wahl vom Modehaus Eisenach ist der Morgen an Heilig Abend wie jeder andere auch. "Ich mache das seit über 40 Jahren, ich hab mich daran gewöhnt, es gehört an dem Tag eben dazu, wenn man sich entscheidet, im Einzelhandel zu arbeiten." Es ist zwar nicht mehr los, als an den anderen Tagen, dennoch lohnt es sich, das Geschäft bis zur Mittagszeit zu öffnen. "Die Leute kaufen noch schnell Shirts, Schals oder Handschuhe."

Weihnachtsverkaufs-Schlager beim Sportstudio Müller könnte in diesem Jahr der neue EM-Fußball werden. Doch auch Schuhe, Jacken oder Shirts gehen gerne über die Ladentheke - auch an Heilig Abend. "Wir haben bis 13 Uhr geöffnet - ich finde, das ist eine gute Sache", erzählt uns Ute Stöpler. Für sie ist das Arbeiten an diesem Tag etwas Besonderes, denn die Stimmung sei eine ganz andere, als sonst. "Das Flair ist anders, die Menschen sind besinnlicher." Und hoffentlich auch entspannter, wenn nun auch der Letzte am heutigen Tag all seine Geschenke besorgt hat. (Luisa Diegel) +++


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