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Christina Lander ist Autorin bei OSTHESSEN|NEWS für die Serie NACHGEDACHT - Foto: Hendrik Urbin

FULDA Von Christina Lander

Nachgedacht zum 1. Advent - Der falsche Zwilling

01.12.19 - Im Advent, im Advent...!“ schallt es leise gerade in dem Moment des Schreibens durch das Haus, ich habe es mir gemütlich gemacht, ein heißer Tee verbreitet sein Aroma im Zimmer und vermischt sich mit dem Tannenduft des Kranzes. Herzlichst begrüße ich Sie zur Adventszeit, die für mich schönste Zeit im Jahr.

Schon vor Wochen fiel mir das erste Thema der vierteiligen Adventsserie vor die Füße, genauer gesagt vor die Linse: Was war es für ein lustiger Moment - aufgeregt habe ich mich nicht, nur ganz leicht - als eine große Schokoladenfirma seine Produkte von Kindern für Kinder bewarb.

In einer netten Atmosphäre machen sich ein paar Jungen und Mädchen auf die Suche nach dem Weihnachtsmann und wollen erforschen, ob es ihn wirklich gibt. Bei der Suche muss ein Adventskalender herhalten und ein Kind gibt beim vorzeitigen Öffnen der Türen den Hinweis, man könne doch einmal den Kollegen des Weihnachtsmannes am 6. Dezember befragen.

Wenn Sie jetzt denken, dass das doch eine ganz nette Werbung sei, mag das ja sein, dennoch legt diese etwas offen, das entweder schon in den Köpfen der Kinder verankert ist oder durch solche Spots erst beworben wird. Naja, folgendes hat mich betroffen gemacht: Der Weihnachtsmann gehört einfach nicht zum Inventar von Weihnachten! Und wenn dann der Slogan der Werbung ist, dass man an den Weihnachtsmann glaube, wehrt sich alles in mir gegen eine solche Botschaft an Kinder.

Als Kunst- und Werbefigur ist der „Kollege des Nikolauses“ oder besser gesagt sein falscher Zwilling vor mehr als hundert Jahren erfunden worden, was im Umkehrschluss bedeutet, dass er für die Industrie zum Verkaufsmedium schlechthin wurde, es geht demnach bei seiner Figur um blanken Konsum. Nun mutiert Weihnachten ja sowieso schon zum Geschenkewahnsinn, wer braucht also auch noch einen Glauben an eine solche Figur, die nichts anderes verkörpert als Geschenke?

Mir ist das zu wenig - genau das ist übrigens der Slogan meiner vierteiligen Serie - denn diesen Satz kann man in den nächsten Wochen bis Weihnachten sehr oft sagen. Mir ist es oft zu wenig Tiefe, vieles kratzt zu sehr an der Oberfläche. Genau wie bei der Werbung: Da finde ich, dass das erfundene Christkind Martin Luthers ja noch näher an der Weihnachtsbotschaft als der Weihnachtsmann ist. Wie auch immer, ich möchte Sie in den nächsten Wochen sensibel für den Kern des Advents und für Weihnachten machen und Unnützes gern entlarven. Genießen Sie den ersten der vier Sonntage, bis nächste Woche! (Christina Lander) +++

 

 


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